Leider habe ich keinen Entsafter und auch keine Presse zur Apfelsaftherstellung. Ich hatte recherchiert, aber war dann abgetörnt von diversen Tests und Kritiken zur Saftausbeute. Richtig gut war leider auch immer richtig teuer. Deshalb habe ich mir entgegen meinen Überlegungen doch keinen Entsafter gekauft. Also mache ich den Apfelsaft in simpler aber sehr zeitaufwendiger Art und Weise. Ich mache immer nur kleine Chargen, auch weilich nicht soviele dieser Flaschen habe und wenn ich alles ausgetrunken habe, mache ich die Nächste.
Ich wasche, schäle und entkerne die Äpfel, anders als bei anderen Produktionsarten, wo der Apfel roh mit allem drum und dran gehäckselt und gepresst wird. Das hat den Vorteil, dass Schadstellen und Schädlinge nicht mit verarbeitet werden. Der Gedanken einen zermatschten, gekochten Wurm oder eine Made mitzutrinken ist für mich doch ziehmlich genussbeeinträchtigend.
Das erste Mal wollte ich es mir einfach machen und dachte das Schälen könnte ich mir sparen, ich filtere doch eh alle festen Bestandteile raus. Aber durch die Eigenschaften meines Hauptapfels Jacob Lebel und seiner fettenden, seifig schmeckenden Schale habe ich drei Flaschen Apfel-Seifen-Gesöff produziert, das ich natürlich trozdem getrunken habe. Aber nur schlückchenweise und immer darüber nachdenkend, ob es nicht ein Hinweis ist, etwas nicht verzehren zu sollen, wenn es so uneinladend schmeckt.
Das Schälen und Gehäuse austechen dauert wirklich lange. Was dann im Topf landet, sieht aus wie Kompott.
Das wird aufgekocht, bis die Apfelstücke zerfallen. Dadurch wird die Zellstruktur aufgebrochen und man kriegt sehr viel mehr Saft heraus, als aus einem rohen Apfel.
Dann filtere ich es in einen Extra-Topf. Das Tuch ist mein Filter und meine Presse. Das Sieb habe ich nur um das Tuch hinein zu legen und es zu befüllen. Es hilft erst die Schwerkraft, dann presse ich ein wenig mit Löffel oder Kelle und dannach fange ich an, das Tuch immer enger zu zu drehen. Das, was raus kommt ist wirklich enorm und das, was davon an Faserstoff übrig bleibt, wirklich erstaunlich klein.