Der 31.08. war für mich der letzte Sommertag (über 30 Grad). Darauf folgte ein Temperatursturz von 10 und mehr Grad und Gewitterschauer und Wolken sorgten für weiteren Verdruss. Immer, wenn die Sonne rauskam, hab ich in den letzten Tagen die Kamera rausgeholt, um den Garten im September festzuhalten. Im Sonnenschein ist Garten einfach schöner und der Niedergang tut weniger weh.
Fangen wir mit den Obstwiesen an:
In der Mitte der Wiese hatte einst wohl ein Beet existiert, dessen Bepflanzung aber seit langem eingegangen sein muss. Dort war die Erde anschließend abgesunken, so dass eine große Senke im Boden war, wie, als hätte man dort eine Teichschale rausgenommen. Alle Erde , die beim Wegeverlegen angefallen war und beim Einebnen des Kiesrondells anfiel, habe ich dort immer kleckerweise ausgebracht und fest getrampelt. Auf dem Teil, der zum Haus zeigt, habe ich breits Rasen gesäht.
Ich habe den vorderen Süßkirschenbaum beschnitten. Alle kranken Äste und alle die, zu dicht, überkreuzt oder zu weit nach unten hängend wuchsen, sind entfernt worden. Der Baum hat jetzt nahezu eine Flachkrone.
Auch die große Sauerkirsche daneben habe ich geschnitten. Sie hatte eine Krone im Ungleichgewicht entwickelt, nachdem sie sie falsch beschnitten worden war. Aber auch hier wuchs allerlei in die falsche Richtung und einige abgeerntete kahle Ruten habe ich auch weggenommen. Ich bin mit dem Rückschnitt noch nicht ganz fertig, weil ich den höchsten Ast noch einkürzen muss. Der ist nämlich nicht die Stammverlängerung sondern eine Leitastverlängerung. Wegen dem Prinzip der Spitzenförderung würde dieser immer weiter den größten Zuwachs haben und die Krone würde immer unausglichener wachsen. Der Beschnitt ist, was die Blattmasse angeht, ziemlich radikal ausgefallen, aber jetzt stimmt wieder die Form und ich bin gespannt ob er nächstes Jahr entsprechend förderlich austreibt.
Auch bei dem Apfelbaum neben den Fliederbäumen habe ich einen Auslichtungsschnitt gemacht. Hier war vor mind. 2 Jahren stark zurückgeschnitten worden. Der Baum hat darauf mit extrem vielen Wasserschossern reagiert, die dann aber nicht zurückgeschnitten wurden. Deshalb steht alles viel zu dicht und steil. Wo dadurch zu wenig Licht war, waren diese Triebe krumm und verkümmert. Auch dass hat eine Menge Blattmasse gekostet und es kann sein, dass er nächsten Frühlung wieder ähnlich stark austreibt. Das hätte ich verhindern können, wenn ich das früher im Sommer hätte schneiden können. Aber ich habe es nicht geschafft.
Den großen Kirschbaum hinten im Garten schmücken jetzt Solar-LED-Lampions. Könnten noch ein paar mehr sein, aber es sieht sehr schön aus. Sowohl im Hellen, als auch im Dunkeln.
Der kleine Apfelbaum, der am Kompost durch einen entsorgten Apfel dort entstanden ist , trägt auch, aber er hat eine Wuchsform die völlig daneben ist und korrigiert werden muss. Das liegt daran, dass er im Schatten der großen Kirsche steht und sich quasi auf der selben Stelle noch ein Gehölz breit macht, so dass er mit diesem um das Licht kämpft und sich arg veränkt. Ich werde ihn nach der Ernte einem “Pflanzschnitt” unterziehen. Das wirft ihn zwar einige Jahre zurück, aber rettet ihn vielleicht.
Diese Konkurenzpflanze hielt ich erst für eine Haselnuss, aber sie unterschied sich im Verlauf des Jahres immer mehr. Laut Nachschlagewerk ist es eine Berg- oder Feldulme. Wie ich allerdings zu dieser Wildaussaat komme ist mir ein Rätsel. Ich habe alerdinngs auch eine Menge Eichensämlinge. Vielleicht hat sie ein Tier in den Garten gebracht.
Ich werde die Ulme abschneiden müssen, denn Laubbaume sind in der KGA nicht erlaubt. Bisher habe ich es noch nicht übers Herz bringen können. Es ist so schade, und ich finde es nicht gut etwas abzuwürgen, was mir die Natur geschenkt hat.
Ich habe auch Weintrauben, allerdings sind die Tiere wieder mal die Ersten:
So, weiter gehts mit dem Ziergarten: Die meisten Blumen, bis auf die Herbst- und Dauerblüher, sind schon abgeblüht, was mich immer ein bisschen wehmütig macht. Die besten Zeiten sind vorbei. Schön sieht es aber immer noch aus, besonders als Gesamteindruck, weil die geschwungenen Formen der Staudenbeete sich schön vom toll aussehenden Rasen absetzten.
Ich bin jaschwer beeindruckt von meinem Rasen, wen ich ihn mit dem zum Zeitpunkt der Übernahme Vergleiche. Aber neulich hatte ich eine Nachberin da und sie fragte, ob ich den Rasen so ließe. Ich fragte, worauf sich das “so” bezöge, und sie meinte das Unkraut- die Gänseblümchen, Löwenzähne, Ferkelkraut, Habichskraut und was da sonst noch so wächst. Äh ja. Es ist grün, es ist kurz, für mich ist das alles Rasen. Und ich finde er sieht toll aus.
Im Halbschatten der Kirsche habe ich die Waldaster untergebracht. Sie sieht aus, als hätte sie schon immer dort gestanden.
An drei Stellen im Garten sind Pfaffenhütchen zum Leben erwacht. Sie sind wunderschön anzusehen, aber sehr giftig. Erschreckend giftig:
“Alle Pflanzenteile des gewöhnlichen Spindelstrauches sind giftig. Vor allem in den Samen befinden sich Steroidglykoside (Cardenolide), außerdem die Alkaloide Evonin, Koffein und Theobromin. Die Rinde enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und Phlobaphene, die Blätter auch Triterpene.
Der Verzehr von Samen führt zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Dabei kann es zu einer starken Reizung des Magen-Darm-Traktes kommen. Die Glykoside wirken außerdem auf die Herzmuskulatur. Auch Nierenschädigungen, Kreislaufkollaps, Benommenheit und Leberschwellungen gehören zu den Symptomen, die bei dem Verzehr der Früchte auftreten. Vergiftungen treten vor allem bei Kindern auf, die sich von den attraktiv aussehenden Früchten verführen lassen. Dabei kann es zu Leber- und Nierenschäden, je nach Schweregrad auch zum Tod kommen.”
Quelle: Wikipedia
Ich habe woanders gelesen, dass 36 Samen eine tödliche Dosis für Erwachsene sind. Aber welche Erwachsene kämen auf den Gedanken, so viel davon zu essen. Aber für eine Vergiftung eines Kindes reichen schon 2 Früchte.
Ich habe mich ja gewundert, warum die meisten meiner Pfingstrosen nicht blühen wollten. Jetzt habe ich die Ursache erkannt: Die Pfingstrosen sind von einem Pilz befallen. Wahrscheinlich ist es der Septoria peoniae oder vielleicht noch ein weiterer. Das Laub stirbt jedenfalls vorzeitig ab. Dadurch kann die Pflanze weniger Kraft sammeln, und hat dann vielleicht nicht genug, um zu blühen. Es hilft natürlich ein Fungizid, aber ich weiß nicht, ob das so gut ist.
Generell scheine ich ein Pilzproblem im Garten zu haben. Die Bäume mit ihrem Apfelschorf, dem Ruß und der Monilia, die Lupinen haben ganz stark Mehltau, Rittersporn hat ja immer ein Problem mit Pilzen und auch der Wein hat Mehltau, wenn auch nur leicht. Die Erbsen wurden ja auch von einem Pilz dahin gerafft. Hm. Warum ist das so und was kann ich dagegen tun. Ich beschränke mich vorerst auf des entfernen und entsorgen der Blätter.
Weiter gehts mit dem Gemüsegarten:
Auf dem vorderen Spargelbeet habe ich Spinat und Feldsalat ausgesäht. Dazwischen kommt die Rauke, die sich aus der Vorkultur ausgesamt hat.
Die Stangenbohnen sind stark lädiert, aber werden an 2 Pflanzen noch beerntet. Die Buschbohnen darunter habe ich entfernt, sie waren hinüber. Da wo sie standen, hab ich Mangold gesäht. Hinter dem blühenden Salat steht die neue Buschbohnenkultur ihr geht es wegen des veränderten Wetters viel besser.
Die Kartoffeln auf dem vorderen Beet sind mehrheitlich geerntet. Dort, wo der Boden frei wurde, habe ich Senf als Gründünger gesäht.
Den Tomaten geht es gut, bis auf ihr kleines Grünkragenproblem zeigen sie keine Anzeichen von Krankheit. Die Früchte reifen jetzt langsamer, da es nicht mehr so heiß und sonnig ist, aber ich ernte immer munter fort. Die besonders betroffenen Tomaten habe ich versucht durch ein Schattiernetzt etwas zu schützen. Aber das bietet dem Wind Widerstand und hat so sein Eingenleben. Ob es so helfen kann, kann ich noch nicht sagen.
Der Brokkoli ist abgerntet und übrig bleibt der Palmkohl oder Schwarzkohl und die Rote Beete.
Die Strünke des Brokkolis habe ich einfach auf das Rasenstück geworfen, ich wollte sie Häckseln. Da lagen sie eine Weile und als ich wieder drauf guckte sah ich, wie ein paar Nacktschnecken genüsslich die Bletter abnagten. Erstaunlich. In den Beeten seh iche nie Nacktschnecken, ich wurde darum schon beneidet. Ich dachte zwischendurch, der Igel isst sie alle auf oder sie krabbeln nicht gern über die Rasenkannte.
Aber sie scheinen echte feinschmecker zu sein. Neulich aben habe ich wieder welche gesehen und sie fraßen nur und synchron den Feldthymian, den ich hinten immer kurzmähe. Solange sie sich damit zufriedn geben, dind doch alle glücklich.
Oh wie liebe ich rote Beete! Daran scheiden sich wohl die Geister. Ich kriege voll den Heißhunger wenn ich sie rieche. Ich werde nächstes Jahr mehr anfplanzen. Diese walzenförmige Sorte ist aufgrund der Form sehr ertragreich.
Hier sieht man das Halbschattenkräuterbeet. Alles wächst prächtig. Besonders diese wild ausgesöhnte Tomate. Sie war in der Komposterde, in der ich die Kräuter transoriert habe. Das ist die Sorte Red Currant. Sie ist lästig. Ich zwicke permanent was ab. Die Johannesbeere hat das Umpflanzen nicht überlebt. Der Rabarber übrigens ist auch eingegangen.
Besonders auf diesem Bild ist aber der blühende Schnitt-Knoblauch.
Na wer kann noch? Wir haben ja noch das Gewächshaus: Durch die Gewitter und Winde in der Letzten Zeit hat sich das Gewächshaus viel bewegt, so das die Schnüre, an denen ich die großen Tomaten am Deckengestänge festgebunden hatte, durchgewetzt wurden. Eines Tages kam ich ins Gewächshaus und sah das: Der Schwere Ast konnte sich nicht halten und ist runtergebrochen :-(
Diese mehrtriebige San Marzano trägt prächtig, aber ihre Triebe drängen durch das Gewicht immer mehr auseinander. Der eine Trieb hat den Haltestab so sehr gegen den Folie gepresst, dass in wenigen Tagen ein Loch entstanden ist. Ich habe die Stange mit einem Hütchen versehen, damit das nicht weiter geht.
Ach meine schönen Auberginen. Ich habe noch keine geerntet, aber sie werden bestimmt super schmecken. Man sieht, woher der Name Eierfrucht kommt.
Und jetzt eine endlich eine Pause und zwar hier in unserem Mini-Biergarten:
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