Letztes Jahr habe ich zur selben Zeit das erste mal seit der Übernahme des Gartens in meinem Kompost gegraben und dabei Unmengen von Nashornkäferlarven zu Tage gefördert. So sah es vor einem Jahr aus.
Die Tage habe ich im gleichen Haufen wieder gegraben, denn der Kompost ist gut durchgereift und ich brauchte Komposterde um folgendes Problem zu beheben:
Letztes Jahr habe ich auf dieser Fläche Rasen gesäht. Vorher wurden dort Stubben von Lebensbäumen weggefräst und wenige Meter weiter ein Tannenstubben. Überall lagen Holzhäcksel rum und ich habe alles was da so rum lag verteilt um Bodenunebenheiten auszugleichen. Da, wo das Gras so schlecht wächst, liegen besonders viel Holzhäcksel. Da wo das Gras so üppig wächst war richtige Erde und Komposterde.
Ich kann den Untergrund nicht mehr austauschen, aber ich kann ihn pimpen, in dem ich Komposterde breitwürfig wie Dünger ausbringe und dann darüber nachsähe. Also machte ich mich an meinen schönen Kompostvorrat, Wahnsinn wie dunkel, nahrhaft und feinkrümelig diese Erde aussieht.
Und nun finde ich lauter ausgewachsene Nashornkäfer im Kompost. Man liest “Die Entwicklung dauert 3 – 5 Jahre.” Wahnsinn, was für ein Zeitraum. Was hab ich eigentlich im April der letzten 3-5 Jahre gemacht?
“Die Verpuppung erfolgt in einem etwa hühnereigroßen, mit Sekret ausgekleidetem Hohlraum. Der geschlüpfte Käfer verweilt noch einige Wochen in dieser Höhlung und erscheint erst im Juni.” Hm, sowas hab ich aber nicht gesehen, auch keine Überreste davon. Und heißt das, dass ich sie jetzt gestört habe in ihrem Zyklus? Ich habe immer alle Engerlinge und Käfer an geeignete Plätze umgesiedelt. Sie graben sich ruck zuck ein, das dauert keine 2 Minuten.
“Die Käfer fliegen nachts umher und leben etwa 4 – 5 Wochen.” Muss sich ja mordsmäßig brummig anhören, wenn die fliegen. Ich bin gespannt.
Das ganze gehäckselte Holz und der Rindenmulch und das Laub locken aber nicht nur die Nashornkäfer sondern es füttert auch Pilze. Das überrascht mich ja nicht aber, was ist denn das? Morcheln?! Morcheln in meinem Garten?
Morcheln gehören zu den besten und teuersten Edelpilzen. Das liegt daran, das sie sehr gut schmecken, aber schwer zu kultivieren sind und die Umweltbedingungen unter denen sie wachsen lassen sich schwer vorher sagen, also stehen die Chancen einfach nicht gut, welche mal eben so zu finden und dann sind sie auch so schnell vergänglich. Sind auch ganz schön gut getarnt.
8 Morcheln insgesamt und bisher, da könnte ich mir fast eine Morchelsoße machen.
Und jetzt noch mal ein paar Blümchen, meine etablierten Hyazinthen blühen jetzt. Im Hintergrund einer meiner Totholzhaufen, ich habe an mehreren stellen auf dem Grundstück welche, um die passenden Lebensräume zum Beispiel für solche Käfer zu bieten und zu erhalten. Immer wenn was zu groß zum Häckseln ist, wandert es auf solch einen Haufen.
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