Lange musste ich mich mit der Bepflanzung des Erdstreifens von der Hausfront zurückhalten, weil der Bereich jahrelang eine viel betrampelte Baustelle war. Da jetzt aber endlich die Arbeiten an der Fassade abgeschlossen sind, kann ich mich endlich der Gestaltung widmen.
Klar war immer, hier muss es trocken werden, da gießen nicht gut für die Wand und das Fundament ist. Ich dachte früher an einen Kiesgarten wie gegenüber, aber ich habe keine Wegbegrenzung, die die Kiesel halten kann. Außerdem habe ich das ja schon. Mein Ziel ist es möglichst viele Lebenswelten in meinem Garten anzulegen. Bei den Bauarbeiten ist eine Menge Putz und Zement auf die Fläche gebröckelt und es hat sich ein gewisser Lebensraum entwickelt, der an einen alpinen Steingarten denken lässt. Die Sonne knallt auch die ganze Zeit: Alles passt.
Ich muss gar nicht mehr viel machen. Ich lasse den Schutt einfach liegen. Das Steinkraut fühlt sich hier seit Jahren wohl und versucht sich ständig zu versamen. Ich habe nur noch ein paar Steine dazu getan, die ich auf Ausflügen einsammle.
Jetzt kommen auch die passenden Pflanzen dazu: Sempervivum und Traubenhyazinthen oben, Iris histrioides ‘Lady Beatrix Stanley’ – Zwerg-Iris – wollte ich schon haben, als ich diese Früblüher- Iris zum ersten mal erblickte. Davor eine Sedum-Art, deren Namen ich nicht parat hab.
Einen Tag später blüht auch die andere Zwergiris in voller Pracht. Im Hintergrund noch mal Traubenhyazinthen. Rechts vorne die Lewisia, die ich schon so lange habe und die im Topf seit zwei Jahren auf ihren endgültigen Platz wartete.
So schön hat sie letztes Jahr geblüht. Rechts: Eine Gold-Fetthenne, quasi Unkraut :-)
Ich habe mein Gartenaurikel jetzt auch in den Steingarten verpflanzt, weil es in meinem Beet, da wo sie stand, zu feucht ist und weil das Hornkraut dort alles überwuchert. Das Garteaurikel braucht Platz für sich selbst. Gerade sieht es noch ganz mickrig und geschunden aus.
Und so sah es mal aus und wird es hoffentlich auch wieder. Dann habe ich noch eine Distel auf der illegalen Grünschnitthalde ausgegraben. Keine Ahnung, was das für eine ist und wie sie mal aussehen wird, aber passt, ist schön und umsonst.
Es ist beim letzten Wind, ein spannendes Moos rum geflogen, das wächst auch vorne an einer Steinkante, wo das Gartenaurikel steht. Ich habe es einfach aufgesammelt und zwischen den Steinen festgeklemmt.
Im Gewächshaus ist es bei dem Sonnenschein prächtig warm, ohne Lüftung wird die 50 Grad Marke geknackt. Für die Übergangszeit, wo man noch nicht die Türen nicht Tag und Nacht weit aufgerissen stehen lassen kann, habe ich mir einen automatischen Fensteröffner gekauft. Das ist ein hydraulischer Kolben, in dem sich die Flüssigkeit bei steigenden Temperaturen ausdehnt. Dadurch verlängert sich die Gewindestange im Gelenk und der Arm wird aufgedrückt. Der Lüfter hält 7 Kg Windlast. An der Plastikmutter an der Gewindestange kann man die Temperaturempfindlichkeit einstellen. Wenn es dann wieder kühler wird geht das Fenster wieder zu.
Hier steht meine Jungpflanzenanzucht. Aufgegangen von links nach rechts: Kopfsalat, Studentenblumen, Seidenmohn, Rote Beete, Kohlrabi, Lollo Rosso- Kopfsalat.
Meine Vorkultur vor den Tomaten vorne links Radieschen “French Breakfast”, zweites Bild vorne Asiasalat und mittig Schnittsalat. Wegen des wundervollen Wetters und der warmen Nächte sind meinen Tomaten, solange es so bleibt, ins Gewächshaus gewandert. Dieses Licht und diese Wärme sind einfach top Wachstumsbedingungen und die bringen die Pflänzchen enorm voran.
Vorne Links tausche ich endlich die Erde aus, die noch die ausgelutschte Tannenerde von 2014 ist, man sieht es an den alten Wurzeln. Letztes Jahr waren wir so spät mit dem Gewächshausbau, dass ich es nicht mehr geschafft habe. Ich baute dann in Pflanzsäcken an, aber das brachte viel schlechtere Ergebnisse, als im richtigen Boden.
Ich tausche sie gegen Kompost und der ist noch nicht ganz durch. Deshalb wimmelt es vor Mistwürmern. Wohin man mit der Grabegabel sticht, überall wimmelt es. Nichts für Phobiker:
Hier ist mir ein fauliger Apfel runter gefallen, man sind die schnell geflüchtet! Sie sehen wirklich deutlich anders aus, als normale Regenwürmer, so gelb geringelt und sie sind auch viel schneller, als der normale Regenwurm.
Neuanschaffungen: Ich hab ja nun viel neuen Platz der gefüllt werden muss, den ganzen Winter habe ich überlegt, was ich kaufen soll und nun habe ich vieles davon schon umgesetzt:
Für meine Beetplanung am Pavillon, hier noch mal der Pflanzplan-Entwurf:
habe ich für vorne mittig eine große Christrose gekauft. Sie parkt im Moment noch etwas im Schatten, solange sie im Topf ist. Sie braucht in der Blüte so viel Wasser.
Die Hosta auf dem Photoshop-Entwurf rechts vor der Kletterhortensie habe ich soeben auf dem Staudenmarkt im Botanischen Garten gekauft. Ich habe mich für die Hosta “George Smith” entschieden. So sieht sie aus, wenn sie aus der Erde ist. Meine ist noch im Topf und treibt gerade. Der Händler meinte, ich solle sie vor den Eisheiligen noch nicht auspflanzen, weil frostgeschädigte Blätter so unschön aussähen.
‘George Smith‘ ist eine große Hosta mit 60 bis 70 cm Wuchshöhe und fast weißen Blüten für Schatten und Halbschatten. Und wenn sie dann draußen ist, Kampf den Schnecken!
Die Kletterhortensie habe ich jetzt auch. Ich habe sehr günstig eine seltene Panaschierte bekommen. Kletterhortensien sind ja oft so teuer. Ich habe auch noch Ableger von einer ganz Normalen gemacht. Im Moment sieht die Panaschierte noch zweifarbig grün aus.
So sollte sie fertig ausgetrieben aussehen, aber sie wurde vorgetrieben und hat scheinbar kaum Licht gesehen. Ich muss sie derzeit noch in einem Schattenloch verstecken, bis die Kirsche ausgetrieben hat und mehr Schatten wirft. Im Moment würde sie am Zielort verbrennen. Sie muss sich erst mal an richtiges Licht gewöhnen.
Wegen der vielen Warnungen bezüglich der Efeupflanzung als Sichtschutz, habe ich mich für etwas Anderes entschieden. Rechts steht jetzt ein immergrünes Geißblatt und ein sommergrünes Geißblatt. Sie haben leicht verschiedene Lichtansprüche und ich schaue mal, was sich dort am besten etabliert. Immergrün wäre mir ja recht an dieser Stelle.
“Tomatenzelt” 1 ist auch schon da und vom Gerüst aufgebaut. Die Folie ziehe ich erst später auf, wenn die Pflanzen dort ausgepflanzt werden. Sonst störe ich das Bodenleben, weil es dann dort so trocken wird.
Im Vergleich zu meinem grünen Tomatenzelt von 2015 extrem hat es eine massive Ausführung. Pulverbeschichteter Stahlrahmen mit dicker Materialstärke, größeren Durchmesser der Rohre und alles ist geschraubt.
Und damit es nicht weg fliegt, wie mein altes Grünes, gibt es auch noch diese tollen Erdanker dazu. Einfach einschrauben in den Boden. Das Gestell wird mit einer Art Drahtseil-Kabelbinder in einer Feststellschraube mit dem Bodenanker verbunden. Die Konstruktion und Befestigung der Plane ist gleichermaßen ausgefeilt. Ich werde das zeigen, wenn ich sie anbringe.
Dieses Jahr habe ich schon mehrere Tagpfauenaugen gesehen und auch Zitronenfalter, was mich sehr gefreut hat. Und weil gerade alles wie verrückt sprießt und an jedem Tag was neues zu blühen anfängt, gibt es jetzt natürlich noch ein bisschen Blümchenguck: Christrosen, stinkender Nieswurz, Veilchen, Traubenhyazinten, Puschkinien, Hyazinthen, Pfingstrosenaustrieb, Blausternchen, Lungenkraut in rot, Gierschaustrieb im naturnahen Bereich, Bergenie, Krokus, wieder Christrose, noch mehr Veilchen und noch n Krokus, Kissenprimel und Bärlauch, Wildtulpen und Forsythien. Ostersonntag grub ich bei Schneeregen und 0,6 Grad Schneeglöckchen aus, heute waren es 23-25 Grad. Alles explodiert förmlich.
April 11, 2018 at 10:48 pm
Hallo, mein liebes Kind,
wenn man deine Posts liest, könnte man annehmen, du gehst gar keiner geregelten Arbeit nach, sondern verbringst einen täglichen 8-Stundentag im Garten. Es ist Wahnsinn, wie Du das alles schaffst.
Dein angehender Steingarten sieht für meinen Geschmack erst mal etwas gewöhnungsbedürftig aus, (Bauschutt, Betonreste , kann doch kein deutscher Garten sein ;-)). Aber wie ich Dich kenne, wird auch der bald gut aussehen. Ich bin schon sehr auf seine Entwicklung gespannt.
Das neue Tomatenzelt sieht klasse aus, das erste, das ich richtig vertrauenswürdig finde. Schade, dass ich sowas nie hatte!
Danke auch für den Blümchen-Guck. Habe schon lange darauf gewartet und immer meine eigenen beäugt. Sind Deine anderen Krokusse schon alle verblüht oder ist das die einzige Sorte, die Du hast?Bei mir ist diese Sorte, die letzte, die noch blüht. Die in der Wiese versprengten Puschkinien sehen hübsch aus.
Ich wünsche allen Deinen Neuanschaffungen viel Erfolg. Meine Kletterhortensie fühlt sich bei mir wohl und wächst schneller, als mir lieb ist. Dafür werden werden Hostas bei mir einfach nichts. Ich weiß nicht warum, darum habe ich die aufgegeben. Also noch mal: Viel Glück.
Mir scheint, bei Euch ist es ein bißchen wärmer. Meine Bergenien brauchen mindestens noch eine Woche bis zur Blüte, dafür blühen bei mir neben Wild- auch schon Papageientulpen. Aber meine Polsterprimel, von der Deine ja ein Abkömmlung ist, ist fängt gerade erst an zu blühen und ist noch ganz unscheinbar. Der Rest ist gleichauf mit Deinen Blümchen.
Bis bald
Mutti
April 13, 2018 at 7:35 pm
Hallo Mutti:-D,
Dankeschön für die Anerkennung.
Ich arbeite doch von früh bis spät;-) Aber ich muss sagen, neben den Groß- und Langzeitprojekten ist das alles nicht mehr so aufwändig. Ich musste nicht ein Beet umgraben wegen der Mulchkultur. Den Boden im Gewächshaus habe ich in 2 Tagen geschafft. Der Imkerunterricht nimmt aber viel Zeit in Anspruch.
Ja ich hab mir schon fast gedacht, dass du auf die Blümchen wartest, deshalb habe ich die mal geknipst. Nein, das ist nicht meine einzige Sorte Krokus, es sind auch die letzten. Meine frühesten sind diese:
http://reh-garten.de/wp-content/uploads/2015/02/IMG_0094.jpg
Und dann habe ich noch normal lila oder dunkel lila, die habe ich aber erst dieses Frühjahr aus der illegalen Grünhalde gepolkt und bei mir in den Rasen gesetzt Sie haben aus Dankbarkeit gleich geblüht, aber sah halt etwas gerupft aus, deshalb habe ich sie nicht gezeigt. Die Funkie, die ich vom Nachbar bekam hat sich gut gemacht, aber ich habe sie auch im Topf, wegen den Schnecken. Die neue soll ja in den Boden. Mal sehen ob das geht, oder was ich für Maßnahmen ergreifen muss. Man sagt, dass blaue Funkien widerstandsfähiger gegen Schnecken wären, weil die Blätter von einer Wachsschicht überzogen sind, die sie blau macht und die die Schnecken nicht mögen. Vom Licht und Boden passt es bei mir aber. Der ist ja sehr gut und feucht wollen sie es auch. Hab ich zu bieten.
Ja bei uns ist es immer etwas wärmer, ca. 2 Grad. Aber die Bergenie war gekauft. Aber jetzt blüht auch eine auf Arbeit.
lg