Von Rosen und Raupen

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Ach dieser Blütenreigen! Wie eine Symphonie blühen erst die die eine Pflanzenarten auf, um alsbald von den anderen abgelöst zu werden. Jedes Jahr aufs neue, mal etwas früher, mal etwas später, aber immer in der gleichen Abfolge, wie ein Uhrwerk, meine Blumenuhr. Und um so mehr Pflanzen ich habe, um so genauer weiß ich wir “spät” es im Jahr ist. Jetzt ist wieder Rosenzeit:

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Links unten ‘Colibri Farbfestival’, Rechts Gewitterschaden bei meinem Miniclimber Farruca, die ich mir gekauft habe, weil ich die roten Kletterrosen meines Nachbarn so bewundere, siehe unten.

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DSC_0843Meine dagegen sieht nicht so prächtig aus, obwohl ich sie mit organischen Rosendünger gedüngt habe. Das ist die letzte Blüte, sie war sehr früh, aber ich hoffe sie remontiert noch mal.

Angefangen hat es mit der weißen Wildrose, die jetzt schon fertig ist, dann folgte die Ramblerrose ‘Aristide Briande’:

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Je nach Alter der Blüten hat sie ein ganz unterschiedliches Farbspektrum: Sie beginnt kräftig rosa mit gelblicher Mitte, wird dann immer blasser, bis sie am Ende fast creme-weiß ist.

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Neu gekauft: Die Beetrose ‘Novalis’, eine ADR-Rose. Ich wollte ja eigentlich die Rose Dieter Müller haben, aber sie war auf dem Staudenmarkt doch echt ausverkauft. Ich hätte sie beim Händler bestellen können, aber dann hätte sie mich 25 Euro gekostet. Das war mir zu teuer, für etwas, was ich vorher nicht begutachten kann. Mir sind auch dies Jahr wieder Sachen eingegangen, die ich beim  Staudenhändler bestellt habe.

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Novalis finde ich sehr schön und sie ist dem Dieter recht ähnlich, nur etwas mehr lila. Die Blüten sind enorm groß und gefüllt, das habe ich so gar nicht erwartet gehabt vom Bild, aber sie ist sehr wasserbedürftig. Nun kommen die Töpfe ja immer mit dieser abartigen, torfartigen Erde daher, die nur flufft, aber kein Wasser halten kann, so dass sie trotz normaler Wässerung die Köpfe hängen ließ und die die Blüten wie Papier wurden. Sehr schade. Nächstes Jahr, wenn sie eingewachsen ist, ist das hoffentlich besser.

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Und schöne Rosenbegleiter habe ich auch:

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Salvia nemorosa ‘Amethyst’

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Centranthus ruber var. coccineus – Spornblume

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Campanula medium – Marienglockenblume

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Campanula persicifolia  – Pfirsichblättrige Glockenblume & Geranium Pratense – Blauer Storchschnabel

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Alchemilla vulgaris – Gewöhnlicher Frauenmantel & unten: Achillea Millefolium-Hybride ‘Excel’ – Schafgarbe

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Und nun zu den Raupen:

Ich habe ja bereits festgestellt, dass es dieses Jahr wirklich viele Raupen gibt: Kleiner Frostspanner, großeDSC_0796r Frostspanner, eklig viele Apfelgespinnstmotten und diese Pfaffenhütchen-Gespinstmotten auf dem Foto.  Und hier kommen nun die Gegenspieler: Die Schlupfwespen. Ich liege nicht auf der Lauer, aber während ich so rum stehe, um Blumen zu knipsen, beobachte ich zufällig häufig, wie Beute geschlagen wird und habe dann glücklicher Weise auch die Kamera in der Hand.

Hier hat eine Grabwespe einen Frostspanner erlegt- Danke Wespe! Und turnt mit der Raupe die Blüte vom Steppensalbei hoch und runter, um ein Plätzchen für die die Nachkommen zu suchen.

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Und diesen Vorgang habe ich bei einer anderen Grabwespenart neulich vollständig beobachten können:

Während sich die adulten Tiere von Blütennektar und Pollen ernähren, werden die Larven der Grabwespen von den Weibchen je nach Art mit Insekten, Insektenlarven oder Spinnen versorgt. Die Weibchen lähmen ihre Beutetiere mit einem Stich. Die Beute wird als Wirt oder Futtervorrat für die Larven in selbst gegrabene (oder auch in gemauerte) Hohlräume getragen und mit je einem Ei belegt. Manche Grabwespen leben auch in von Halmfliegen verursachten Gallen angestochener Pflanzen.

Quelle: https://https://de.wikipedia.org/wiki/Grabwespen

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Das hier ist die gemeine Sandwespe. Sie krabbelte mit ihrer Riesen-Beute- ebenfalls ein Frostspanner- über den Betonboden an der Sitzecke neben dem Kiesrondell. Sie war auf dem Weg in den Steingarten, der bei diversen bodenbrüteden Insekten schwer beliebt ist. Wenig später war sie angekommen. Bis ich sie wieder fand, hatte sie schon die Raupe in ihren vorher ausgehobenen Bau verbracht:

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Nur noch ein klitzekleines Stück Grün leuchtet aus dem Tunnel.

Anders als andere Arten transportiert die Gemeine Sandwespe nur ein bis zwei – mitunter sehr große – Raupen in ihr Nest. Bevorzugt werden Raupen von Eulenfaltern (Noctuidae) gefangen, die unbehaart sind. Die Raupe wird mit den Mandibeln ergriffen und über mehrere Meter hinweg zu Fuß zum Nest gebracht. Maximal werden kurze Flugsprünge gemacht, auch wenn die Beute klein ist. Immer wieder wird die Beute zur Orientierung abgelegt. Das Nest, in dem nur eine Zelle angelegt wird, erreicht eine Tiefe von 5 bis 20 Zentimetern. Der Sandaushub des Nestes wird zu Fuß weggebracht und nahe am Nest abgeworfen. Es wird keine Brutpflege betrieben, der Nesteingang wird nach dem Eintragen der Beute und der Eiablage durch ein Steinchen oder ähnliches verschlossen und danach mit Sand bedeckt. Anschließend wird der Boden um den Nesteingang senkrechtstehend mit dem Kopf oder mit einem Steinchen, das mit den Mandibeln getragen wird, festgestampft. Insgesamt kann ein Weibchen bis zu 10 Nester anlegen, was in der Regel in einem Umkreis von etwa 150 Metern geschieht.

Quelle: https://https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Sandwespe

Das sehen wir hier:

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So, fertig! Sieht aus wie neu. Auf zu neuen Taten, die nächste Raupe wartet schon.

Da sich adulte Grabwespen hauptsächlich vom Nektar der Gartenpflanzen ernähren, fühlen sich die Tiere besonders zu Doldenblütlern hingezogen.Und das erklärt nun auch, warum ich so viele davon habe, Giersch ist ein Doldenblütler und ich habe ja meine wunderschöne Gierschplantage.

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Da ich den Giersch dort  nicht loswerden kann, muss ich das beste  daraus machen und es wird immer offensichtlicher was für einen komplexen Nutzen diese Fläche hat. Da soll noch mal einer kommen und sagen, das muss abgemäht werden….

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2 Comments

  1. Hallo mein Kind,
    Deine Rosen sind wirklich schön. Ganz offensichtlich hast Du beim Einkauf ein besseres Händchen gehabt als ich. Meine Ramblerrose blüht plietschrig, meine Edelrose zerfleddert schnell. Lediglich die Rosen am Rosenbogen waren dieses Jahr prachtvoll. Die Rose Novalis gefällt mir auch sehr gut, sowohl die Farbe als auch die Form der Blüte. Nächstes Jahr hat sie bestimmt besser Fuß gefasst, so dass Du mehr Freude daran hast.
    Der Beitrag über due Raupen (Wildbienen, Wespen) war interessant. Ich ertappe mich dabei, dass ich aufgrund Deiner Beitrage auch selbst mehr auf die Insekten in meinem Garten achte. So habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Holzbiene gesehen.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Post.

    Alles Liebe
    Mutti

    • sas

      Juni 25, 2018 at 8:03 pm

      Hallo Mutti,
      ich hatte ja auch schon öfters ein schlechtes Händchen, ich sag nur Eden Rose 85, dieses Pimpelchen. Ich vetraue den Rosen immer nicht, wie sie im Laden stehen, die sind ja immer so künstlich hochgepimpt, die kriegen ja gleich einen Zusammenbruch, wenn man sie eine Woche bei sich hat. Ich kaufe immer gerne ADR Rosen, weil die echt wüchsig und gesund sind. Zum Beispiel Pomponella, die haben wir auf Arbeit. Die sieht wirklich so aus, wie auf den Bildern. Auch die Ramblerrose Maria Lisa, die ich wurzelnackt auf dem Staudenmarkt gekauft habe macht sich sehr gut. Ich glaube, sie will dies Jahr auch noch blühen.
      Freue mich, dass ich meine Beobachtung mit dir teilen kann und es deinen Horizont genauso erweitert. Ich habe das ja auch erst mal als Input bekommen:-)
      Ich freu mich schon darauf, dass ich dir den nächsten Post liefern kann:-)
      lg

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