Das Blütenmeer: 2. Gartenrundgang im April

Derzeit habe ich wieder das Gefühl das einfach alles blüht, die Natur schießt aus vollen Rohren. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin gucken soll, es sieht schon fast ein bisschen unecht aus.

Süßkirsche und Pflaume

Es blüht oben es blüht unten, die Bienen drehen durch. Und es duftet so unglaublich. Wenn ein Windstoß kommt, reißt er lose Blütenblätter mit sich und es schneit zarte weiße Blütenblatt-Flocken, wie in einer japanischen Frühlingsfantasie.

Nach den Kirschen haben die Apfelbäume angefangen zu blühen. Der erste war der Klarapfel im Gemüsegarten, danach kam der Holstein Cox (hier auf dem Bild) zeitgleich mit dem Gelben Bellefleur auf der großen Wiese von dem ich lange Zeit dachte, es wäre eine Landsberger Rennette. Nu bin ich schlauer. Der Jacob Lebel alterniert dies Jahr. Er trägt nur alle 2 Jahre richtig.

Ein Blütenmeer aus Milchstern, das einige Gärtner als Unkraut einstufen.
Der Klarapfel über dem Vergiss-Mein-Nicht-Teppich

Das ist das Herbstbeet im Frühjahresgewand. Leider ist es noch nicht so üppig wie ich es gerne hätte und das blau der Vergiss-Mein-Nicht ist zu hell für de wirkungsvollen Kontrast aber das wird noch.

Auf Cox reimt sich Phlox “und was sich reimt ist gut!” Na, wer weiß woher das Zitat stammt? Mein Phlox ist dieses Jahr besonders schön. Der verträgt ja auch ein bisschen Trockenheit ganz gut und liebt pralle Sonne. Nach all den Jahren ist er auch alt und flächig genug um gut zu wirken. Ich habe 3 Lila-Blau-Töne und jeder sieht anders aus, ohne dass ich danach gestrebt hätte:

Das ist eine meiner Lieblingstulpen: Angelique: Sie blüht unglaublich lange und hat ein delikates Farbspiel beim Altern. Sie fängt fast weiß an und hört dunkelrosa/ pink geflammt auf:
Kurz vor der Milchsternblüte.

Look at this cute little buddy! Diese furchtbar niedliche und wirklich kleine Spitzmaus, hatte sich vor meinen Augen in einer alten, trockenen Weinrebe verfangen. Sie fühlte sich dermaßen umklammert, dass sie aufgab und nicht mehr muckte. Der Schwanz sieht auch nicht mehr so taufrisch aus. Ich habe sie befreit und hoffe, dass sie zum Dank nicht meine Bienen verspeist. Ich habe genug Nacktschnecken anzubieten. Danach gleich wieder äußerst gründlich Hände waschen, denn Spitzmäuse gelten als Überträger des Borna-Virus, das zu einer ansteckende Gehirn- und Rückenmarksentzündung bei Einhufern führt. Hab ich aber erst nach der Rettung gelesen, sonst hätte ich mir Handschuh besorgt. Eben noch niedlich, schlagartig vorbei. Mäh, Tod und Krankheit lauern wirklich überall. Hat auch schon mal mehr Spaß gemacht.

Es ist wirklich unglaublich, dieses Jahr blühen die Äpfel zusammen mit dem Flieder. Das ist jetzt in meiner Wahrnehmung 4 Wochen früher, letztes Jahr waren es 3 Wochen. Keine Ahnung ob es an den Temperaturen oder der Trockenheit liegt.
Ich habe noch einen Phlox in pink, vor dem Steinrondell.
Der Kater hat mir die Katzenkratzschutzdeckel nicht übel genommen, er schlummert gerne daran, weil er hier den Kopf schön ablegen kann. Und weil er mich bei der Gartenarbeit gut im Blick behalten kann, ich könnte ja Richtung Kühlschrank gehen, wo seine Wurst lagert, auf die er geiert.
Bei diesem Anblick muss ich daran Denken, das letztes Jahr in der Pollenanalyse vom Frühjahrshonig aus dem Kleingarten 30 Prozent des Pollens von Nektar liefernden Pflanzen von Verhiss-Mein-Nicht stammten.

Zum Abschluss ein bisschen Katzenyoga. Außer fressen und schlafen tut der Kater derzeit nicht viel, wir werden ja alle nicht jünger. Kitty versteckt sich wie immer auf dem Dachboden und kommt nur morgens und Abends raus. Deswegen gibt es von ihr so wenige Fotos.

6 Comments

  1. Hallo mein Kind,
    schade, dass es dieses Jahr mit dem gemeinsamen Besuch des Staudenmarkts nicht geklappt hat. Online über den Staudenmarkt zu wandern macht keinen Spaß und ich habe es schnell wieder aufgegeben.
    Danke für diesen Betrag. Ja, es ist unglaublich, wie früh dieses Jahr der Flieder blüht. Ich finde auch, dass er drei bis vier Wochen Verfrühung hat.
    Die Angelique-Tulpen sehen toll aus. Beim Blick auf das erste Foto dieses Beitrags habe ich mich echt gefragt, ob das schon blühende Pfingstrosen sind. Hammer! Deine vielen Milchsterne sind schön. Bei mir blühen sie (noch?) nicht. Dafür hat die Akelei schon angefangen zu blühen, auch zu früh.
    Katzenyoga ist schön. Macht meiner auch so. Er mag nicht mehr raus am Tage, als ob er sich zu alt fühlt, um bei Gefahr zu fliehen und den Baum hoch zu gehen. Die Spitzmaus-Rettung ist ja ein Ding! Dass die sich einfach so ins Schicksal ergeben hat, erstaunlich.
    Fühle Dich aus der Ferne umarmt und bleib schön gesund.
    Mutti

    • sas

      Mai 2, 2020 at 9:54 pm

      Hallo Mutti! Ja du hast recht, macht keinen Spass, mir auch nicht, hänge gefühlt den ganzen Tag vor dem Rechner, dieses niemals endende geklicke und gelese:-/ Weiß glaube ich auch jeder, dass das kein Ersatz ist. Die Veranstalter hatten mich gefragt, ob ich nicht was schreiben möchte, um die Händler zu unterstützen und wenn ich das so leicht, mache ich es natürlich und die Händler tun mir wirklich so leid.
      Interessant wie sich am Milchstern die Geister scheiden:-) Für viele ist es echt ein Unkraut und sie können den Anblick nicht genießen.Die Akeleien sind kurz vorm Blühen. Ach dein armer alter Kater:-( Das ist irgendwie bitter oder? Meine Katzen haben hier irgendwie keine Konkurrenz ausser den Waschbären:-)
      Ich arbeite fleißig am gesund bleiben, ich denk an dich und drück dich auch, pass auch schön auf dich auf

      lg

  2. Schade um die Spitzmaus. Das sind so faszinierende Tiere wenn man sich mal damit beschäftigt. Leider haben sie eine so extremen Stoffwechsel, dass sie schon innerhalb 3 – 4 Stunden ohne Nahrung verhungern.
    Ja, du hast recht. Momentan blüht so viel, dass man gar nicht weiß wo man zuerst hinsehen soll. Schnell übersieht man dabei kleinere und dezentere Gewächse bei all der Pracht.
    VG
    Claudia

    • sas

      Mai 7, 2020 at 6:08 pm

      Hallo Claudia, also verhungert ist sie nicht, sie ist wirklich genau vor meinen Augen rein gelaufen. Darüber mache ich mir viel mehr Gedanken. Aber so ist das leben und es überwiegt die Freude, dass ich so ein Tierchen überhaupt in meinem Garten Lebensraum bieten kann.
      Lg und schön, dass du da warst,
      Sas

  3. Wunderschöne Bilder. Ich liebe es, wenn alles so schön blüht und es aussieht als wäre es ein Meer.
    Ich hätte die Maus auch gerettet. Viren und Bakterien sind wirklich überall und das war auch schon immer so. Als Kind habe ich mal versucht eine Maus zu retten, die mein Vater tot schlagen wollte. Sie saß in einem Loch und kam nicht mehr raus. Ich holte sie also raus und sie biss mich in die Hand. Ich war sehr erschrocken. Es war Gedankenlosigkeit.
    Aber passiert ist nichts, die Wunde ist wieder verheilt, ohne Arztbesuch.
    Der Biss einer Hauskatze, viele Jahre später, ging dann allerdings nicht ohne Arzt. Der war sehr schlimm, mit den Zähnen hatte die Katze Unmengen von Bakterien unter meine Haut platziert, schon nach nur zwölf Stunden wölbte sich die Haut wie ein Luftballon. Da habe ich einiges über mich ergehen lassen müssen. Aber das ist eben so.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • sas

      Mai 10, 2020 at 3:02 pm

      Hallo Wolfgang, dass ist aber schön dass du vorbei schaust,wie bist du über mich gestolpert. Habe bei zurück gucken auf deiner Seite gesehen, “wer” du bist und mich total gefreut dich “wiederzusehen denn ich war früher schon ein paar mal auf eure Seite und finde euer Projekt und euren Blog total schön, und das sage ich nicht inflationär:-)Na sowas, ich freu mich immer noch.
      Man fragt sich bei den Thema Keimen, wie man bisher überhaupt so alt geworden ist:-) Ja Katzenbisse und Katzenspeichel ist echt übel, das konnte ich auch schon bezeugen. Bevor ich die ersten Bisse begleiten durfte, ich blieb bisher verschont, war für mich das Schlimmigkeitsindiz, dass eine Katze nur einmal kurz was von der Hühnernudelsuppe schlecken musste und sie am selben Abend schon anfing blasen zu werfen.
      Liebe Grüße und bis bald, Saskia

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