So es ist Februar und das heißt die Vorgartensaison geht schon los. Ich starte immer mit Tomaten, weil die unendlich lange brauchen um vom Zustand eines Kresse-ähnlichen Spösslings zu einer Jungpflanze. Ich tue mir das an, weil mir die Sorten, die ich zu kaufen kriege nicht gefallen. Das beläuft sich hier meistens auf Harzfeuer und auf ein paar Cocktail-Tomaten-Sorten. Meistens auch noch F1-Hybriden, die ich nicht unterstützen möchte. Ich möchte nur samenfeste Sorten.

Letztes Jahr hatte ich Zuhause die Wiltomatensorten Red- und Golden-Current vorgezogen. Der Anfang war schwer und mit den Sorten war ich letztendlich nicht so zufrieden. Aber jetzt weiß ich, wie es geht und möchte die Sortenvielfalt ausweiten. Deshalb habe ich mir von den Kanaren Saatgut von seltenen und wiederstandstfähigen Sorten schicken lassen.

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Davon baue ich dieses Jahr an:

Black Plum: “Schwarze” Pflaumentomate

Purple Russian: eine “schwarz-violette” russische Eiertomate, vollfleischig, soll unempfindlicher gegen Kälte sein

Stupice: Eine tchechische Cherrytomate, rot, soll auch unempfindlicher gegen Kälte sein

Hillbilly: große gelb-pink-orange marmorierte Fleischtomate aus West – Virginia, mit Früchten zwischen 300-900 Gramm

Zwei Sorten, der Bestellten hebe ich mir für nächstes Jahr aus. Wer soll so viele Tomaten sonst verarbeiten. Im Baumarkt gekauft habe ich:

San Marzano: Eine walzenförmige, rote, italienische Marktomate, fürs Einkochen und Saucen

Eigenes Saatgut:

Johannesbeer Tomate (nicht Golden Current): Rispenartige Wildtomate mit winzigen, überaus zahlreichen wellensittichei-großen, ovalen Tomaten

Für Bilder hier suchen: http://www.tomaten-atlas.de/direktsuche

Und so sieht es dann aus:

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Aktuell benutze ich diese magenta strahlende Pflanzenlampe, weil mir meine bevorzugte Tageslichtlampe kaputt gegangen ist. Sie hatte eine enorm hohe Wattzahl und es gibt sie im Moment nicht im Sortiment des Baumarktes. Alle wollen ja Energie sparen, war wohl kein Verkaufsschlager. (Dennoch hat sich das nicht in der Stromrechnung niedergeschlagen, was ich letztes Jahr noch befürchtet habe.) Da das Licht der Tageslichtlampe nicht für die Photosynthese optomiert ist, wie die Magenta-Leuchte, muss es eben stärker leuchten. Die Ergebnisse waren super und es sah einfach nicht so krank aus.

Jetzt habe ich dieses Lila-Oma-Dauerwellen-Licht, das mich ganz krank macht von der Optik. Sobald es dunkel wird, illuminiert es mein Fenster und die halbe Straße. Alle haben was davon. Es sieht nach außen aus als würde ich eine Hanfplantage betreiben.  Oder auch, als würde bei mir eine Akte-X Entführung durch Aliens stattfinden.  Deshalb immer schnell die Jalousie runter. Aber ich komm ebend oft spät.

Gestern sind die ersten Sorten aufgegangen. Es waren Black Plum und Stupice. Heute Abend entdeckte ich auch die ersten zwei Johannesbeertomaten. Der Anzucht-Spass geht noch bis April/Anfang Mai. Ich werde noch öfter darüber berichten.

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