Gartenrundgang April 2018 – Teil 1

Vom Winter, ohne Umweg direkt  zum Sommer, den Frühling haben wir gleich übersprungen. Ich hoffe es bleibt warm und ich kann dieses Jahr meine Kirschen behalten.  Alles geht so rasend schnell wegen den hohen Temperaturen. Innerhalb von ein paar Tagen sind ganze Blütengruppen durch mit Auf- und Abblühen. Man kann froh sein, wenn man rechtzeitig da ist, um wenigstens ein Foto zu machen.

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Juhu, vor Jahren habe ich in der Stadt gesammelten Samen von der Mondviole (Einjährige Silberblatt (Lunaria annua) ) ausgebracht, aber es wollte nicht. Jetzt hat es sich von selbst hier eingefunden. Die Natur macht es halt am Besten.

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Letztes Jahr habe ich einen Topf hohe, prächtige, Schachbrettblumen bekommen. Der Kampf gegen den Giersch hat sie enorm schrumpfen lassen. Sie guckt nur knapp aus der Konkurrenz hervor. Meine gekauften Tulpen aus den Vorjahren nerven mich mit ihrer Divenhaftigkeit. Sie Treiben gleich nach dem ersten Jahr nur noch Blätter und wollen nicht blühen. Einzig durchsetztungsfähig über viele Jahre sind die Roten und Gelben, die schon vor mir in diesem Garten waren. Diese rot-gelbe Tulpe hat es aber das erste Jahr bis zur Blühte geschafft.

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Wenigstens die Narzissen kommen ohne Probleme jedes Jahr wieder. In der Wiese hat sich, wie im ganzen Garten Vergiss-Mein-Nicht ausgesäht, dazwischen laufe ich mit dem Staudenmesser rum und steche im Akkord Löwenzahn aus. Das Foto zeigt die Fläche gerade wieder nach getaner Arbeit. Bei jedem Besuch lacht was neues Gelbes.

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Gerade steht alles in Blüte, bis auf zwei Äpfel. Hier sieht man im Vordergrund die kleine Süßkirsche, dahinter blüht die Pflaume. Ob ich da auch mal eine Pflaume abkriege? Sie blüht so reichlich, aber ich hatte noch nie eine Ernte. Die letzten Tage habe ich immer auf das wohl bekannte Bienensummen in den Massenblühern gewartet, aber es kam nicht.

DSC_0874Zwischendurch war ich zu einen Vortrag über die Bestäubungs- leistung von Wildbienen von “Deutschland summt!”. Da habe ich gelernt, dass Bienen nicht den ganzen Tag gleichmäßig Nektar in den Blüten vorfinden. Die Blüten geben nur zyklisch Nektar, abhängig von verschieden Faktoren, wie Tageszeit, Feuchtigkeit usw. OK, dachte ich, vielleicht ist es nur ein ungünstiger Zeitpunkt. Aber ich habe meine Blüten nun zu mehreren Zeiten an mehreren Tagen beobachtet und es war nie richtig was los, auch nicht an anderen Pflanzen. Irgendwann müssten die ja auch attraktiv sein.

Ich bin ein bisschen verwundert und mache mir ein bisschen Sorgen, was nur los ist?

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In dem Vortrag habe ich auch gelernt, dass Ameisen eine nicht zu vernachlässigende Bestäubungsleistung erbringen, das hätte ich weder gedacht, noch ist mir ihr Treiben je aufgefallen. Jetzt da ich es weiß bin ich glatt über Nektar schlürfende Ameisen gestolpert. Hier drängen sich gerade zwei in den Tiefen des Blütenkelches, um an den Nektar zu gelangen. Und dann schnell auf zur Nächsten.

Und dann bin ich auch noch, dank Sensibilisierung durch den Vortrag über eine Wildbiene gestoplert. Hier sieht man eine Frühlings-Seidenbiene, ziemlich schwer mit Pollen beladen. Sie turnte unbeholfen am Grashalm und schaffte es gar nicht abzuheben. Ich musste natürlich erst mal recherchieren, was ich da habe.

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Total besudelte Frühlings-Seidenbiene, zu Tode gekommen im Blütenkelch. Wie geht denn sowas?

Diese Solitärbienen bauen unterirdisch in offenen Sand- /Kiesflächen, eben oder in Abbruchkanten, Manchmal auch in losen Mauerfugen. Ich überlegte, wo wohl diese Biene wohnt, denn viele Wildbienen fliegen nicht besonders weit. Heute zum Frühstück, habe ich gesehen, wo sie sich ihr zu Hause gesucht hat: Und zwar hier im Steingarten. Zack, war sie in den “Boden” abgetaucht. Ich war total happy.

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Zufällig liegen hier auch gesammelte Schneckenhäuser, die ich beim Ausgraben der Schneeglöckchen mitgenommen habe. Bei dem Vortrag lernte ich auch, dass es Wildbienen gibt, die in eben diesen Schneckenhäusern brüten. Vielleicht treffe ich hier noch weitere Wildarten? Möglich wäre es. Besiedelt werden unter anderem Häuser der Weinbergschnecke, Hainschnecken/ Schnirkelschnecken und Bänderschnecken, aber nicht jedes Schneckenhaus. Die Schneckenhäuser müssen zudem auf dem Boden aufliegen und je nach Wildbienenart variieren die Anforderungen für eine Besiedelung.

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Das Ende der Schneckenhauswindung wird mit Steinchen, Holzstückchen und Erdbröckchen aufgefüllt und durch einen Deckel verschlossen. Das verschlossene Gehäuse dreht die Biene so, dass die Öffnung flach dem Boden aufliegt  Manchmal richtet die Biene zusätzlich den Untergrund und fliegt die weggeschafften Erdbröckchen auch noch davon. Der Boden darf an dieser Stelle deshalb nicht zu verfestigt sein. Naja, könnte passen.

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Hier aber eine gezielte Nisthilfe aus geschnittenem Topinamburstängel und einer leeren Packung Zündwürfeln/ Grillkohleanzünder. Ich habe auch gelernt und vorher nicht gewusste, dass sich Bienen überhaupt nicht für Forsythien interessieren. Hier gibt es nichts zu holen für sie, aber dazwischen blüht ja auch noch die Kirsch- oder Türkenpflaume.

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Meine Felsenbirne hat schön geblüht, aber war auch in drei Tagen durch. Wirklich schade, diese ganze Pracht und man hat kaum Zeit es zu genießen.

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Am Weinspalier sind auch die ersten Blattknospen aufgebrochen.

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DSC_0912Mein Klarapfel ist immer der Erste, der blüht. Die Anderen sind kurz davor. Als allererstes Obst hat aber meine Aprikose geblüht, allerdings nicht gerade reichlich. Der Klarapfel blüht immer gut, aber bringt es nicht zur Fruchtreife. Er sieht aber so schön aus und macht sich gut an der Stelle, deshalb habe ich ihn noch nicht erneuert.

Unten blühen Lerchensporn (auch schon wieder abgeblüht) und das Kaukasus-Vergiss-Mein-Nicht. Aber auch die Gewöhnlichen fangen an und die ersten Farne entrollen sich im Moorbeet.

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2017

Interessant, wie sich die Tulpen ohne jegliches Zutun von Jahr zu Jahr unterscheiden. Letztes Jahr waren die Tulpen “Angelique” noch rosa.

Bei dem Tulpen weiter vorne sieht man in 2015 auch eine ganz andere Farbe. Die Dunkle heißt “Königin der Nacht” und war mal fast schwarz. Jetzt ist ist sie eher pflaumen-rot. Verrückt! Was passiert da nur in der Erde?

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2015

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2018

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Das grün-gelbe Glöckchen ist meine sibirische Blaubeere. Hab ich auch noch nie was abbekommen. Ich brauche einen Beerenkäfig!

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3 Comments

  1. hallo sas,
    es grünt und blüht ja wunderbar in deinem garten. was mich aber interessiert:
    du sagst, du hast einen pflaumenbaum, der nicht tragen will, trotz blüte.
    ich habe das gleiche problem. es ist eine ‘bühler zwetschge’, steht bestimmt schon 15 jahre und trägt so alle 4-5 jahre, dann aber volle pulle und dann wieder mehrere jahre nichts, obwohl er blüht und es am frost auch nicht liegen kann. jetzt habe ich auch beobachtet, dass an den blüten wenig insekten sind. in nachbars garten gibt es eine zierkirsche, fast die erste blüte in rossbach, und da summt und brummt es schon am frühen morgen, wenn ich mit meinem hund meine runde drehe. an zu wenig insekten vor ort kann es also nicht liegen.
    ein merkwürdiges Phänomen.
    nichtdestotrotz, dir eine schöne Woche
    gruss hanna

    • sas

      April 24, 2018 at 11:08 am

      Danke liebe Hanna,
      das ist ja interessant! Ja ich bin ja erst das vierte Jahr in dem Garten und kann daher gar nicht beurteilen, ob sie vorher schon mal getragen hat. Ich dachte, dass liegt vielleicht auch am Alter, dass die Kraft zum Reifen einfach nicht mehr reicht. Aber wenn du Recht hast, dann müsste sie ja dieses oder nächstes dran sein? Da bin ich ja gespannt. Früher in dem anderen Garten konnte ich mich vor Zwetschgen gar nicht retten. Schon verrückt diese Geheimnisse der Pflanzen. Hast du das gewusst, als du deine gekauft hast oder ist das eine individuelle Eigenart bei normaler Sorte?

      lg Sas

  2. einen wunderschönen guten morgen sas,
    nein, als ich den Jungbaum kaufte, habe ich das nicht gewusst. ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass zwetschgen jedes jahr tragen, anders kenne ich das nicht. na mal schaun, wie es dieses jahr mit dem ertrag aussieht. ich müsse auch mal wieder dran sein.
    gruss hanna

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