Juristisch ist der Baum eine Sache, tatsächlich aber ein Lebewesen. Bäume haben Äußerungsformen, Bedürfnisse und Würde. Jeder, der an und mit Bäumen arbeitet, trägt deswegen große Verantwortung und hat ein hohes Maß an Verpflichtung. Alle Handlungen die wir an Bäumen ausführen, müssen sich an der biologischen Vertretbarkeit und der Baumwürde messen. Die Kappung orientiert sich jedoch in keiner Weise am Wohl und/oder der Würde des Baumes. Sie macht sich das Wissen um biologische Abläufe in negativer Art zunutze. Die Kappung ist ein Beispiel für Vandalismus, der in anderem Zusammenhang immer wieder angeprangert wird.
Zitat: Marko Wäldchen und Helge Breloer, http://www.baeumeundrecht.de/vsp/ziffer12.htm
Das radikale Schneiden und Kappen von Bäumen scheint in Kleingartenanlagen in besonderem Maße ausgeprägt zu sein. Man muss in keiner Anlage weit gehen, um ein schönes Portfolio davon sehen zu können. Aktuell ist trauriger Weise wieder Hochkonjunktur.
Es schmerzt mich zu sehen, was nach solchen Schnittmaßnahmen übrig bleibt und ich frage mich immer, welches Ziel damit verfolgt wird. Kann das noch Nicht-Besser-Wissen sein? Steht dahinter noch eine gute Absicht? Liebt der Gärtner nicht seine Pflanzen? Oder ist das eine Maßnahme, um durch einen langsamen Baumtod ein Fällungsverbot zu umgehen? Vielleicht ist es dem Glauben des Kleingärtnertums geschuldet, alles dem geringen Platzangebot anpassen zu müssen.
Baumschnitt kann Baumpflege sein und dem Baum Vorteile verschaffen, wenn man es richtig macht. Vielleicht rührt daher die positive Haltung zum Schneiden.
Da sucht der unsichere Gärtner ” bäume schneiden wann? ” in der Suchmaschine und das ist der erste Treffer: Achtung Negativbeispiel!:
“Beim Baumschnitt nicht zu vorsichtig sein
Einer der häufigsten Fehler beim Baumschnitt: Aus Angst, die Pflanze zu ruinieren, schneiden die meisten Hobbygärtner zu wenig ab. “Wer sich unsicher ist, sollte lieber zu viel abschneiden, dies schadet dem Gewächs in der Regel nicht”, rät der Gartenexperte. Schlimmstenfalls gerate lediglich die Baumkrone außer Form, ergänzt Eggert. Schlimmer ist es, beim Stutzen zu vorsichtig zu sein. Denn dann hat der Baum keine Möglichkeit, schön zu wachsen und kräftige Zweige zu entwickeln.”
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Wer sich unsicher ist, sollte nicht mehr abschneiden, sondern sich rückversichern. Zum Beispiel in dem man Jemanden zu Rate zieht, der sich damit auskennt! Oder eine gute Fachfirma konsultieren oder versuchen sich tieferes Wissen selbst anzueignen. Aber selbst das ist alles gar nicht so einfach, das habe ich sogar von Leuten aus der Branche gehört. Nicht jeder der Bäume beruflich schneidet, macht es im Sinne des Baumes. Und gute Bücher sind irgendwie rar gesäht.
Das “Schlimmstenfalls” oben stimmt jedenfalls nicht. Man kann seinen Bäumen sehr wohl schaden. Bäume sind Lebewesen und haben wie jedes Lebewesen Grenzen für das, was sie verkraften können, bevor ihr System kolabiert. Zu starke und falsche Eingriffe zerstören die Abwehrfähigkeit des Baumes Krankheiten und Schädlingen gegenüber. Bis der Baum zugrunde geht dauert es nur länger, als bei anderen Lebewesen.
Also was passiert, wenn man Bäume falsch verschneidet?
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