Meine liebe Gartenfreundin Mia hat eine Leidenschaft fürs Kränzebinden. Dazu hat sie auch noch unglaubliches Talent: Ihre Kränze sehen umwerfend schön aus und das Beste: Man kann sie auch noch kaufen. Von Null auf hundert wurde aus ihrer kleinen neuen Leidenschaft ein kleines Gewerbe.

Die Inspiration kam zuerst durch die Dinge, die sie im Garten fand. Das waren zum Beispiel alte Hortensienblüten, die abgeschnitten werden mussten oder Hagebutten ihrer Kletterrose. Als der Garten leerer wurde, fing Mia an spazieren zu gehen, immer auf der Jagd nach einer schönen Struktur, einer tollen Farbe oder einer reizvollen Form. Freunde und Gartennachbarn bekamen natürlich schnell Wind von ihrer neuen Leidenschaft und versorgten sie überaus liebenswürdig mit Naturgütern, die bei ihnen anfielen. Diese Strohblumen hat Mia von einem Nachbarn geschenkt bekommen, von einem Anderen bekam sie eine Menge Fuchschwänze.

Fuchsschwänze, Efeu-Fruchtstände und Zieräpfel

Seitdem, sagt sie, hat sie angefangen anders durch die Natur zu gehen. Sie hat nun einen anderen Blick auf die Natur, die sie umgibt. Alles wird auf Kranztauglichkeit geprüft. Ihr Blick richtet sich auf Details und Strukturen, die ihr vorher so nicht aufgefallen sind. Ständig läuft sie mit ausgebeulten Taschen herum, weil sich darin Tannenzapfen und Eicheln drängeln.

Nicht alles lässt sich vor der Haustür finden. Für manche Dinge, wie bestimmte Pflanzenmaterialien, Kerzen oder die Kranzrohlinge muss Mia in den Blumengroßmarkt Berlin. Leider ist der aber ganz schön teuer und das macht auch die Kränze etwas teurer. So wird also weiter so viel, wie es geht hier und da gesammelt, damit Mia immer aus dem Vollen schöpfen kann.

Das Kranzbinden an sich, sagt Mia, dauert gar nicht so lange. Die Vorbereitung ist das, was lange dauert: Das Materialensuchen, die Sachen sortieren, sammeln, aufhängen. Mia muss die Materialien erst da haben, bevor sie einen Kranz beginnen kann. Sie wird inspiriert durch das Material und sucht sich dann alles, was zusammen was zusammen gehört. Es ist ein bisschen wie Tetris, nur mit mehr Dimensionen. Natürlich hat sie sich angucken müssen, wie das technisch funktioniert einen Kranz zu binden, aber sie hat festgestellt, einen gesehenen Kranz nachbauen zu wollen, nicht gut funktioniert. Wenn sie eine Idee entwickelt hat, macht sich der Kranz quasi von allein.

Dabei werden nur 10 Prozent der Sachen, die sie ausprobiert, zu einem Endprodukt. Die Kränze sind üppig in Material und Farben. Zurückhaltung ist hier nicht zu finden. Der Herbst nähert sich dem Ende, dann ist das Herbstthema vorbei, da muss man noch mal aus dem Vollem schöpfen.

Mein zweitliebster Kranz

Mittlerweile duftet es bei Mia nach Zimt, Anis und Tannengrün: Die Saison für die Weihnachtskränze hat begonnen. Die Kränze werden klassischer:

Es trudeln viele Bestellungen denn, die Weihnachtszeit ist schließlich die Kranz-Hochsaison. Ganz unerwartet ist Mias neues Hobby schnell groß geworden. Den ersten großen Verkauf hatte sie im September auf einem Apfelfest, wo sie einen kleinen Stand hatte:

Jetzt steht als nächstes der Weihnachtsmarkt der Kleingartenanlage an. Man kann aber auch Kränze bestellen über Mias Instagramm-Account, den ich hier bewusst nicht verlinke sondern ausschreibe: https://www.instagram.com/laubenpieperei/

Man kann sie aber auch per E-Mail kontaktieren: laubenpieperei@gmail.com

Mia liebt die netten Begegnungen mit den Menschen, die sich für ihre Kränze interessieren. Es bestellen Freunde und Freunde von Freunden, Kollegen und deren Freunde und natürlich alle, die zufällig über ihre Kränze stolpern und sich verlieben. Eins hat sie sicher festgestellt: Kränze ist ein frauendomniertes Thema.