Month: April 2020

Das Blütenmeer: 2. Gartenrundgang im April

Derzeit habe ich wieder das Gefühl das einfach alles blüht, die Natur schießt aus vollen Rohren. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin gucken soll, es sieht schon fast ein bisschen unecht aus.

Süßkirsche und Pflaume

Es blüht oben es blüht unten, die Bienen drehen durch. Und es duftet so unglaublich. Wenn ein Windstoß kommt, reißt er lose Blütenblätter mit sich und es schneit zarte weiße Blütenblatt-Flocken, wie in einer japanischen Frühlingsfantasie.

Nach den Kirschen haben die Apfelbäume angefangen zu blühen. Der erste war der Klarapfel im Gemüsegarten, danach kam der Holstein Cox (hier auf dem Bild) zeitgleich mit dem Gelben Bellefleur auf der großen Wiese von dem ich lange Zeit dachte, es wäre eine Landsberger Rennette. Nu bin ich schlauer. Der Jacob Lebel alterniert dies Jahr. Er trägt nur alle 2 Jahre richtig.

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Berliner Staudenmarkt jetzt auch virtuell

Ich liiiieeebe den Berliner Staudenmarkt! Es ist mein Highlight im Saisonauftakt. Eine Tradition auf deren Wiederholung ich sehnsüchtig warte, wie ein Kind auf seinen Geburtstag.

Doch dieses Jahr musste ich darauf verzichten, wie auf viele lieb gewonnene Fixpunkte in meinem Früh-Jahresablauf. Alles war vorbereitet, der Tag war frei geschaufelt, das Budget geplant, die Verabredungen ausgemacht, wir standen in den Startlöchern und dann kam die Absage. So eine Enttäuschung:-(

Genauso ging es auch den vielen Anbietern, Gärtnereien und Baumschulen, die den Staudenmarkt zu dem machen, was er ist. Sie haben den ganzen Winter über vergebens Vorarbeit geleistet und produziert, ohne nun Käufer für ihre Pflanzen und Produkte zu haben. Für viele der Gärtnereien, die einen Großteil ihrer Einnahmen über Staudenmärkte bestreiten ist dieser Verlust eine existentielle Bedrohung und es besteht die Gefahr, dass sie die Krise nicht überleben. Einige der Anbieter_innen kommen extra aus den Niederlanden, Polen, Belgien oder Tschechien. Es ist ja nicht nur diese eine besondere Staudenmarkt, alle Anderen, von denen sie leben, fallen ja auch aus.

Das Organisationsteam des Staudenmarktes Berlin hat deshalb den Berliner Staudenmarkt kurzerhand zum virtuellen Staudenmarkt gemacht, um den Gärtnereien zu ermöglichen ihre Kundschaft zu erreichen.

Mit dem virtuellen Berliner Staudenmarkt auf:

https://berliner-staudenmarkt.de/

haben sie nun einen digitalen Ort geschaffen, an dem sich Gärtnereien, die sonst ihren Stand dort haben, zeigen können und Gartenliebhaber mit ihrem Lieblingsanbieter in Kontakt kommen können. Viele der Anbieter_innen haben keine professionelle Webpräsenz, einige haben eigene Shops aber nicht die Bekanntheit, um ohne Hilfe breite Kundschaft zu erreichen. Bei Anderen gibt auch die Möglichkeit telefonisch oder per Mail zu bestellen. Einige haben auch einen Hofverkauf (Brandenburg & Berlin kann man ja auch anfahren).

Der Baumarkt ist eh gerade zu voll, stundenlang auf einen Korb warten und mit ihm in der Schlange stehen? Och nö…Kommt doch lieber zum virtuellen Staudenmarkt und unterstützt die kleinen Spezialgärtnereien und Kunsthandwerker mit ihrem ganz besonderen Angeboten. Sie brauchen euch. Und mit ein bisschen Glück dürfen sie im September wieder ausstellen und sind dank eurer Unterstützung dann auch noch da.

Weitere Artikel zum Berliner Staudenmarkt im Normalbetrieb und dem Botanischen Garten:

Im September 2015: Hier
Im September 2016: Hier



Obstbaumblüte & Gartenrundgang- Mitte April

Es ist jedes Jahr das Gleiche, ich weiß. Aber es ist für mich immer wieder ein Wunder, wenn auf einmal der Frühling ausbricht und alles blüht und summt. Die Bienen frohlocken, die Honigräume sind aufgesetzt, aber auch ich freue mich jedes Jahr neu über diese Pracht. Leider dauert sie nur wenige Tage, aber ich kann sie festhalten mit einem Foto.

Die große Süßkirsche

Und dieser unfassbar blaue Himmel dazu! Ich nenne ihn jetzt den Corona-Himmel. Kein Flugzeug, kein Kondensstreifen, der Himmel hat sich verändert, seit alles runter gefahren wurde.

Auch die Ringeltauben lieben den Kirschbaum und balzen hier

Dieses Jahr ist mir das hier aufgefallen: Der Baum treibt direkt aus dem Stamm neue Äste und Fruchttriebe. Blüten, direkt am Stamm! Das muss vom Rückschnitt von vor 2 Jahren kommen.

Türkenpflaume/ Kirschpflaume:

Wenige Tage vor der Kirsche hat die Türkenpflaume (Prunus cerasifera) geblüht. Sie ist die Propfunterlage eines abgesägten Pflaumenbaums gewesen. Der war schon vor meiner Zeit entfernt worden. Diese Türkenpflaume blüht so reichlich und duftet dabei so wundervoll, wie Schwarzdorn/ Schlehe. Der Wahnsinn.

Leider trägt sie irgendwie nicht richtig. Das kann man gar nicht glauben, wenn man all die Blütenpracht sieht. Letztes Jahr hat sie 3 Früchte zur Reife gebracht. Es gibt wohl verschiedene Auslesen, die mehr oder weniger auf Ertrag selektiert waren. Als Propfunterlage geht es ja um Vitalität.  Doof für mich was könnte ich hier Kuchen backen. Marmeladen aus ihr sollen besonders lecker sein.

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Bienenwachs aus Waben schmelzen- jetzt viel sauberer mit dem Solarwachsschmelzer

Ach, die Jahresendfigur, die Geschenke verteilt, war wieder gut zu mir. Dieses Jahr stand auf meinem Wunschzettel ein Solarwachsschmelzer, denn bisher war Wachsschmelzen ein schmutziges unterfangen. Eine echte Sauerei und zeitaufwändig. Ich habe das vor zwei Jahren bei meinem Imkerpaten mit gemacht und den Artikel unter “Sauerei” verlinkt.

Mein Solarwachsschmelzer ist ein Eigenbau eines Imkerversandhandels. Eine recht einfache Holzbox, schwarz gestrichen mit einer gerahmten Doppelstegplatte als Deckel unter dem sich die Hitze staut. Die 20 Grad bei Frühlingswetter reichen schon aus, um ihn ans laufen zu bringen.Die Waben liegen auf einem stark spiegelnden Metall auf das mit Gefälle verbaut ist. Das flüssige Wachs läuft vor bis zur Kante und tropft dann in diese Auffangschale, die nichts weiter als eine schön beschichtete Kuchenform ist. In der Auffangform muss immer Wasser sein, damit das Wachs nicht anbappt und sich wieder gut herauslösen lässt.

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Die Bienen haben Durst

Vorletzte Woche war es mit 14 Grad ja schon richtig nett, auch wenn es in der gerade vergehenden Woche wieder richtig kalt war. Erstaunlicher Weise sind meine Bienen heute aber gestern geflogen bei 7 Grad (im Schatten :-)). Vorletzte Woche, als es so warm war, waren viele Bienen unterwegs. Besonders fiel mir auf, dass sehr viele von ihnen nach Wasser suchten. In dieser Schüssel bade ich normalerweise meine Verschenke-Pflanzen nach dem Eintopfen.

Als ich wieder an die Schüssel trat wimmelte es dort vor Bienen. Zwei musste ich mit der kleinen Ziegelinsel vor dem Ertrinken retten.

Doch warum brauchen die Bienen so dringend Wasser?

Man könnte meinen, Bienen bräuchten nicht extra Wasser trinken, der Nektar ist doch Flüssig und Honig mehr oder weniger doch auch?

Wie alle Lebewesen brauchen Bienen Wasser für das Funktionieren ihres Stoffwechsels. Das Wasser ist aber nicht nur für die einzelne Biene von Bedeutung, sondern für den gesamten Bien:

Wasser zum Regulieren der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur im Stock:

Beim Auswintern ( und das ist genau jetzt) benötigt das Bienenvolk am meisten Wasser, denn der Wassergehalt der Außenluft ist aufgrund der kühlen Luft relativ gering (warme Luft kann mehr Wasserdampf halten) und die immer größer werdende Fläche des Brutnestes braucht zum Gedeihen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die relative Feuchte im Brutnest schwankt zwischen 40-60 % und im restlichen Stock zwischen 30-50 %.

Das Brutnest mit verdeckelten Arbeiterinnen.

Durch ein ausgeklügeltes System von Kühltechniken wird die Luftfeuchtigkeit im Stock gesteuert:

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