2 Wochen April: Kompost, Euphorbien, Tulpen& Co.

Die Tomaten sind nun so groß, dass sie an die Decke der Anzuchtstation stoßen, deshalb ziehen sie nun in Töpfen ins Gewächshaus um. Gleichzeitig ist das der Anstoß für mich, mich um die Bodenauffrischung in den Tomatenbeeten, dem Gewächshaus, dem Hochbeet und den Kübeln zu befassen. Denn was das für einen Unterschied und für Probleme machen kann, wenn man es nicht tut, habe ich letztes Jahr gelernt.

Ein Kompost muss wieder als Nahrungslieferant herhalten, obwohl ich nicht behaupten kann, dass er durch wäre. Aber  auch unreif ist der Kompostinhalt super zeug und sehr nahrhaft. Es sieht fast aus, als hätte ich die Schubkarre mit Stallmist befüllt.

Es sind Holzhächsel, ehmaliges Unkraut, Erntegut und vor allem Fallobst. Darauf stehen die Mistwürmer total.

Dies Jahr sind überall unfassbar viele Apfelsämlinge aufgegangen. Ich habe keine Ahnung warum, denn ich habe nichts anders gemacht, als in den anderen Jahren. Und die Sämlinge sind nicht nur im Kompost, sie sind auch im Fallbereich unter den Bäumen, auf den Beeten und Wiesen und es sind auch mehrere der Sorten, die ich habe. Mysteriös!

Letztes Jahr hatte ich in Zuge der Tomatendüngung von Asche als Dünger gehört. Ob man mehr die Vorteile sieht, oder die Bedenken teilt ist Ansichtssache. Hier kann man sich, bei Interesse zu dem Thema kurz informieren.

https://www.gartendialog.de/asche-als-duenger/

Ich wollte es jetzt jedenfalls mal ausprobieren. Die Asche stammt von Weidenholz, vom platten Land. Sie entstand bei Grillen eines Schweins, Das dauert viele Stunden und dabei kommt viel Asche zusammen. Ich habe jetzt mit 2 Eimern einen Vorrat für ein paar Jahre. Beim ersten Transportversuch am Morgen danach fing der Eimer an  zu schmelzen:-) So konnte ich die Asche erst ein halbes Jahr später mitnehmen. Da war sie dann wirklich kalt.

Und so schön sieht es fertig aus. Das sieht so reichhaltig aus, ich will am liebsten sofort Gemüse rein setzen. Aber ich muss noch warten.

Ich habe das eine Gewächshaus umgestellt, weil es mir beim Fotografieren immer doof im Weg stand. Deswegen musste ich auch die Tropfbewässerung umlegen, was erfreulicher Weise gepasst hat.

Am Steingarten habe ich auch schon wieder rum gemacht. Ich habe mir ein paar Hauswurze gekauft. Und diese etwas andere Art der Grasnelke. Wenn man das Bild vergrößert, kann man das Sortenetikett lesen.

Den Wein habe ich auf Zapfen zurück geschnitten und nun treibt er ach schon wieder aus. Aus dem kleinen schwarzen Loch in der Mitte, ist die Wildbiene geschlüpft. An manchen Tagen sehe ich sie immer wieder in dem Loch. Vielleicht sind es aber auch neue geschlüpfte, weil das Loch ziemlich lang ist. Es werden ja oft mehrere Brutzellen angelegt.
Ich glaube ich habe es endlich raus gefunden: Es ist keine Mauerbiene, nur weil sie in der Mauer hockt. Ich bin mir jetzt relativ sicher, dass es eine Frühlingspelzbiene ist. Wer es besser weiß, korrigiere mich bitte. Ich darf die Bilder einem Experten schicken nd bin gespannt, was der sagt.

Die Fühlings-Pelzbiene:

Die Tiere fliegen früh im Jahr (März bis Juni). Sie sind polylektisch – ernähren sich also von vielen verschieden Pflanzenarten.

–> Anmerkung: Woanders habe präziser gelesen, insbesondere Raublattgewächse und darunter besonders gerne Lungenkraut. Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen.

Die Gemeinen Pelzbienen fallen durch ihr schnelles Flugverhalten auf, wodurch man sie mit etwas Übung im Feld schon auf große Distanz von Hummeln unterscheiden kann.

Die Weibchen bauen ihre Brutzellen gern in Steilwänden aus Lehm oder Löss. An geeigneten Stellen können sich Aggregationen mit mehreren Hundert Nestern bilden. In die Zellen wird ein Brei aus Nektar und Pollen eingetragen der auf der Oberfläche meist flüssig ist und ein Ei gelegt. In einem Nest können auch mehrere Brutzellen angelegt werden. Die Larven entwickeln sich noch im Sommer zu Imagines, die dann aber bis zum nächsten Frühjahr in ihren Brutzellen ruhen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Pelzbiene

Der Flug ist wirklich sehr auffällig. Sie sind so schnell, ich kriege es nicht hin, sie an den Blüten zu fotografieren.

Meinen Bienen scheint es auch gut zu gehen. Der Honigraum wurde angenommen, fleißig ausgebaut und wird befüllt. Letzte Woche habe ich zur Varroabekämpfung die Drohnenbrut geschnitten, die im Baurahmen war. Das fand ich sehr eklig und unangenehm, weil ich durch die Wabe schneiden musste, denn ich habe nur gedrahtete Rähmchen. So musste ich entlang des Drahtes schneiden. Es war ein Gemetzel. Ich habe mich selbst traumatisiert. Dieser Geruch beim Wachseinschmelzen wird mir noch ewig in der Nase hängen. Aber es muss wohl sein, zum Wohle des ganzen Volkes.

Für Interessierte: Die Hintergründe des Drohnenbrut-Schneidens:

http://www.imker-kv-erh.de/Dokumente/Drohnenbrutschneiden_FZBienen2012.pdf

Futtermangel leiden sie jedenfalls nicht. Die Äpfel haben angefangen zu blühen, die Pflaume ist schon durch und auch sonst gibt es überall Massenblüher, z.B. Löwenzahn und Vergiss-Mein-Nicht.

So viel zum Thema Gelb: Ich will’s eigentlich nicht haben, aber es ist trotzdem da. Das Berg-Steinkraut ist genauso ausbreitungsfreudig wie sein einjähriger Verwandter. Und Euphorbien sind mehrheitlich auch gelb. Ich mag aber grau-blaues Laub so gern. Kompromisse müssen eben sein.

Die Euphorbia x martinii blüht grünlich-gelb, mit violettem Auge. Sieht wirklich sehr reizvoll aus. Die Pflanze ist ein Halbstrach und kann 50 bis 80 (selten 100) Zentimeter hoch und ebenso breit werden. Eine imposante Größe. Die steifen Stiele verholzen im unteren Bereich. Ihre endgültige Wuchshöhe erreichen sie nach zwei bis fünf Jahren. Ich bin gespannt.

Dann war ich ja Anfang des Monats auf dem Staudenmarkt, wo man ja nicht hingehen kann, ohne was mitzunehmen. Neben einem Farn, habe ich mir zwei Clematis-Pflanzen gekauft. Die hab ich zuerst gegriffen und später erst gesehen, dass sie 9 Meter hoch werden kann. Das ist nicht für eine kleine Zaunbegrünung. Deshalb habe ich dafür noch eine kleinere gekauft und diese hier steht jetzt am Spalier. Das ist 2 Meter hoch und 4 Meter lang. Da kann sie ordentlich wachsen und sich hoffentlich toll mit der Rambler Rose Maria Lisa vergesellschaften. Die sieht so aus, als würde sie dieses Jahr auch zum ersten mal blühen wollen. Uiui, Vorfreude!

Leider haben sich schon ungewöhnlich rot-braune Blattläuse an der Rose eingefunden. Wo kommen die nun schon wieder her?

Tulpen, Tulpen Tulpen!

Eine schönes Arrangement: Ehemals rote, nun ausgebleichte Tulpen, mit dem rötlich Austrieb der Pfingstrosen und dem etwas dunklerem Laub und violett-blauen Blüten des Günsels.
Das war schon vor zwei Wochen….

Wieder eine schöne Wildtulpe: die Tulipa bakeri ‘lilac wonder’:

Die Wildform, Tulipa bakeri, stammt aus Kreta, wo sie humusreiche Senken auf Kalksteinen besiedelt. Um optimal gedeihen zu können, benötigen diese Zwerg-Tulpen also einen humusreichen, kalkhaltigen Boden an einem sonnig-warmen, durchlässigen Standort. Diese Tulpe eignet sich besonders gut zum Verwildern, da sie sich am optimalen Standort durch Ausläufer recht stark ausbreiten kann.

Das Mandelbäumchen blüht wieder toll, trotz seiner Probleme mit der Monilia. Dieses Jahr hoffe ich ohne davon zu kommen, weil es doch recht trocken während der Blüte war.

Schlürf: Auch eine Biene muss trinken.

Der besagte Farn-Neuerwerb: Polystichum polybepharum ‘Jade’, bis -25 Grad winterfest und wird bis 60 cm hoch. Noch ein Neuerwerb: Die Rinden-Wand, damit ich nicht immer auf die wenig ansehnliche Planenkonstruktion des Nachbarn gucken muss. Die verschandelte jedes Foto. Die Rindenmatte ist beidseitig schön, so hat mein Nachbar auch was davon.

Und hier steht ach die zweite Clematis. Sieht von der Blüte fast aus, wie die Erste, aber alles ist kleiner dimensioniert: Blüte 6 cm, Höhe 2 Meter.

Auch der Farn hat sich nach dem Winterschlaf schon wieder zur Hälfte ausgestreckt. Und ganz besonders erfreut bin ich zu sehen, dass überall Sämlinge meiner Christrose aufgehen. Ich liebe ja Helleborus o. und besonders auch ihre Eigenschaft sich wild zu verkreuzen und wunderschöne Neukombinationen ihres Erbgutes hervorzubringen. Das ist so spannend, wie ein Ü-Ei. Mal sehen, ob überhaupt und wenn, wie viele es schaffen groß zu werden.

Und wo wir gerade so schattig, waldig unterwegs sind, muss ich euch diesen Fund hier mal zeigen: Ich war beim Bienenkurs zu Gast in einem Waldgarten und habe zum ersten mal selbst eine echte Frühlings-Platterse gesehen (Bild 2 und 3).  Da hatte ich natürlich gleich wieder den Impuls Pflanzmaterial abzuzweigen, aber das würde bei mir wegen ihrer Standortansprüche eher nicht funktionieren. Aber ich bin entzückt! Ist sie nicht schön?

Spektakulär ist auch die Farbe der Lunaria, die gleich daneben stand. Meine ist dagegen Dröge einfach violett. Wenn ich hier im Herbst noch mal vorbeikomme, werde ich aber davon Samen mitnehmen.

4 Comments

  1. Liebes Gartenreh,

    mein Garten ist auch ziemlich gelb. Schlüsselblumen überall, außerdem Scharbockskraut, gelbe Kaiserkronen und Löwenzahn. Nun sind auch die „Arbeiten“ am Königskerzenbeet abgeschlossen, was einen gelben Herbst verheißt. Ich bin inzwischen entspannter, was diese Farbe angeht. Meine allerliebsten Blüten der Tomate sind schließlich auch gelb. :-)

    Liebe Grüße,
    Jana

    PS Bitte, bitte nimm auch für mich ein paar Samen von dem wunderbar violett-pinkfarbenen Silberblatt mit.

    • sas

      April 28, 2019 at 10:32 pm

      Hallo Jana,
      schön von dir zu lesen, ich komme gerade wieder kaum hinterher und antworte später auf deine Mail. Ach ja Schlüsselblumen, die haben zu Ostern bei meiner Mutter im Garten auch so flächendeckend geblüht, hab ich ach gleich ein Foto gemacht, das ich dir schicken wollte, aber nicht geschafft:-/ Ja da wo das gelb jetzt ist, blüht auch nichts anderes mit dem sich das beißt, deshalb kann ich da auch tolerant sein. Ahhhh, Tomaten, wie geht es deiner Anzucht? Hab ich dir Michael Pollan gegegeben? Hattest du Probleme mit der Keimrate? Ich ja, und ich bin ganz irritiert davon. Hatte sowas noch nie. Bei der Nachzcht wieder genau das gleiche. 2-3 Pflanzen hab ich aber raus. das reicht.

      Samen von der Lunaria: Mach ich.

      lg sas

  2. Liebe Sas,

    meine Tomaten wachsen fröhlich vor sich hin. Sie sind allerdings noch viel kleiner, als Deine, da ich immer erst im April aussäe. Derzeit stehen sie auf dem Balkon, heute Nacht hol ich sie wieder rein. Michael Pollan: von drei ist eine gekeimt. Das genügt mir fürs erste. Ich hatte in diesem Jahr eigentlich eine vorzügliche Keimrate, nur meine Purple Sunrise ist auch in der Nachsaat nicht erschienen. Sehr seltsam.
    Hast Du schon Kartoffeln gelegt? Ich bin so unschlüssig, denn ich rechne noch mit Nachtfrösten.
    Ansonsten, kein Stress! :-)
    LG,
    Jana

    • sas

      Mai 2, 2019 at 9:27 am

      Liebe Jana, ja ich hatte auch mit anderen gekauften Sorten Probleme, auch bei der Nachsaat, zum Bespiel Jolie Coeur, aber ein paar von jeder habe ich glaube ich. Tomtenmange werde ich eh nicht leiden.
      Kartoffeln hab ich noch nicht gelegt, weil ich sie ja nicht ins Beet machen will. Mir fehlt noch die passende Bauwanne. Jetzt ist ja der Kälteinbruch schon im Anmarsch, da ist mir recht dass ich noch nicht so weit bin. Eilt doch nicht, das Jahr ist lang. Mir juckt es auch in den Fingern mit Bohnen, aber auch da ist es gut, das ich noch nicht habe.

      lg sas

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