Auch wenn wir es nicht so richtig merken, die Bienen gehen auf den Winter zu. Großes Thema in der letzten Zeit war deswegen das Einfüttern. Ein Thema, bei dem ich ein bisschen unsicher bin, weil mir das Erfahrungswissen fehlt. Auch die Varroabehandlung stand auf dem Plan und auch das hat mich sehr verunsichert, denn die Angaben die ich von meinem Lehrimker bekam, waren nicht gleich denen meines Imkerpaten. Und da geht es ja nicht um irgendwas, es geht wenn es schlecht läuft um Leben und Tod. Lassen kann man es aber auch nicht, weil das auch den Tod des Volkes bedeuten kann.

Das ist ein Futterrähmchen, voll befüllt und verdeckelt. Eine solche Wabe wiegt 2,3 Kilo. Ich habe volle und nicht volle gewogen. Die nicht vollen wiegen ca. 1,6 kg.
Dieses Jahr war es sehr schwierig, denn es war zu lange zu heiß, in dem Zeitraum, der für die Behandlung vorgesehen ist. Die ist an den Jahrezyklus gekoppelt und deshalb nicht undendlich verschiebbar. Ich habe es also im vorgesehenen Zeitraum gemacht, ich habe die Temperaturen auf Varrowetter gecheckt, eine Seite, die anzeigt, wenn die Temperaturen ok, zu hoch oder zu niedrig sind. Und ich habe die die Mitte von der Mengenangabe der Ameisensäure genommen, die ich von beiden Imkern bekam. Aber zwischendurch ist es dann zu heiß geworden und es ist zu viel von der Ameisensäure auf einmal verdunstet. Das ist natürlich kein Spass für die Bienen. Bei zu starker Bedampfung können die Bienen Verätzungen erleiden, Löcher können in den Chitinpanzer geätzt werden oder die Bienen sterben sogar. Ich musste also die Ameisensäure an den zu heißen Tagen raus nehmen. Das hat mich auch nervös gemacht, weil dann ja unterbrochen wurde- hat das dann dennoch die gleiche Wirkung? Ich weiß es nicht.

Ich hatte keine Folie zwischen Brutraum und Deckel gelegt und deshalb ist alles zugekittet mit Propolis. Heute habe ich bei einem Vortrag zur Bienenhaltung eine schöne Begriffsherleitug gehört: Propolis- zusammen gesetzt aus Pro und Polis, ‘pro’ heißt ‘davor’ und als ‘Polis’ wird für gewöhnlich der typische Staatsverband im antiken Griechenland bezeichnet. Das meint also den Bienenstaat und seinen Bau. Ursprünglich bewohnten Bienen alte Baumhöhlen, zb. frühere Spechthöhlen, in denen natürlich Zersetzungsprozesse durch Pilze und Bakterien stattfanden. Um den Bien- den Bienenstaat- zu schützen vor schädlichen Auswirkungen dieser Umgebung, verkitteten die Bienen die Wände der Höhlen sowie die Schlitze und Zuglöcher. Das Propolis umschloss und schützte den Bien, wie eine Stadtmauer die Stadt, die ja auch vor der Siedlung verläuft. Propolis eben. Das erklärt auch die antibiotische und antimykotische Wirkung. Sie war nötig in der Umgebung, in der sich die Honigbienen natürlich entwickelt haben.
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