1 Monat Bienen: Von Anfang April bis Anfang Mai

So schön sieht es jetzt gerade aus. Die Bienen müssen sich nicht weit bewegen, um ihren Nektar zu finden, sie können sich gleich ” vor der Tür” in das Blütenmeer plumpsen lassen. Die Obstbaumblüte geht mit den späten Äpfeln gerade zu Ende. Aber die Milchsterne und und die Vergiss-Mein-Nicht blühen in Massen. Die Kastanien haben schon angefangen und die Brautspieren-Hecke fängt gerade an zu blühen und auch das wird wieder eine Massenblüte, eine richtige Tracht und das ist das, was meinen Honigraum schön voll macht.

Rückblick Anfang April:

Eine Woche nach dem Aufsetzen der Honigräume kontrolliere ich, ob sie angenommen wurden. Gleichzeitig kontrolliere ich auch immer die Volksstärke, denn ich habe dies Jahr die Bienen geschiedet. Das heißt, dass ich ihnen nicht den vollen Raum der Beute zum Brüten geben, sondern das Brutnest einenge, damit sie aus Platznot die Rähmchen voll mit Brut ausfüllen und den Honig in den Honigraum tragen und nicht das Brutnest verhonigen. Wenn die neueste Wabe zu 80 Prozent belegt ist, bekommen sie eine Neue zum Voll-machen.

Hier bin ich sehr zufrieden, wie kompakt das Brutnest ist, die nächste Wabe kommt rein.

Nebenbei soll das Schieden mit einem Thermoschied auch sehr gut sein für den Wärmehaushalt, weil die Bienen nicht ein so “großes leeres Haus” heizen müssen. Das spart Energie (Honig:-)) und soll Bienen mit einem besseren Fettkörper machen, die deswegen langlebiger sein sollen. Ja, wenn’s shee macht?! Wie gesagt, ich probiere, ob diese Therorien nutzbringend für mich sind.

Man muss da aber ziemlich hinterher sein, weil die Bienen manchmal so schnell alles bebrüten, dass sie wirklich Platznot haben. Bei dieser Kontrolle hatte es die Königin geschafft, sich an einem schlecht sitzenden Honiggitter vorbei zu drücken und oben im Honigraum Eier rein zu legen. Hm. Die mussten dann entsorgt werden.

Anfang Mai:

Ich kontrolliere mindestens alle 7 Tage, denn die Bienen können in 3 Tagen manchmal schon eine neue Wabe gebrauchen und bei anderen Imkern gab es schon Schwärme. Letzte Woche musste ich im großen Volk 3 Weiselnäpfchen brechen und im Kleinen 1 oder 2. Das heißt, auch sie bereiten sich auf das Schwarmgeschehen vor. Aber das will ich eigentlich gar nicht. Denn ich will sie nicht ständig bewachen und meine Bäume ständig stutzen, wenn ich einen Schwarm einsammle und zudem bricht dadurch die Leistung des bis dahin “Wirtschaftsvolkes” ein. Das will ich doch nicht.

Hier ist der Honigraum und das Honiggitter runter und ich kontrolliere beim kleinen Volk, wie es sich entwickelt.

Rechts sieht man einen Wildbau für Drohnen. Die Bienen brüten hier noch überwiegend auf gegeben Mittelwänden, die nur Zellen für Arbeiterinnenbrut vorgestanzt haben. Das nervt das Volk jetzt, denn es braucht zur Vermehrung auch Männer. Die machen natürlicherweise 18 Prozent in Bienenvolk aus, und wenn nirgendwo Platz ist, muss eben angebaut werden. Ich habe das jetzt mal nicht entfernt, weil sie es eben so haben wollen.

Das ist das große Volk: Warum ich das immer sage, sieht man auf diesem Bild: Das Volk sitzt und brütet auf 9 Waben.

Hier krabbeln schon viele dicke niedliche Drohnen, denn hier wurde überwiegen Naturbau betrieben. Die Drohnenzellen sind überall eingefügt wo und wie es dem Bien passt. Lotrecht nach oben über der 7. Wabe sieht man unten zwischen Wabe und Rähmchen mit der Nummer 9 einen unscharfen Weiselnapf.

Hier sind auch schon wieder 3 Weiselnäpfchen gebaut worden. Weil das Volk so groß ist, habe ich deshalb einen Ableger gemacht mit 3 Brutwaben. Das Bienenvolk hat wieder Platz und kann weiter dem Brutgeschäft nachgehen. Es merkt, was für eine Bienenmasse dadurch fehlt und verliert das Bedürfnis zu schwärmen.

Und hier kommt mein Ableger hin, genau da, wo die im Winter verstorbenen Völker standen. Damit sie nicht verhungern, weil es ihnen an Flugbienen fehlt, kriegen sie auch noch 2 Futterwaben dazu und natürlich das Isolierschied für den Wärmehaushalt. Das waren Rähmchen mit Weiselnäpfchen, ob da aber schon ein Ei drin war, konnte ich nicht sehen. Vielleicht kriege ich also eine “richtige” geplante Königin. Falls nicht, machen sie sich eine Neue aus maximal 3 Tage alten Eiern. Was es geworden ist, kann ich sehen, weil die Zellen für eine Nachschaffungs-Königin an anderer Stelle sind, als die Geplanten. Dafür muss natürlich so junge Brut mit dazu gegeben werden. Ich habe aber auch sehr viel verdeckelte Brut mit rein gegeben, weil die in ein paar Tagen schlüpft. Dann wächst die Volksstärke schnell an und es gibt keinen Verflug mehr, denn diese Bienen kennen nur dieses Zuhause und wollen nicht zurück zum Alten

Die Waben des toten Volkes habe ich jetzt endlich alle geschafft einzuschmelzen. Bei den Letzten gab es diesen schönen Anblick:

Und jetzt was wirklich schönes:-) Hahhhhhh….. grün beruhigt die Seele.

2 Comments

  1. Toller Bericht, der zeigt, wie komplex das Geschehen in einem Bienenstock ist!
    Was ist denn ein “Weiselnäpfchen”?

    • sas

      Mai 12, 2020 at 8:35 am

      Hallo Claudia, vielen Dank. Ich wollte meine Antwort auf deiner Seite hinterlassen aber das geht irgendwie nicht, ich kriege eine Gefahrenmeldung und werde nicht auf deine Seite gelassen. Evtl. ist ein Sicherheitszertifikat bei dir abgelaufen? Dabei dachte ich ich war da dereinst mal drauf?
      Ein Weiselnäfchen oder Spielnäpfchen, ist eine spezielle Brutzelle, die die Bienen für eine neue Königin anlegen. Weil diese besonders groß wird, ist auch die Zelle sehr groß und kann nicht in die normalen Waben eingefügt werden. Sie wird deshalb meisten unten angebaut oder am Rand dran gehängt, Ausnahme ist eine Nachschaffungs-Königin aus bereits gelegten Eiern. Wenn eine Königin hinein gelegt wurde oder sie verschlossen ist, nennt man diese Zelle Weiselzelle, denn die Königin ist die sogenannte Weisel. Davor bauen sie aber viele nicht belegte Zellen, wo ein Königinnen-Ei hineingelegt werde könnte, aber die Königin ist oft noch nicht willig. Diese leeren Zellen nennt man Spielnäpfe.
      Gucken hier:
      https://www.reh-garten.de/aus-1-mach-2-mein-bienenvolk-hat-sich-vermehrt/#more-10460

      lg

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen