Alle drei Tage spätestens müssen das Fallobst gesammelt  und die Tomaten gepflückt werden. Die Tomaten sind echt irre. Ich komme kaum hinterher. Heute habe ich diese Ernte eingefahren:

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Ich habe es nicht gewogen, aber ich würde sagen, ich habe einen neuen Rekord aufgestellt. Es gibt derzeit nur ein Problem: Durch die starken Regenfälle in den Letzten Tagen sind nahezu alle Tomaten aufgeplatzt. Das gilt in besonderem Maße im Gewächshaus, obwohl es da selbst ja nicht regnet und ich eher gleichmäßig wässere, wenn.  Aber wenn es rundherum regnet, zieht auch die Erde im Gewächshaus das Wasser. Zudem ist die Erde seit dem Austausch etwas zusammen gesunken und ist jetzt unter dem Höhenniveau der Umgebung, so dass sich das Wasser da noch etwas stärker sammelt, wie in einer Badewanne.

Der Boden ist reiner Kompost und so wachsen die Tomaten dort überdimensional. Die Größen, die die Purple Russian erreichen, haben nichts mehr mit dem zu tun, was man Sortenstandard bezeichnen kann. Nur eben diese Risse:

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Manchmal bildet sich dieser Schorf und dann ist es gut, aber oft fangen die Risse an zu schimmeln, vor der Ernte, oder wenn sie einen Tag zu Hause steht. Ich muss viel wegwerfen deswegen. Das erzeugt den Zwang Alles so schnell wie möglich zu verarbeiten. Aber eine solche Menge lässt sich eben nicht so schnell verarbeiten.

Neben dem Platzen werden die Tomaten auch noch angefressen. Hier, auf dem ersten Foto, von einem Tier mit Zähnchen, aber mehrheitlich von zuckergeilen Ameisen, die sich Labyrinth-artige Gänge durch die Früchte fressen.

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Die Tomaten tragen immer noch prächtig. Besonders die mehrtriebigen San Marzano, wie Diese hier.

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Auch die Purple Russians tragen noch einiges. Aber sie  und auch die Black Plum scheinen Braunfäule zu entwickeln, obwohl mich das echt überrascht. Wir sind hier doch im Gewächshaus und ich habe nie von oben gegossen. Es ist jedenfalls was pilziges.

DSC_0560 DSC_0562Die San Marzano hat schon seit einige Zeit diese Blattflecken. Ich hatte, als ich das das erste Mal sah, ausführlich im Netz gesucht und auch gefunden, was es  ist, aber jetzt finde ich es nicht mehr wieder. Deshalb kann ich nicht sagen, wie es heißt.

Soweit ich mich erinnere war es auch Feuchtigkeitsproblem. Gestern hab ich woanders ein Foto gesehen, da wurde behauptet, es zeige Phosphormangel. Das würde dazu passen, dass es nicht so voranschreitet und nur die alten Blätter betrifft. Aber ich kann mir schwerlich vorstellen, dass in der Kompost-Erde Phoshormangel herrscht.

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Dann hab ich heute noch gelesen, diese Verfärbung (Anthocyane) sei eine Stressreaktion und kann sich einstellen, wenn die Blätter starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind ( na das waren sie), bei plötzlichem Kälteeinbruch- Temperaturstürze von 10 Grad hatten wir nach jedem Gewitter- oder bei Phopshormangel. Aber auch hier wurde gesagt,  Phosphormangel an sich sei eher unwahrscheinlich, handelsübliche Dünger und Erden würden mehr als den Bedarf decken.

Auch die Tomaten draußen sind voll behangen:

DSC_0565DSC_0567Aber auch hier zeigen sich langsam Pilzerkrankungen. Aber was soll’s, sie haben lange durchgehalten und noch gibt es keinen Ernteeinbußen. Ich kann mich ja wirklich nicht beklagen. Und das Regal wird langsam voll, obwohl ich noch weitere DSC_0573Böden eingefügt habe. Ich habe auch die erste Aubergine geerntet und Böhnchen von der neuen Kultur. Wahnsinn, wie die trägt und alle sind so zart. Das Abendessen gestern war köstlich.  Es gab Nudeln mit Bohnen in Anchovis-Tomatensoße

Weiter geerntet wird bei den Äpfeln. Es fällt  munter vor sich hin, pflücken lässt sich Keiner.

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Ich habe es endlich geschafft das Rondell unter den Obstbäumen einzuebnen, in dem Goldfelberich und diverse Wurzelausläufer der Pflaume wuchsen. Alle Äpfel die da rein kullerten, bekam man nicht mehr raus und man sah auch kaum, was da hinein fiel. So blieben dort die letzten Jahre wahrscheinlich immer Äpfel liegen und gaben sich ihren Schaderregern hin, die wiederum den Baum neu infizierten.

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Jetzt kann man alles schön auflesen. Leider nehmen viele Äpfel auf ihren selbständigen Weg nach unten Schaden, so dass viel Abfall und sofort zu verarbeitendes Fallobst auftritt, weil blaue Flecke und Verletzungen der Fäulnis Tür und Tor öffnen. Nur ein sehr kleiner Teil kann vorläufig eingelagert werden.

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Alles, was nicht sofort mit nach Hause genommen werden muss, landet vorerst hier:

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Zuhause habe ich einige Tage pausiert mit der Verarbeitung, weil das Dörrgerät noch voll war. Innerhalb weniger Tage habe es einige Fallobstäpfel geschafft Schwarzfäule zu entwickeln oder auch Monilia-Lagerfäule. Die Äpfel sahen top aus, als ich sie mitnahm. Das ist erschreckend. Die Herrscher der Welt sind doch die Pilze.

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