Ja, Ja, jetzt kommen wieder die kalten Tage und ich mutiere wieder zum Höhlenmenschen. Das und die bald ins Haus stehende Abstellung des Wassers wegen Frostgefahr haben mich seit September dazu bewegt den Innenausbau fortwährend voran zu treiben. Denn ohne Wasser kann ich keinen Beton mischen und dann kann ich nicht weiter bauen und muss bis nächsten April warten. Ach, hatte ich ja dieses schöne englische Sofa ins Auge gefasst und wollte schnellstmöglich abräumen, noch ein Grund. Schließlich ist die Sofa-Frau aber doch wieder abgesprungen, bei unseren Verhandlungen ist ihr Gewahr geworden, dass sie doch mehr an dem Sofa oder dessen Wert hängt, als sie zuvor angenommen hatte. What ever.
Ich habe mich dann doch für ein gebrauchtes Ektorp entschieden, das war sogar noch noch mal 10 Euro günstiger. Es hat den selben englischen Stil, nur das es den Vorteil hat, dass sich alle Bezugsteile waschen lassen. Nachteil: Jeder hat es. Ektorp, das Volkssofa. Aber es ist auch wirklich gut designt und sehr bequem.
Hier das Ergebnis der Innenausbau-Arbeiten:
Und so bin ich dort hin gekommen: Der Innenausbau Anfang September und Mitte September:
Mitte September:
Schon mit etwas Farbe. Von hier sind es noch 3 Tagwerke bis zum vollständigen Verputzt-Sein der Wand.
Besonders aufwändig war das Verputzen auf der Innenseite um die Glass-bottle-bricks. Da kommt man so schlecht ran mit der Kelle. Immer ist etwas im Weg. Früher:
Und nach dem Verputzen:
Eine richtig schöne Rümpel-Baustelle. Ich schleppe immer Alles von Links nach rechts, um überall freien Zugang zu haben. Das hält mich tierisch auf. Zwischendrin muss auch noch Platz für Speis’ und Trank sein. Gemütlich sieht anders aus.
Und zwar so:
Der Blick Richtung Küche zuletzt voher:
Und jetzt: Die Kühe in L-Form ist gewichen zugunsten einer geraden, aber verlängerten Küchenzeile. In die Nische hinter dem Kühlschrank hatte ich mal überlegt ein Klo einzuziehen, aber die Nische ist zu schmal und wir trauen uns aus Gründen der Statik nicht die Wand in den Kloanbau durchzubrechen. Dadurch ist Platz geworden für den alten Küchenesstisch. Eine richtige Essecke, wo man auch mit Besuchern zusammen Kochzutaten schnippeln kann.
Der Tisch hatte mal ein echtes Linoleum-Inlay (kleines Beispielbild weiter unten), was von irgendjemand Unkundigen verächtlich (aber nicht rückstandsfrei) raus gerissen wurde. Vermutlich weil es durch die Art der Unterbringung hier dreckig aussah oder sich wellte.
Und da er nun so lädiert war habe ich ich ihn während der Bauarbeiten auch nicht gerade pfleglich behandelt. Deshalb musste ich vorübergehend eine Wachstuchdecke drauf machen, damit man ihn überhaupt nutzen kann. Ich möchte ihn später gerne richtig reparieren lassen und das Linoleum wieder einsetzen lassen.
Und dann habe ich mir meinen Beistelltisch gewerkelt. Darauf musste ich so lange warten, fast 3 Jahre. Diese Baumscheibe stammt von den Tannen, die ich bei der Übernahme zur Auflagenerfüllung fällen musste. Das hat mir damals ziemlich Leid getan und ich wollte etwas von diesen Bäumen als Erinnerung behalten.
Die Baumscheibe
hat die ganze Zeit irgendwo unter der Holzbank draußen herum gelegen und auf den Tag der Weiterverwendung gewartet. Dabei hat sie einen Riss entwickelt, während sie trocknete. Als ich sie heute bearbeitete, sind erst mal eine Hand voll Raubwanzen und Kellerasseln vor mir geflüchtet.
Die Beine habe ich von einer alten DDR-Blumenbank abgebaut. Sie hatten die richtige Höhe und den richtigen Winkel. Das alles selbst zu schnitzen hätte mich überfordert und es machen zu lassen, wäre wieder teuer geworden. Ich hab mich so gefreut, als ich auf die Idee kam die Beine umzusetzen. Mit der Blumenbank konnte ich so wieso nichts anfangen.
Bei der Lagerung der Baumscheibe ist auch ein Teil der Rinde abgefallen. Es ist alles nicht perfekt, wie industriell gemacht und deshalb gefällt es mir um so mehr.
Die Stehlampe ist euch bestimmt auch schon ins Auge gefallen. Auch sie ist neu und mit viel Überlegung gekauft und ich bin sehr zufrieden. Sie macht ein nettes gemütliches Abendlicht und ist stilistisch ein reizvoller Bruch. Der dreibeinige Beistelltisch nimmt das Tripod-Design der Lampe noch einmal auf.
Und auch der ovale Spiegel hat neu Einzug gehalten, er hat mich gebraucht nur 12 Euro gekostet. Passt perfekt in die Ecke und zusammen.
Das ist mein altes Küchenbüffet, man kann es in zwei Teilen auseinander nehmen. Es passt zusammengebaut nicht unter den Schlafboden. Dort verstecken wir so viel Werkzeug, wie möglich.
Fehlen nur noch die Bilder, dieses grotesk gebaute Schaf (Thomas Weaver – Four Shear Ram 1837) hat es mir besonders angetan. Vom Maler völlig ernst gemeint, aber für mich absurd lustig :-). Am liebsten wollte ich aber Darstellungen von Schweinen im gleichen Stil. Hier hat jemand die klassische Vorlage für seine absurden Späßchen benutzt, aber ich hätte es lieber das Original in bunt. Gibt’s aber einfach nicht zu kaufen.
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