Zwei Wochen Nutzgarten: Johannistag bis 8. Juli

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Dank viel Beregnung mit dem Rasensprenger, sieht mein Garten immer noch grün aus, während drum herum die Wälder und Äcker brennen. Schlimm. Ich graule mich aber vor der diesjährigen Wasserrechnung.

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Das erste Ernteprodukt in den zwei Wochen  waren die Johannisbeeren, die von meinem Nachbarn rüber wachsen. Als Ausgleich wachsen bei ihm meine zu ihm Kirschen rüber.

Der Gemüsegarten ist dies Jahr schwierig und deshalb etwas frustierend für mich. Ich habe diverse Problemchen, durch das ein oder andere Getier, darunter auch mein Hausgetier oder wieder mal durch oder Pilz- oder Viruserkrankungen.

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Hier sieht man ein gutes Beispiel: Schäden durch Ameisen. Erst haben sie mir die Wurzeln meiner Setzlinge angenagt, so  das ein paar Kohlrabi und Rote Beete eingegangen sind. Bei denen, die geworden sind, gingen sie dazu über die Epidermis anzunagen und die Säfte zu saugen, die die Pflanzen versorgen. Später, wenn die Epidermis dicker wurde, ließen sie davon ab, aber so sah dann der ausgewachsene Kohlrabi aus: Aus einer kleinen Schadstelle am Baby-Kohlrabi wurde ein große Narbe.

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Das Beet mit den Salaten ist besonders stark befallen. Die Ameisen nisten am Ende unter den Wegplatten.

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Mairüben und Rote Beeten. Die Mairüben und Rettiche haben Befall durch Maden, in den Rettichen hatte ich das bisher nicht so, aber die Rüben ziehen die kleinen Plagegeister magisch an.

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In der Hitze des Tages lassen die immer sehr die Blätter hängen, die Rübchen sind nichts für solche Temperaturen. In der zweiten Reihe stehen die Bohnen, auch hier hat sich wieder eine Ringelblume rein gedrängelt. Ich hab’s nicht über mich gebracht, sie raus zu werfen. Toll sehen die lila Blüten der Sorte Purple Queen mit dem Orange aus.

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Heute und vorgestern zum Abendbrot verspeist. Ganz ausgezeichnet! Unten sieht man die blaue oder lila Himbeere ‘Glen Coe’,  eine späte Sommerhimbeere. ‘Glen Coe’ ist, wie der Name vermuten lässt eine schottische Züchtung. Die Sorte ist  stachellos, mit vielen kleineren, rundlichen Früchten. Die Reife erfolgt ab Ende Juni.

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Die Früchte bilden sich am zweijährigen Holz, so dass der tragende Trieb immer nach der Ernte bodennah abgeschnitten werden muss.

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Der Wuchs ist stark (bis 2 Meter, aber eher buschig und ohne Ausläuferbildung). Leider finde ich den Geschmack weniger gut, als meine vom Nachbarn rüber gewachsenen normalen Himbeerroten. Also etwas “farblos”:-) Dafür ist sie ertragreicher.

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Eine Kultur, in der ich für gewöhnlich keinen Erfolg habe ist Kürbis, aber dieses Jahr habe ich zum ersten mal richtig tolle Kürbisse! Ich bin entzückt. Ich weiß nicht, wie es dazu kam.  Aber ich denke, das Beet hat eine gute Lage. Zudem wird durch meine Bienchen gut befruchtet. Allein in dieser Blüte tummeln sich 3 Bienen gleichzeitig.

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Zucchini und Freilandgurken. Weil sie ausverkauft waren, musste ich selbst aussähen, deshalb sind sie spät dran und ich konnte noch nichts ernten. Und sie zeigen schon Symptome des Gurkenmosaikvirus. Da bin ich bisher mit Gekauften immer später dran gewesen. Liegt vielleicht daran, dass die eher veredelt sind?

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Honig- und allerlei Wildbienen sind ganz verrückt nach Ringelblumen.

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Stangensellerie im Hochbeet.

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Das zweite Abteil Rote Beete und die Einlegegurken rechts. Für die Einlegegurken musste ich zuletzt ein Klettergerüst bauen, damit ich die langen Triebe noch oben aufbinden kann. Ich kann sie nicht auf dem Boden laufen lassen, wie sie wollen, sonst kann ich nicht mehr treten.

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Mein Klarapfel behält zum ersten Mal seit 4 Jahren seine Früchte, zumindest die Mehrheit:-) Ich bin echt begeistert. die Bodensanierung hat diesbezüglich scheinbar funktioniert. Nur scheint es, dass der Pilz jetzt in den Knoblauch und Schnittlauch gezogen ist, wie Tinte in das Löschpapier. Denn die haben jetzt Rost. Den Schnittlauch habe ich runter geschnitten und den Knoblauch tausche ich im Herbst aus durch neuen. Und dann auf ein Neues: Walle Walle Fungizid.

Tomatenproblemchen:

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Die Sorte Azoychka reagiert sehr stark auf Stickstoffgaben und hat, viel stärker als andere Pflanzen bei mir extremen Magnesiummangel, wegen Überdüngung- mea culpa! Also musste ich gegensteuern und habe jetzt doch eine Blattdüngung mit Bittersalzlösung gemacht, nachdem noch ein konkreteres Filmchen dazu raus gekommen ist. Denn solche Schäden kann ich nicht aussitzen, die ganze Pflanze könnte drauf gehen.

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https://youtu.be/88kJtTjN4tU?t=20

 

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So sieht’s bei mir frisch gesprüht aus, andere Pflanze, gleiche Sorte im großen Gewächshaus. Man sieht noch den Sprühnebel. Ich bin gespannt, wie es in 1 Woche aussieht.

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An zwei Pflanzen im großen Gewächshaus hatte ich Früchte mit Blütenendfäule. Sie standen auf dem frisch ausgetauschten Boden. Die haben also Calcium-Mangel- Wahrscheinlich auch wieder eine Folge des Sticksoffüberschusses im Boden, oder zu schnelles Wachstum wegen Stickstoff, es sind ja die gewesen, die am schnellsten gewachsen sind. Hier gibt es auch wieder ein Filmchen:

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https://youtu.be/mtVx5-q5B3E?t=44

Ansonsten geht es den Tomaten aber gut und ich bewundere die zunehmende Fruchtmasse. Hier unten sieht man die Sorte Indigo Rose, die schon die typische schwarz-blaue Färbung kriegt.

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Voller Behang bei einer Coracao de Boi.

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Orange Russian

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In vorderer Reihe Peperoni, roter Basilikum und Grüner, Sorte ‘Magical Michael’. Geschenkt bekommen und Schnecken-sicher im Gewächshaus untergebracht.

Mein Buch über Rebschnitt am Spalier ist nie geliefert worden, aber ich habe es trotzdem hinbekommen und das Erziehen am Spalier zeigt tolle Ergebnisse. Das Ganze Spalier hängt voll mit Weintrauben. Ach, das sieht so schön aus!

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Aber die Mehltauanfälligkeit hat sich  damit leider nicht erledigt. Auf der ganzen Fläche versucht es unterschiedlich stark durch zu dringen. Da kann wohl dies Jahr Keiner sagen, es habe etwas mit feuchter Witterung zu tun. Auch der Standort ist perfekt: Südostlage an der Hauswand. Es ist halt eine alte Sorte, wer weiß von wann, und wie es da mit der Resistenz aussah….

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Ich habe sie jetzt schon zwei Mal mit Knoblauchtee besprüht. Mal sehen, wie gut das hilft. Ach, mein gutes altes Pilzproblem. Pilze sind neben Ameisen und Wanzen, einfach die Herrscher der Welt.

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Noch eine Pflanze am Spalier: Die mexikanische Mini-Gurke. Sie klettert und blüht. Ich bin gespannt!

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DSC_0750Am Ende des Tages ein Grillfest mit einem selbst gemachten Erfrischungs-

getränk aus unserem schönen englischen Getränke-Dispenser, von meinem Mann liebevoll “Gartenwasser” genannt. Heute ist drin: Limettenscheiben, Gurkenscheiben, Ingwer, Apfelminze und die blauen Himbeeren. Für mich darf aber auch noch ordentlich Honig mit rein. Wundervoll!

 

3 Comments

  1. Hallo mein Kind,
    das mit den Ameisenfraßschäden ist ja interessant, wenngleich unerfreulich. Mein Garten ist ja auch ein Ameisenparadies, aber sowas hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Waren das nicht vielleicht doch Schnecken und die Ameisen nur Nachnutzer?
    Mairübchen habe ich nie angebaut, dafür hatte ich immer Ärger mit den Radieschen, je älter, desto mehr Maden waren drin. Vielleicht heißen die Mairübchen ja so, weil man sie im Mai ernten muss. Versuche es doch nächstes Jahr mal sehr zeitig im Gewächshaus, veilleicht musst du dann nicht nicht mit “Mitessern” konkurrieren. :-)
    Alles in Allem sieht Dein Garten jedoch prächtig und sehr fruchtbar aus. Die Kombination aus viel Sonnenschein, genügend Wasser, Mulch und organischer Düngung zeigt gute Ergebnisse, auch wenn es hier und da nicht perfekt ist.
    Danke für den Beitrag über die Glen Coe-Himbeeren. Ich habe noch nie zuvor blaue Himbeeren gesehen. Habe ich auf dem Foto der roten Himbeeren wilden Hopfen aufblitzen sehen? Musst Du damit immer noch so kämpfen?
    Es freut mich, dass die Gurken und Kürbisse bei Dir dieses Jahr so gut gedeihen. Für die ist das Wetter dieses Jahr nahezu perfekt, vorausgesetzt, sie bekommen genug Wasser von Dir.
    Dein Wein ist ein kleines Wunder, das Du zustande gebracht hast. Wenn ich noch daran danke, wie alt und heruntergekommen der Stock aussah, als Du den Garten übernommen hast. Ich hätte nicht geblaubt, dass daraus noch mal was zu machen ist. Und jetzt dieses Bild im Abendsonnenschein. Ich freue mich mit Dir daran!
    Was die Tomaten angeht, kann ich nur sagen: Es lebe das Internet. Ich war solchen Krankheiten und Mangelerscheinungen immer hilflos ausgeliefert bis hin zu totalem Ernteausfall. Ich bin mal gespannt, wie die Bittersalz-Sprühung anschlägt.

    Liebe Grüße
    Mutti

    • sas

      Juli 15, 2018 at 11:24 am

      Hallo Mutti,
      es waren wirklich die Armeisen, ich habe das lang und breit beobachtet. Sie haben richtige Spalten in die Kohlrabi genagt. Schnecken gab es wg. Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Mairübchen vertragen höhere Temperaturen nicht, deshalb soll man sie früher machen, anderseits sind sie frostempfindlich, man kann sie deshalb nicht so früh aussähen. Aber gestern hatte ich eine die war richtig groß, nicht holzig und keine Made drin. Hab ich natürlich gleich ein Foto gemacht:-) Im Gewächshaus sind doch die Asseln;-)!
      Ach der Hopfen.. Also auf meinem Grundstück ist der so gut wie eleminiert, oder wird radikal entfernt, wenn irgendwo was anfliegt, aber an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn ist der bis zum Gewächshaus auf der vollen Länge. Ich weiß nicht, ob das gewollt ist, weil billiger Sichtschutz, oder ob er es nicht bewältigen kann, weil es in Hecken usw wächst? Aber es ist ja seine Sache und wurzelt auf seiner Seite, selbst wenn ich ran käme, dürfte ich das nicht einfach. Ich kann also nur auf meine Seite ran und reiße immer ab, aber da lacht der Hopfen nur. Es ist ein Graus und macht mir übermäßig viel Arbeit, auf die ich gerne verzichten würde.
      Muss los, rest später
      liebe grüße

    • sas

      Juli 15, 2018 at 9:03 pm

      Hallo noch mal, hier kommt der zweite Teil der Antwort:

      Ja de Glen Coe habe ich doch mit dir bei Staudenmarkt gekauft. Hab ich mich doch so gefreut. Es gibt auch richtig schwarze Himbeeren (Rubus idaeus ‘Black Jewel’). Heute Morgen habe ich die ersten Einlegegurken zu Gewürzgurken verarbeitet:-D Danke für die Blumen was den Wein betrifft. Es ist wirklich toll, wenn sich die eigenen Vorstellung so in der Realität erfüllen. Ja mit dem Internet kann man selbst richtig Meister-Gemüsebauer werden, wenn man die Zeit findet. Leider haperts da.

      Liebe Grüße

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