Heute konnte ich wieder mit den Tomaten weiter machen. So sahen sie heute vor meiner Aktion aus:
Alle Tomaten sind gekeimt, bis auf zwei Hillbilly und eine Black Plum. Ich bin positiv überrrascht, dass meine wahllos eingesammelten und ausgesähten Johannesbeertomaten-Samen eine bessere Keimrate hatten, als 2 der bestellten Sorten, wobei die ja auch nur aus Hobbyzucht waren.
Die Hillbilly und Black Plum habe ich jetzt nachgesäht. Die Tomaten bilden jetzt das erste richtige Blatt aus, die Anderen waren nur die Keimblätter. Das ist immer der Zeitpunkt fürs Pikieren und Tiefersetzen. Pikieren muss ich nicht, sie stehen ja schon einzeln. Aber tiefer setzten muss ich. Die Pflanzenlampe war für die geringere Beleuchtungsstärke am Anfang zu weit weg und einige der früh gekeimten Tomaten waren etwas plietschrig und in die Höhe geschossen, weil es zu wenig Licht für sie war. Deshalb hatte ich zwischenzeitlich die Pflanzen mit ein paar Kisten näher an die Lampe gerückt:
Gestern kam auch die vermisste Tageslichtleuchte mit der Post, die ich bei schließlich Conrad Elektronik bestellt habe. Sie hat die Farbtemperatur 6500 K und strahlt mit 23 Watt. Jetzt kann ich die Pflanzen gleichmäßiger von beiden Seiten beleuchten und der Lichtkegel ist größer, so dass ich die Töpfe nicht ständig umstellen muss, damit alle Pflanzen gleich viel Licht kriegen, was ich bisher tat. Auch neigen sich die Planzen nicht mehr nach einem Lichtkegel zu, sondern wachsen gerade nach oben. Als “Unterteller” habe ich ein Backblech genommen. Da kann ich mit wenig Aufwand alle Töpfchen gleichmäßig gießen.
Letztes Jahr habe ich mein Geld noch für 2 Zimmergwächshäuser und Kokostabletten ausgegeben, aber das kann man sich sparen. Das ist nur Geldmacherei. Die Kokostabletten halten die Feuchtigkeit sehr schlecht. Sie trocknen sehr schnell aus und dann perlt das Gießwasser förmlich von ihnen ab, was das gießen umständlich macht. Auch fallen unten die Kokoskrümel raus, wenn man sie hochhebt. Auch hatte ich den Eindruck, dass die Kokostabletten kaum Nährstoffe bieten und wirklich nur dem Keimen dienen. Man kann darin auch nicht tiefer setzen, weil sie einfach nur krümlig sind. Es ist quasi ein Wegwerfprodukt. Genervt hat mich auch, das das Gewebe, welches die Kokoskrümel in dieser Zylinderform hält synthetisch ist. Würde man die Zylinder auspflanzen, hätte man irgendwann die Beeete durchsetzt mit Plastikfetzten.
Heute habe ich beim Umsetzten des Kompostes, diese Überreste meiner Vornutzer gefunden: Die Hülle an den Kokostabs, die sich nicht zersetzt. Das Wurzelwachstum sieht auch nicht besonders aus. Für eine Zuchini oder einen Kürbis ist das ganz schön zurückgeblieben.
Ich musste also letztes Jahr alle Zylinder abwickeln- nur dann halten sie ja nicht mehr zusammen. Den Deckel des Zimmergewächshauses benutzt man nur bis die Tomaten keimen, dann sollte er runter, denn darunter wird es wärmer als im Rest des Zimmers und gerade wenn man ein Lichtproblem hat, verschlimmert sich das Vergeilen. Also braucht man das eigenliche “Gewächshaus” nicht. Bleibt die untere Schale: Die war bei beiden Zimmergewächshäusern auf Kokostabs ausgelegt und nicht auf eckige Torftöpfe. Später hatte ich umgepflanzt in größere runde Torftöpfe, die passten dann nicht mehr nebeneinander. Im Boden der Schale waren Versenkungen im Durchmesser der Kokostabs, die mit kleinen Rinnen untereinander verbunden waren. Für Tabsbenutzer eine gute Idee, ermöglicht es eine Fließverteilung des Gießwassers, aber bei mir stand das Wasser in den Senken und konnte von den Torföpfen nicht aufgesogen werden. Klar hab ich dann einfach mehr gegossen, bis es höher stieg, aber es stand halt immer Restwasser in den Versenkungen bis es irgendwan verdunstet ist. Meine Empfehlung daher: Torftöpfe+ (Anzucht)-Erde+ Backblech o.Ä.
Vorerst pflanze ich die kleinen Tomaten beim Tiefersetzen in die gleichen Torftöpfe zurück, in die ich sie gesäht habe. Wenn sie den Topf durchwurzelt haben, sehe ich das, weil die Wurzeln durch die Töpfe durchwurzeln. Dann ist es Zeit, sie in einen größeren Torftopf zu pflanzen. Aber so weit ist es noch nicht.
Hier ist eine zu langstielige Black Plum.
Hier sieht man gut die Hauptwurzel. Man hört oft, man soll die Spitze abknipsen, damit sich die Wurzel besser verzweigt. Dann mach ich das mal.
Aus dem Topf hole ich die Pflanzen mit einem Pflanzschild, oder einer geschlossenen Schere. Da kann ich sie gut heraus hebeln. Dann muss ich die Erde raus nehmen, zum tiefer einsetzten. Das mache ich mit einem Teelöffel. Dann setze ich die Tomatenpflanze fast bis auf den Boden des Torftopfes, je nach dem, wie lang der Stängel ist. Dann fülle ich sie mit Erde wieder auf. Dafür nehme ich einen Esslöffel oder auch den Teelöffel. Dann andrücken und gießen. Schild wieder rein, fertig.
Die mittlere Reihe auf diesem Bild ist komplett tiefer gesetzt. Aber ich habe nicht alle Keimlinge gemacht. Nur dort, wo es dringend nötig war. Ich kann sie noch tiefersetzen, wenn ich sie in größere Torftöpfe umsetzte. In der mittleren Reihe aber sieht man jetzt die ideale Höhe, die sie nach so einer Aktion haben sollten. Die Keimblätter fallen später ab, das gefiederte Blattpaar, dass jetzt kommt, ist das erste Blattpaar am Stängel, dass stehen bleibt. Tomaten bilden auch am Stiel Wurzeln aus. Deshalb ist dieses tiefersetzen so praktisch. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Wenn die Pflanze so plietschrig ist und nicht tiefer gesetzt wird, setzt sich dieses Problem immer fort. Die Pflanze ist auch später instabil, fällt später schnell um und ist zu früh zu hoch mit viel Anstand zwischen den Blättern. Und irgendwann ist ja der Tomatenstab zu Ende.