Zur Zeit blühen die Akelei und ich war wieder so fasziniert von ihren Blüten, dass ich das gerne mal  zeigen möchte. Die Akelei samt sich nämlich selbst aus und sucht sich dabei den geeigneten Standort selbst. Dabei kreuzt sie sich permament mit sich selbst/ mit umstehenden Akeleien, so dass sie unzählige Varianten von sich produziert. So kann man nie davon ausgehen, dass man die Muttersorte auch in den Kindern wiederfinden wird. Die Bandbreite an Variation, die die Akelei dabei ausschöpft, ist enorm und überrascht mich immer wieder. Eigentlich will man keinen Sämling ausreißen, weil man hofft noch etwas neues zu sehen, auch wenn das Beet schon aus allen Nähten platzt.

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Die folgenden Bilder hab ich im Arbeitsgarten aufgenommen, den ich vor 5 Jahren so angelegt habe. Damals zogen 1- max. 3 Akeleien aus dem Garten meiner Mutter mit ein. Die Art ist Aquilegia vulgaris, die gemeine Akelei.  Wenn ich mich recht erinnere, war es diese Pflanze, die seit dem auf diesem Fleck gedeiht:

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Definitiv war es eine Pflanze in diesem blau-lila, kräftig aber nicht besonders hoch, ca 50 cm. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich mehrere Akeleien bekam, aber zumindest an diese und ihre Pflanzung kann ich mich definitiv erinnern.  Daher kann ich sagen, dass so gut wie alle anderen Akeleien Selbstaussaaten sind, keine von ihnen ist gekauft.  Auch die Mutterpflanze war schon eine Selbstaussaat, wahrscheinlich auch schon mehrere Generationen ursprünglich aus dem Garten der Mutter meiner Mutter. Um so faszinierender ist die Fülle an Spielarten, die sich im Arbeitsgarten seitdem ausgebreitet hat. Es gibt alle Farben von Weiß, über Rosa, Burgund, Lila und Blau, sowie deren Mischformen. Auch die Wuchshöhen unterscheiden sich stark. Die Blütenfarbe kann fast gleich wirken, dennoch zeigt sich die genetische Differenz darin. Und das kann nicht am Standort oder der Feuchtigkeit im Boden liegen. So dicht, wie sie zusammenstehen, kann es kaum Unterschiede darin geben.

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Hier die beiden weißesten Akleien. Die vor der blauen Bretterwand ist über 70 cm hoch. Sie ist erst 2 Jahre alt.

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In der Farbskala kommt danach diese rosa angehauchte Akelei. Links unten ist eine Blüte, die lila angehaucht ist. Vielleicht gehen hier zwei Pflanzen in einander über.  Die Pflanze ist mit ca 40-50 cm Höhe  recht klein. Im Hintergrund ist eine tiefblaue Akelei.

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Hier sieht man die Komposition aus Akeleien, in der die eben Gezeigte steht. Die Hinteren sind im pastellfarbenden Rosa und lila, aber zeigen die Unterschiede in der Höhe, von denen ich sprach. Diese Gruppe hat sich, so wie sie da steht, selbst dort platziert. Auch die Höhenstaffellung ist natürlich entstanden.

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Zwei nahezu gleich rosa-farbende Exemplare, aber mit unterschiedlichen Höhen. Die Blüten der Rosa-Variation sind irgendwie verspielter gebaut und aufgepuffter. Irgendwie weniger simpel als bei den Blau-Lila-Weißen.

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Dies hier ist das dunkelste Rosa aller Akeleien, die ich habe.

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Hier sieht man eine recht seltene Variation in tiefem Lila-Burgund. sie hat recht wenige Blütenstengel und ist die kleinste aller Pflanzen. (ca. 30 -40 cm) Auch die Blütenform weicht ab, sie ist geschlossener, spitz zulaufend und senkt die Blütenköpfe stärker.

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Dann folgt eine hell-lilafarbende Variation in mittlerer Höhe (ca. 60 cm). Schön horstig und mit vielen Blüten.

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Und diese ist die, die mich am meisten erfreut. Ich finde sie so ganz “un”gemein für eine gemeine Akelei, mit ihren weiß auslaufenden Blütenblättern. Sie sieht aus wie eine richtige Zuchtform und doch mit so wenig Aufwand und Einflussnahme entstanden. Die gibt es auch nur einmal im Beet.