Tasmanian Black

Auch bei Chilis mag ich dunkle Sorten besonders gerne. Dies Jahr hatte ich zwei Dunkle im Programm und zwar die Tasmanian Black (oben) und die Palmichal Negro.

Tasmanian Black

Platz 1 hat dieses Jahr die Tazmanian Black gewonnen. Die Sorte hat sich als wüchsig, frühreifend und besonders reich tragend erwiesen. Die Pflanzen verzweigen sich schon relativ früh und dementsprechend stark über die gesamte Wachstumsperiode. Das multipliziert die Ernte. Allerdings macht es das auch schwer, die Pflanzen richtig anzubinden und zu stützen.

Am besten ist natürlich die Pflanze im Kübel vor der Hauswand gewachsen. Hier ist es besonders warm und sonnig, aber das Wasser ist dank der Tropfbewässerung großzügig. Aber auch die Exemplare im Folientunnel sind ganz gut geworden und das ist nicht bei allen Chilis so. Ich würde die Sorte deshalb auch als freilandtauglich bezeichnen.

Die Tasmanian Black besticht schon durch ihr dunkles Laub, das man vor allem bei der Jungpflanze sieht. Das macht es einfacher sie bei der Aufzucht von Anderen zu unterscheiden. Später sieht man das nicht mehr so. Auch ihre Blüten sind lila. Zuletzt glänzt sie mit ihren ca. 7cm langen fast schwarzen Früchten, die von dunkelviolett nach rot abreifen.

Die angegebene Wuchshöhe hat sie bei mir nicht erreicht, sie ist bei mir so 70 cm hoch geworden. Die Früchte sollten eine Schärfe von 4-6 erreichen, dem würde ich zustimmen. Dadurch dass man die Früchte auch schon schwarz- also unreif ernten kann, setzt die Ernte früh ein. Das Abreifen von schwarz nach rot sieht spektakulär aus.

Reife rote und unreife Schwarze Chilischoten der Tasmanian Black.

Zusammenfassung:Farbe schwarzviolett  nach rot-schwarz

Höhe: 80 – 150 cm

Fruchtform: länglich spitz zulaufend, hängend, 9-15 cm lang

Geschmack: angenehmer Chili-Geschmack mit leicht rauchigem Aroma

Schärfestufe: 4-6, mittlere Schärfe

Kulturzeit 65-75 Tage

Besonderheit verzweigt sehr früh, Schoten lassen sich an der Luft trocknen da relativ dünnwandig

Herkunft Tasmanien, Australien

Cacho Negro

Wieder eine Schwarze Sorte, ich bin ein Opfer meines Beuteschemas. Diese Chili, die erst dunkelgrüne glänzende Früchte hat, reift über braun nach fast schwarz ab. Die Früchten sollten dünnwändig sein und und sich gut zum Trocknen eignen.

Für mich ist es so: Die Früchte sind eher dickfleischig und lassen sich deshalb nur schlecht an der Luft trocknen. Sie schmeckt fruchtig grün wie eine sehr scharfe Paprikaschote zumindest unten an der Spitze aber wird nach oben hin knackig scharf. (Schärfegrad zwischen 5 und 6).

Hier kann man schön die unterschiedlichen Arten schwarz abzureifen der beiden Sorten vergleichen.

Die Cacho Negro wächst eher kompakt und buschig. Auch sie kann 80 cm erreichen, ist bei mir auch eher zwischen 60 und 70 cm hoch. Die Pflanze ist im Freiland auffällig schlechter und zeigt, dass sie viel Wasser braucht. Die Chili trägt früh, aber die Früchte reifen und wachsen recht langsam. Dadurch, dass die Früchte so groß sind, liefert sie aber dennoch einen guten Ertrag. Ich habe die Sorte hauptsächlich grün geerntet. Die Sorte hat problemlos und zuverlässig gekeimt. Ich empfehle Topfkultur an einem warmen Ort mit guter Wasserversorgung.

Die Chilis lassen sich getrocknet gut Gewürz verwenden.

Zusammenfassng: Art: Capsicum annuumSchärfe (auf einer Skala von 0-10):  5-6   

Reife: über dunkelgrün nach dunkelbraun             Wuchs: ca. 1m

Größe der Früchte: ca. 20cm, gebogen          Verwendung: Pulver

Thunder Mountain Longhorn

Auf diese Sorte habe ich mich besonders gefreut, weil sie so außergewöhnlich aussieht. Ich habe sie wegen ihrer spannenden Fruchtform ausgesucht: Die Früchte der Thunder Mt. Longhorn werden sehr lang, einige Exemplare erreichen eine Fruchtlänge von mehr als 50 cm.

Thunder Mountain Longhorn

Dazu haben die Chilischoten so eine interessante Struktur, wie diese Wasserschläuche, die mit dem Wasserdruck schrumpfen oder sich ausdehnen manche sind bei mir auch geringelt. Die Früchte sind dünnfleischig und lassen sich deshalb gut und schnell an der Luft trocknen.

Die Sorte fällt durch ihren grazilen, hohen Wuchs ( bei mir bis 1 Meter) auf. Früchte und Pflanze passen in dieser Hinsicht zueinander. Der Fruchtansatz ist früh und die Pflanze trägt unter geeigneten Umständen auch sehr reichlich.

Man kann die Früchte grün oder reif ernten, reif ist wie immer schärfer. Ich fand sie in rot wirklich recht scharf, zwischen 5 und 6. So verzehren konnte ich nicht durchziehen, musst sie wieder aus meinem Dürüm ziehen. Ich werde sie trocknen und zu Gewürz verarbeiten. Schöne Sorte, unkompliziert.

Zusannenfassung:

Art: Capsicum annuum
Schärfe:  3-5
Reife: über grün nach rot
Herkunft: China
Wuchs: ca. 1m
Größe der Früchte: 30cm -50cm
Verwendung: Pulver

Ungarische Spitzpaprika

Letztes Jahr habe ich die fast gleich aussehende Sorte Pantos angebaut, aber ich war mit der Sorte nicht so zufrieden. Ich fand sie sehr anspruchsvoll sie wollte nicht richtig, blieb mickrig, wenig Früchte, langsame Reife…. mi mi mi. Deswegen hatte ich nicht noch mal Lust auf die Sorte, aber ich mag den Typ der roten Spitzpaprika.

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Bild vom letzten Jahr, in der Mitte der Saatgutspender

Foto aus der letzten Saison: In der Mitte liegt eine gekaufte Spitzpaprika aus dem Supermarkt, links und rechts die kritisierte Pantos. Aus der Mittigen habe ich wegen des Erfolgs mit der Peperoni Orange auch Samen entnommen, die mir nun die schöne Ernte beschert haben. Eigentlich dachte ich, dass das eine F1-Hybride sein müsste, aber wer weiß das schon. Wäre schön wenn nicht. So kleine Versuche machen jaauch Spaß. Gekeimt sind die Samen super und so ging es auch weiter. Das hätte ich wirklich nicht gedacht: Das Ergebnis war top!

Ungarischer Spitzpaprika

Die Früchte sind genau so, wie die gekauften im Vorjahr. Natürlich habe ich ihr den besten Standort gegeben, den ich habe, aber die Sorte hat sich dort deutlich besser gemacht als Pantos letztes Jahr.

Klar braucht die Paprika viel Wasser, viele Nährstoffe, viel Wärme und Licht, diese Sorte auch. Von der Wärme hängt stark die Reifedauer der Früchte ab. Wenn es mal kälter war oder jetzt am Ende der Saison merkt man das sofort. Für die Größe der Pflanze hat die Sorte reichlich und auch früh getragen. So große Früchte wachsen aber auch langsamer. Sie sind auch dickfleischiger, aber natürlich nicht, wie eine Blockpaprika.

Zusammenfassung:

Art: Capsicum annuum
Schärfe: 0
Reife: über dunkelgrün nach rot
Herkunft: Supermarkt:-)
Wuchs: ca. 70m
Größe der Früchte: 10cm -17cm
Verwendung: Rohverzehr, gekocht, gegrillt, gedünstet

Brat-Paprika Chay

Chay ist laut Händler eine Standardsorte in Kuba. Die dunkelrote Capsicum annuum Sorte hat keine Schärfe und wird den Angaben zufolge als Basis für Chiligerichte verwendet, die dann mit sehr scharfen Sorten abgeschmeckt werden. Weil sie keine Schärfe hat, stufe ich sie eher als Paprika ein. Bei mir war sie eher schwierig im Anbau.

Chay, unreif

Bild vom Händler

Die Sorte wurde so beschrieben: Mittelgroße Pflanzen mit sehr gutem Ertrag. Zum Bild des Händlers gab es keinen Größenvergleich oder eine Angabe dazu. Wie man oben sieht, sind die Früchte sehr klein und erinnern mich in ihrem gesamten Habitus an die kleinen Bratpaprika (Pimiento de Padron), mit denen ich bisher noch nicht erfolgreich war. Sogar das Verhalten in der Pfanne ist gleich.

Keine der Früchte hat es bisher zum Abreifen gebracht, ich habe nur grün ernten können. Die Sorte schmeckt gut und hat keine Schärfe und ich liebe Bratpaprika, aber die Sorte trägt nicht so reichlich, hat einen späten Fruchtansatz und ist schlecht gekeimt. Nur 1 Pflanze hat es bis ins Gewächshaus geschafft. Für das was sie bietet, nimmt sie mit ihrem hohen Wuchs viel Raum ein. Sie ist die Höchste meiner diesjährigen Chili-/Paprikasorten.

Art: Capsicum annuum
Schärfe: 0
Reife: über dunkelgrün nach rot
Herkunft: Cuba
Wuchs: ca. 1,20m
Größe der Früchte: 4-7cm
Verwendung: Brat-Paprika (Tapas)

Und der Rest?

Ich habe ja noch andere Sorten ausgesät, aber jetzt keine Ergebnisse gezeigt. Was ist aus denen geworden? Cacho Negro ist nicht gekeimt. Elephant hatte ich nur 2 Pflanzen, die hat sich jemand gewünscht und so gingen sie weg. Die Peperoni Orange ist im Anbau mit 1 Pflanze. Der geht es aber nicht prächtig und ich habe sie ja schon mal vorgestellt.