Ja, lang ist der der letzte Rundgang her… Juli 2 habe ich gleich ganz ausfallen lassen. Es gab einfach spannenderes und mein Arbeitsfokus lag auf anderen Kulturen. Die schönste Pracht im Jahresverlauf ist eben schon durch, in der zweiten Julihälfte habe ich eine kleine Blühlücke. Es gibt keine tolle Prachstaude oder Massenpflanzung in meinem Garten ,die das Bild in der Zeit schön dominiert.
Aber jetzt wendet sich wieder das Blatt und es kommen wieder mehr Pflanzen in die Blüte. Der Oleander blüht ja durchgängig. Die Gaura rechts sah Anfang des Jahres so aus, als wäre sie gestorben, aber sie hat sich wieder aufgerappelt. Ein paar vereinzelte Triebe hat sie dann doch geschoben. Ich denke, dass sie ev. einen Frostschaden bekommen hat. Unten: Ersatzpflanzung für das Sandglöckchen. Es scheint der perfekte Standort zu sein. Die neue Spornblume wächst kräftig und blüht, sie sieht schon fast besser als meine alteingesessene im Beet aus.
Diese Kombination aus Pflanze, Kies und Muscheln erinnert mich außerdem an meinen Englandurlaub 2017, wo ich Pflanze mal in ihrem natürlichen Habitat bewundern konnte. So sah das aus:
Das kann ich doch auch, wenn auch in klein. Ganz klein. Die Muscheln sind natürlich original vom Strand von Dungeness. Und ich liebe mein Kiesbeet und den Steingarten, denn hier muss ich nie gießen. Alle Pflanzen, die hier wachsen sind standortangepasst. Was nicht überlebt, wird nicht noch mal gepflanzt. Wer liebt nicht Dinge, die toll aussehen, ohne dass man sich kümmern muss?
Von meinem Imkerpaten neu dazu bekommen habe ich gegenüber im Steingarten einen gewöhnlichen Natternkopf. Den wollte ich schon lange, nur ist das ein Pfahlwurzler und ausgraben produziert bei größeren Pflanzen eher Schäden. Er scheint den Natternkopf aus Samen gezogen zu haben.
“Die heimische Pionierpflanze ist in der Natur meist auf warmen, durchlässigen, sandig-lehmigen und humusarmen Standorten auf Ruderalflächen oder Trockenrasen anzutreffen. Auch im Garten bevorzugt die wertvolle Bienennährpflanze einen eher trockenen, durchlässigen, sonnigen Stand.
Idealerweise findet sie ein Zuhause in Kiesbeeten in naturnahen Gärten. Die zweijährige tiefwurzelnde Wildpflanze entwickelt lange, üppige Blütenähren und kann sich am zusagenden Standort reichlich versamen.”
Quelle: https://www.pflanzenversand-gaissmayer.de
Der Kater hat einen neuen Schlafplatz gefunden. Hier ist es bei Zeiten kühler als im Haus. Zumindest weht ein Lüftchen.
Etwas trockenheitsgeschädigt ist dies Jahr meine Bergaster, dafür geht es dem Kaktus gut und die Walzenwolfsmilch ist auch wieder gekommen.
Und im krassen Gegensatz zu diesem trockenen, wenig pflegeintensiven Bereich kommt jetzt mal das satte Grün meines Rasens. Das Gießen dieses Jahr hat mich echt an den Rand der Erschöpfung getrieben, weil ich so viele Einzelflächen haben. 10 Insgesamt. Jede Fläche kann von einem Sprenger abgedeckt werden, der eine halbe Stunde laufen soll. jede Fläche muss alle 2 Tage dran kommen. Man kann sich ausrechnen, wie lange ich damit beschäftigt bin. Selbst wenn ich immer 2 Sprenger gleichzeitig laufen lassen konnte.
Aber ich kann es auch nicht lassen. Wenn ich nicht gieße, gehen empfindlichere Pflanzen ein und ich habe fast alle teuer gekauft oder unter schwierigen Umständen erstanden. Deshalb muss ich sie erhalten. Aber jetzt- am Ende des Sommers :-/ -habe ich in die automatische Bewässerung investiert. Ich bin noch nicht ganz fertig damit, der hintere Teil ab Höhe des Hauses muss noch manuell umgesteckt werden, aber es ist sooooo eine Erleichterung. Ich kann mit einer Schaltung 3 Flächen gleichzeitig gießen. Ich werde noch mal einen Extraartikel machen, wenn ich das Projekt abgeschlossen habe.
Oh mein Rasen ist so grün und man sieht die Sprenger kaum. Ich habe natürlich keine versenkbaren Sprenger. Ganz toll machen sich diese beiden späten Phloxe: Pink= ‘Frau A. v. Mauthner’, ehemals ‘Spitfire’ und in hell=’Kirmesländler’.
Viele Gladiolen kommen bei mir immer wieder, wenn sie genug Sonne abkriegen. Ich nehme sie zum Winter nicht raus. Aber es war jetzt so heiß, dass die Blüte geradezu verbrannt ist. Ein Tag und es war schon wieder vorbei. Fast wie bei den Tulpen dies Jahr. Der nicht namemtlich bezeichnete Zwergphlox in weiß/blau gestreift hält sich und der Wollziest schiebt seine Blattrosette Richtung Blühen.
In dieser schönen lauschigen Kurve zwischen Apfelbaum und Hasel wachsen viele meine Schattenpflanzen. Neu im Juli dazu gekommen war das Kaukasische Vergiss-Mein-Nicht, das schön angewachsen ist. Etwas später kam noch das Leberblümchen rechts dazu. Ich finde sie passen toll zusammen.
Damit diese überhaupt Platz haben, musste ich den sehr expansionsfreudigen Straußenfarn raus nehmen. Aber ohne ihn ist die frisch beflanzte Ecke noch etwas kahl, deshalb muss er jetzt ein Dasein im Topf fristen:
Trotzdem tauchen an den verschiedensten Ecken immer wieder kleine Farne auf. Der muss sich schon soweit vorgearbeitet haben, dass ich nicht alles entfernt habe, weil ich gar nicht dachte, dass da was sein könnte. Auch im Juli dazu gekommen, links vor dem Farntopf ist diese Silberkerze, die nun auch blüht. Ich weiß allerdings nicht genau, ob es eine Cimicifuga dahurica – August-Silberkerze ist oder eine andere Cimicifuga-Art.
Auch sehr schön sieht mein Schattentopfgarten aus und mein Sichtschutz neben der Holzwand, an dem die Feuerbohne erstaunlich gut gewachsen ist. Ich habe eigentlich gedacht, es könnte ihr dort zu dunkel sein. Aber vielleicht ist es dieses Jahr sogar der bessere Standort.
Dem Schildblatt es es zwischendurch zu trocken gewesen. Deshalb sieht es so komisch aus. Und der Kompost ist voll mit Fallobst. Unglaublich diese Massen.
Der Nutzgarten:
Kurze zusammenfassung: Einlegegurken hinüber, Salatgurken sind kurz vor hinüber, Stangensellerie nähert sich der Erntereife, Buschbohnen hinüber, Rote Beete erntereif, Rettich blüht, Mangold ist holzig, Kürbisse erntereif, Tomaten geht immer weiter:-)
Die funky Sommeralternative zum weißen Rettich ist der Schotenrettich:
“Als Snack in asiatischen Ländern beliebt sind die Schotenrettiche. Man verspeist nicht etwa die Wurzeln, sondern die mehr oder minder scharf schmeckenden jungen Samenschoten. Sie sind knackig-lecker, schmecken pikant, aber nicht zu scharf und sind großartig zum Dippen in Quark oder Kräuter-Joghurt. Dekorativ auch als Fingerfood, in Salaten und zur Verzierung von Gerichten, auch zum kurzen Dünsten. Bei einer Ernteschwemme können die Schoten auch wie Essiggurken eingelegt werden.
Kultur: Direkte, gestaffelte Aussaat ab März bis Juni in lockere, feinkrümelige Erde, etwa 1 cm tief. Rasche Entwicklung der Pflanzen. Pflanzabstand mindestens 20 x 50 cm. Anbinden erleichtert die Ernte, die Pflanzen können 1 m hoch werden.Quelle: https://bio-saatgut.de/Wurzeln-Knollen/Rattenschwanz-Rettich::1124.html
Gut macht sich auch der Basilikum, aber nur da, wo er auch genügend Wasser hat. Im Tomatenzelt 10 cm Abseits der Tropfbewässerung ist mir einer eingegangen.
Die Basilikumblüten sind enorm beliebt bei den Bienen. Das hat mich überrascht.
Von meinem Nachbar drücken sich dornenlose Brombeeren durch den Zaun. Aber ich mag ja Brombeeren nicht. Sie sind mir zu sauer. Und zu aufwendig in der Bändigung, wegen dem Ärger den sie dadurch machen, sind sie mir unsympatisch. Allerdings gibt es geschmacklich eine Ausnahme: Die Sorte ‘Loch Ness’, die mir Gartenfreunde zum Probieren gaben. Sie schmeckt wirklich toll. Fruchtig mild, sogar ich könnte sie direkt vom Busch essen. Die Brombeere von meinem Nachbarn hat so komisch gefiedertes Laub, sehr ungewöhnlich.
Und dann habe ich entdeckt, dass ich auch Herbsthimbeeren habe. Die Pflanze hatte ich mal im Arbeitsgarten ausgegraben, weil sie sich vom dortigen Nachbarn per Ausläufer unter dessen Hecken in meine Rabbatte vorarbeitete. Im Gegensatz zu meinen anderen Himbeeren hat sie kleine Dornen. Aber dies Jahr sieht alles sehr krank aus. Ich musste von den Sommerhimbeeren so gut wie alles weg scheiden. Eventuell ist es eine Krankheit, vielleicht aber auch Sonnenbrand, weil die Sauerkirsche nicht mehr da steht. Vielleicht beides.
Noch so ein Trauerspiel sind meine Buschbohnen. Ich wollte sie ausreifen lassen um Saatgut zu nehmen. Letzte Woche sah noch alles OK aus und heute das:
Naja, ist mir auch egal, was es ist, es ist ja immer so mit den Bohnen, wenn es heiß und Trocken ist. Aber Saatgut gibt es hier nicht mehr zu holen.
September 21, 2018 at 3:36 pm
Ein sehr informativer Gartenrundgang. Ich bin begeistert!