Einheimische Stauden & naturnahe Pflanzungen : Die Früh-Sommerfraktion

Im Frühjahr habe einen Post über Gärtnern mit Wildstauden gemacht, der recht interessiert gelesen wurde, leider bin ich zeitnah nicht dazu gekommen ihn mit den anderen Frühlingststauden und den Sommerstauden fortzuführen. Nun, da wir alle mehr Zeit in unseren vier Wänden verbringen, möchte ich das endlich nachholen.

Heimische Wildstauden kommen in Deutschland wild und indigen in der freien Natur vor. Die Einen häufiger, die anderen seltener oder in engeren Verbreitungsgebeiten, wie zum Beispiel den Alpen. Einige dieser Pflanzen kommen so selten vor, dass sie auf der Roten Liste stehen. Daneben gibt es wild vorkommende, konkurrenzstarke Pflanzen, die eingeschleppt oder gezielt ausgebracht wurden oder aus Gärten ausgebüchst sind und sich auch ohne Pflege “draußen” etablieren konnten . Diese Pflanzen bezeichnet man als Neophyten.

Wildstauden finden in Gärten leider immer noch zu wenig Verwendung, doch das Interesse wächst in letzter Zeit. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich in der Debatte um das Insektensterben. Warum, einheimische Wildpflanzen hier so eine bedeutende Rolle spielen, erkläre ich weiter unten. Häufig sind Wildstauden wüchsiger und robust und oftmals sind wirklich sehr schön anzusehen. Also woran liegt es, dass sie immer noch recht selten Eingang finden? Vielleicht, weil hier und da ihre Blüten nicht so groß sind, oder sie eine kleinere Farbpalette aufweisen. Sicher aber auch, weil sie nicht zum Sortiment von Baumärkten und Pflanzenhandel gehören. Der Zugang ist erschwert.

Orange-rotes Habichtskraut, Fingerhut und Ferkelkraut.

Bei naturnahen Pflanzungen werden auch nicht heimische Arten genutzt, die aber in anderen Florenregionen oder Zonen wild vorkommen. Oder es handelt sich um Auslesen bzw. Verbesserungen von heimischen Arten, weshalb sie nicht als heimische Wildpflanzen bezeichnet werden können, auf einige Pflanzen dieser Kategorie werde ich auch eingehen.

Beispiel für eine naturnahe Pflanzung mit verschiedenen Skabiosen, Purpur-Witwenblume, Steppensalbei und Lupinen.

Wozu gärtnern mit indigenen Pflanzen?

Sind Indigene Pflanzen und Archäophyten jetzt besser oder schöner als als die anderen spektakulären Gartenpflanzen, die man erstehen kann? Nein natürlich nicht und um so eine Wertung geht es mir auch nicht. Es geht um den Nutzwert der Pflanze für die Insekten, die auf und von ihnen leben. Denn zwischen vielen Pflanzen und Insekten hat aufgrund der langen räumlichen Nähe eine Koevulotion stattgefunden. Dabei geht es zum Beispiel um die Blütenform zu Rüssellänge um das mal an einem Beispiel zu benennen, es geht um Synchronizität zwischen Blühzeitpunkt der Pflanze und Flug- und Brutzeit eines darauf spezialisierten Insektes usw. Es ist natürlich wie immer im Leben um noch ein vieles komplexer.

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Die Hosenbiene hat sich bezüglich Pollensuche auf Korbblütler (Asteraceae) und innerhalb diesrer Gruppe noch mal vor allem auf die Zungenblütler (Cichorioideae) spezialisiert

Es geht jeden falls nicht nur um Pollen und Nektar, auch wenn ich auf diesen Punkt besonders eingehen möchte. Pollen und Nektar sind Eiweiß und Kohlehydrate der Insekten. Pollen brauchen sie für die Aufzucht des Nachwuchses, Nektar brauchen sie als Energiequelle. Einige Pflanzen bieten beides, manche nur das Eine oder das Andere. In der Koevultion hat sich bei vielen Wildbienenarten eine sehr starke Spezialisierung auf den Pollen einer Pflanzenart oder Gattung ausgebildet. Von 429 nestbauenden Bienenarten in Deutschland sind 138 (ca. 32%) derart spezialisiert. Auf Honigbienen trifft das nicht zu, sie sind polygolektisch. Das heißt sie ernähren sich von Pollen (und Nektar) sehr vieler Pflanzen. Natürlich haben auch Neophyten einen Futterwert für Insekten, aber eben vor allem für die, die sich eh von vielen Pflanzen ernähren können. Die Spezialisten haben nichts davon. Deshalb profitieren besonders Wildbienen von Anpflanzungen indigener Arten. Von den über 500 Wildbienenarten in Deutschland steht die Hälfte auf der Roten Liste. Sie haben unsere Hilfe also nötig.

Die Sterndolde

Die Sterndolde ist eine indigene Gattung innerhalb der Doldenblütler. Es gibt insgesamt neun Arten der Sterndolde, von denen vier in Mitteleuropa vorkommen. In Deutschland kommen wild 2 Arten vor: Die Bayerische Sterndolde (Astrantia bavarica) und die Große Sterndolde (Astrantia major), mit sechs Unterarten, davon zwei in den Alpen.

Große Sterndolde (Astrantia major)

Im Garten finden sich meistens Varietäten der Großen Sterndolde. Sterndolden bestechen durch ihre zierlichen Blütendolden, die wie im Licht flirrende Stecknadelkissen aussehen. Sie wirken wunderschön zart und faszinieren mich mit ihrer Geometrie, der Spannung die durch die runden und lanzettlichen Blütenelemente entsteht. Es gibt sie als Züchtungen in verschieden Farbasprägungen von silbrig-weiß bis rubinrot.

Astrantia major und Gelbweiderich (Lysimachia)

Leider wachsen sie nicht überall so üppig. Ihre Standortansprüche sind etwas speziell. Sie wünschen sich absonnige Plätze mit nicht zu trockenem, nahrhaftem Humusboden. Absonnig bezeichnet einen Standort, der hell und nach oben nicht abgeschirmt ist, zb. durch eine große Baumkrone oder Balkon, aber nicht direkt von der Sonne beschienen wird. Er profitiert gleichzeitig aber von einem intensivem Streulichteinfall, indem das Sonnenlicht zum Beispiel durch helle Hauswände reflektiert wird. Ein Innenhof mit hellen Wänden oder großen Glasflächen wären ein gutes Beispiel.

mit Farn…

Die Sterndolde lässt sich wunderschön kombinieren. Sie bildet schöne Kontraste zu dunklen Hintergründen, dunklem Laub und reizvollen Blattformen ihrer Pflanzpartner.

… und geflecktem Lungenkraut

Falls der Standort nicht zu heiß und trocken ist, ist sie ein wunderschöner Begleiter zu Rosen. Sie eignet sich sehr gut als als Schnittblume, wenn man denn genug hat:-). Die Große Sterndolde soll sich aussamen. Soweit ist es bei mir noch nie gekommen. Sollte man damit tatsächlich Probleme haben, empfiehlt sich ein Rückschnitt. Da hat gleich den Vorteil, dass er oft zu einer Nachblüte führt.

mit Pfingstrosen

Glockenblumen

Die Glockemblume (Gattung Campanula) sind eine sehr große Gattung mit 300-500 Arten. Diese Zahl ist unscharf, weil die historische Zuordnung mancher Arten durch die neuen Möglichkeiten der Forschung mittlerweile umstritten ist. Glockenblumen-Arten sind meist Stauden, nur wenige Arten sind ein- oder zweijährig. Die Wuchsformen und Wuchshöhen sind breit gefächert, es gibt sehr hohe Arten aber auch bodendeckende Arten und solche die in Mauerritzen wachsen können. Diese Vielseitigkeit eröffnet einen großen Gestaltungsspielraum.

Einheimisch hier und in gesamt Mitteleuropa sind die Knäuel-Glockenblume, die Breitblättrige Glockenblume, die Wiesen-Glockenblume, die Pfirsichblättrige Glockenblume, die Acker-Glockenblume, die Rapunzel-Glockenblume, die Rundblättrige Glockenblume, und die Nesselblättrige Glockenblume.

Die Breitblättrige Glockenblume

Campanula latifolia var. macrantha ‘Alba’ – Wald-Glockenblume, gehört eigentlich zu den Knäuel-Glockenblumen

Das ist die weiße Form der heimischen Breitblättrigen Glockenblume (Campanula latifolia) mit großen weißen Glocken an straff aufrechten Stielen. Im Handel wurde sie unter Wald-Glockenblume verkauft. Sie wirkt insbesondere vor dunklen Gehölzen sehr attraktiv und erhellt schattige Partien im Schatten großer Bäume. Sie kann aber (bei ausreichend Feuchtigkeit) auch in voller Sonne im Staudenbeet oder als Rosenbegleiter verwendet werden. Es gibt Art auch in lila.

Die Pfirsichblättrige Glockenblume

Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) gehört zu den im Garten am häufigsten anzutreffenden Glockenblumen. Und auch im Gartencenter gibt es sie öfter zu kaufen.

Wenn man sie erst einmal im Garten hat bleibt sie einem lange erhalten, denn die heimische Art ist mit ihren großen, breitglockigen Blüten zeigt sich sehr robust und langlebig. Sie vermehrt sich vegetativ durch Ausläufer und übersteht Trockenphasen, Konkurrenz durch Rasen und sogar gelegentliches abmähen.

Dennoch wirkt sie so zart und zerbrechlich. Die Pfirsichblättrige Glockenblume lässt sich wunderbar mit einer Vielzahl anderer Pflanzen kombinieren. Durch ihre Eignung für trockene Plätze mit durchlässig, sandig-humosem, relativ nährstoffreichem Boden macht sie sich wunderbar als Rosenbgegleiteter.

Die Art gibt es sowohl in weiß als auch in blau-lila. Über dichten, bodenständigen Blattrosetten erheben sich die eleganten Blütenstängel.

Die weiße Form Sie benötigt noch etwas mehr Sonne und einen warmen Standort. An zusagenden Standort säht sie sie sich auch aus. Sehr schön wirkt sie in Kombination mit Fingerhut, mit Storchenschnabel, mit Frauenmantel, Steinquendel, Steppensalbei, Rittersporn und beide Farbvarianten miteinander.

Die Acker-Glockenblume

Die Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides) ist eine richtige Uraltpflanze. Die Art war ist in Mitteleuropa ursprünglich im Wald heimisch. Als in Mitteleuropa vor etwa 7.000 Jahren Wälder durch Menschen gerodet wurden, um Platz für Äcker zu schaffen, wechselte die Art auf die neuen vom Menschen gemachten Standorte . Diese Standorte waren offener als die meisten natürlichen, durch die Bodenbarbeitung oder Beweidung wurde die Konkurrrenz durch Büsche und Bäume durchbrochen, damit erhielt der Acker-Glockenblume optimale Lebensbedingungen und ihren Namen.

Die Acker-Glockenblume ist in Europa und West-Sibirien beheimatet . Sie wächst natürlich am Saum sonniger Büsche, in lichten Laub- und Kiefernwäldern, an Wald- und Wegrändern und Äckern, bevorzugt in halbschattigen, trockenen bis frischen Standorten. Hier im Garten habe ich sie als “Unkraut” dazu bekommen. Eine schönes Unkraut, das mir noch nicht lästig wurde und dass sehr pflegeleicht ist.

Die Acker-Glockenblume bildet als Staude häufig rübenartig verdickte Wurzeln und unterirdische Ausläufer. Die Pflanzen werden 30 bis 80 cm hoch. Diese ist niedrig, weil es an dem Standort recht schattig ist. Dieses Jahr hatte ich eine an den Asten, die erreichte die 80 cm. Auch diese Glockenblume macht sich gut mit Fingerhut, mit Pfingstrosen, Gelbweiderich, Taglilien und Nachtkerze.

Die Marien-Glockenblume

Die Marien-Glockenblume (Campanula medium) gehört in die Kategorie naturnah, denn sie ist keine einheimische Art. Die Marien-Glockenblume stammt aus dem südöstlichen Frankreich und dem nördlichen sowie mittleren Italien. Die Sorten der Marien-Glockenblume werden traditionell in Gärten der gemäßigten Gebieten verwendet. Seit dem 16. Jahrhundert gehört sie zum deutschen Bauerngarten.

Es handelt sich auch um keine Staude, sondern um eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr Blattrosetten bildet und im zweiten den Stängel und Blüten schiebt. Sie erreicht Wuchshöhen etwa 60 bis 80 Zentimetern. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis Juli.

Das Farbspektrum sind je nach Sorte verschiedene Blautöne, seltener weiß aber auch rosa. Die Marien-Glockenblume gedeiht am besten auf frischen, lockeren, nährstoffreichen Böden ohne Staunässe. Die Pflanze wirkt schön mit Storchenschnäbeln für halbschattige Standorte, Clematis, Kandelaber-Ehrenpreis und Wald-Geißbart.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Arten und Kreuzungen die aus anderen Regionen Europas stammen und sich wunderbar für naturnahe Pflanzungen einsetzen lassen.

Margeriten

Die Margeriten (Leucanthemum) sind eine Gattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung umfasst derzeit 42 Arten. In Deutschland kommen indigen die Berg-Margerite (Leucanthemum adustum), die Haller-Margerite (Leucanthemum halleri), die Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) und die Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum) vor.

Vermutlich Leucanthemum vulgare subsp. ircutianum mit Sternkugellauch, Päonien, und holländischer Iris.

In Beeten und Rabatten findet sich meistens die Sommer- oder auch Garten-Margerite (Leucanthemum maximum). Sie ist keine Art, die in Deutschland ihr Verbreitungsgebiet hat. Ihre Heimat ist Spanien und Frankreich.

Die Margerite ist eine typische Pflanze in Bauerngärten. Ihr Anblick ist für viele Menschen der Inbegriff von Ländlichkeit und Sommerfrische. Neben den Bauerngärten denken viele dabei an mit Margeriten und Mohn übersäte Blumenwiesen. Dann wächst dort meistens die:

Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)

Die Magerwiesen-Margerite ist eine mehrjährige gelegentlich kurzlebige, krautartige Pflanze, die sich durch Selbstaussaat erhält und vermehrt. Die Art ist tiefwurzelnd und kann der im Laufe der Zeit Rasen entwickeln. Ihre Blüten werden gerne von Wildbienen, Wespen, Fliegen, Käfern und Tagfaltern besucht. Sie hat eine lange Blütezeit von Juni bis September.

Die Art gedeiht auf Magerwiesen, das sind frische bis halbtrockene, vor allem aber nährstoffarme Wiesen in der vollen Sonne, häufig mit leichten Böden. In Blumenwiesen erhält sie sich, wenn man bis zur Fruchtreife im September mit der Mahd der Wiese wartet.

Die Wiesen-Margerite ist nicht giftig, aber fast alle Pflanzenteile können bei Berührung mit der Haut phototoxische Kontaktallergien auslösen.

So eine Art von Wiese ist eher eine mittelnährstoffreiche Fettwiese. Die Unterart der Fettwiesen hat hier mehr Konkurrenz, weil alles durch de Stickstoff üppiger wächst. Sie muss deshalb höher werden. Auch ihre Blühperiode ist geringfügig anders und erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum)

Diese Unterart der Wiesenmagrgerite wird höher als die Magerwiesen-Margerite: Sie kann bis zu 100 cm in der Höhe erreichen. Sie ist eine sehr robuste Wiesenpflanze, die sich selbst gut und gern aussät und dadurch im Garten immer neue Standorte erobert.

Am wohlsten fühlt sich diese Margeritensorte auf frischen bis feuchten, humosen Böden. Denn eine Fettwiese unterscheidet sich von der Magerwiese durch ihren höhren Nährstoffgehalt der durch menschlichen Eintrag oder Beweidung erzeugt wurde.

Schön kombiniert mit Astrantia major, Päonien und Byzantinischem Siegwurz, einer Wildgladiolenart. Links noch nicht erblühter Phlox

Die Bilder zeigen, wie wunderschön sich Margeriten kombinieren lassen, insbesondere im Cottage- oder Bauerngarten. Ich habe in meinem Garten keine Margeriten. Auf der Wiese haben sie sich noch nicht etabliert und im Beet passt es bei mir nicht ins Farbspektrum.

Neben den Pflanzkombinationen auf dem Foto machen sie sich auch toll mit rotem oder blauem Bartfaden, Lupinen, Phloxen, Storchenschnabel, Rudbeckien Gladiolen, gelbstichigen Schafgarben.

in Kombination mit Katzenminze, Storchenschnabel und Byzantinischem Siegwurz, einer Wildgladiolen-Art.

Schafgarben

Schafgarben (Achillea-Arten) sind häufig in Gärten anzutreffen, denn sie sind pflegeleicht, widerstandsfähig und gut kombinierbare Gartenbewohner. Ihre Blütezeit erstreckt sich über mehrere Wochen, bei rechtzeitigem Rückschnitt, blühen viele Sorten ein weiteres Mal, so dass man lange was von ihrer Pracht hat.

Achillea Millefolium-HybrideLachs-Schönheit’ mit rotlaubigem Salbei officinales

Die insgesamt 115-220 Achillea-Arten sind in der subtropischen bis gemäßigten Zone Eurasiens bis zum Polarkreis beheimatet, einige Arten aber auch in Nordafrika und in Amerika.

In Deutschland kommen 5 Arten indigen vor: Die allgegenwärtige Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica), die Steinraute oder Weißer Speik (Achillea clavennae -) im Ost- Alpinen Raum, sowie die Moschus-Schafgarbe (Achillea erba-rotta ssp. moschata) ebenfalls in den Ost-Alpen und die Großblättrige Schafgarbe (Achillea macrophylla) – in den Allgäuer Alpen.

Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Wiesenschafgarbe wird eher als Rasenunkraut betrachtet. Sie gehört zu den Wurzelkriechern und Pionierpflanzen. Ihr dünnes und waagrechtes Wurzelgeflecht bildet bis zu 50 Zentimeter lange unter- oder oberirdische Ausläufer. Deshalb möchte sie sich niemand freiwillig ins Beet stellen, aber auf der Wildblumenwiese macht sie sich wunderbar.

Hier in meiner Wildblumenwiese mit Steinklee und Wegwarte.

Es gibt aber auch gesittete Kulturformen in weiß: ‘Heinrich Vogeler’ – eineAchillea Filipendulina-Hybride.

Natürlicher Weise sind sind kiesige, magere Standorte und Wiesen ideal, auf nährstoffreichen Standorten wird sie extrem starkwüchsig und verliert ihre Standfestigkeit. In der freien Natur findet man immer wieder Pflanzen mit mehr oder weniger intensiver rosa Tönung der Blüten. Diese Varianz ist die Grundlage der farbigen Zuchtformen der Millefolium-Hybriden.

Weiße Achilleae lassen sich wundervoll komninieren mit Katzenminze aller Größe und Farben, dem Großem Wiesenknopf, zottigem Ziest, Wollziest, Salbei, Kugellauch, Lavendel, Liatris, Herzgespann, Wegwarte, Duftnesseln allgemein aber besonders schön mit Agastache rupestris ‘Sunset Hyssop’.

Achillea millefolium/ filipendulina -Hybriden

Die meisten Schafgarben die im Gartenbau verwendet werden sind Achillea millefolium oder A. filipendulina -Hybriden.

Durch Kreuzungen von A. filipendulina (Goldgarbe aus Zentral-Asien) mit A. millefolium (unserer gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe) entstanden viele Hybriden, die die jeweils besten Eigenschaften beider Elternteile miteinander vereinen. Die Filipendulina-Hybriden zeichnen sich durch den eher horstigen Wuchs und die gute Standfestigkeit des Filipendulina-Elternteils aus. Vom Achillea millefolium Elternteil stammt die Farbvielfalt der Sorten im Spektrum rot bis weiß.

Achillea Millefolium-Hybride ‘Excel’ Sie hat zum Beispiel immer noch den kriechend ausbreitenden Wuchs der Wiesen-Schafgarbe

An dem kriechenden Wuchs mag sich der Ein oder Andere stören, aber man kann gezielt damit arbeiten: Die Pflanze wandert durchs Beet und nutzt jede freie Stelle, um ihre Blüten empor zu bringen. Deshalb sehen Pflanzkombinationen mit Achillea Millefolium-Hybriden, wunderbar durchwoben aus. Außerhalb der Blüte bleibt die Pflanze mit ihren nur wenigen Zentimeter hohen Blättern unaufällig im Hintergrund. Im Bereich Licht macht sie anderen Pflanzen keine Konkurrenz, den Wurzeldruck, den sie verursacht muss man aber bedenken. Dafür können es Achillea Millefolium-Hybriden selbst mit starken Wurzelkonkurrenten wie Günsel, filzigem Hornkraut usw. aufnehmen.

Achillea Millefolium-Hybride ‘Lilac Beauty mit Lupinen

Pinke Schafgarben sehen toll aus mit weißen und blauen Kugeldiesteln, Allium-Arten im lila bis weiß-Spektrum, Steppensalbei in allen Farbnuancen, weißer Monarda, lila- blaustichigen Skabiosearten, rotem Sonnenhut aber auch grünstichigen Varianten, Schleierkraut, Kornblumen, weißem Wiesenknopf oder kandelaber-Ehrenpreis.

Achillea Millefolium-Hybride ‘Lilac Beauty im Vordergrund mit Steppen-Salbei und Lupinen

Meine Lieblingssorten sind ‘Lachs-Schönheit’ und ‘Hannelore Pahl’. ‘Hannelore Prahl’ habe ich seit letztem Jahr auch im Garten. :-) Sie ist aber noch ganz klein. Während Lachs-Schönheit’ rosé bis lachsfarben und beim Abblühen leicht ins schwefelgelbe changiert, ist ‘Hannelore Prahl’ (eine Achillea Filipendulina-Hybride) von schwefelgelber Grundfarbe und changiert beim Abblühen ins altrosa. Beide Farbspiele lassen sich wundervoll und spannend kombinieren.

‘Lachs-Schönheit’

‘Lachs-Schönheit’ (eine A. millefolium-Hybride) lässt sich mit ihren 60 cm Blütenhöhe wunderschön mit blauem Gras (Blaustrahlhafer oder Schafschwingel), rotlaubigem Salbei, Flockenblume, Knautia, Katzenminze, Mannstreu, burgunderfarbenen Kornblumen, pinken Kronenlichtnelken, gefülltem, weißen Schleierkraut, weißer Skabiose oder Bronzefenchel kombinieren. Ganz spannend ist die Kombination mit Sedum telephium ssp. ruprechtii ‘Hab Gray’ (einem dnkelaubigen Sedum, das cremefarben blüht).

Hannelore Pahl’ wird mit 80 cm schon recht hoch. Sie sieht fantastisch aus mit Sibirischem Enzianlauch , der ,Schokoladen-Kosmee’, mit rotlaubigen Sedum-Arten, Steppenlilien (bsp. Eremurus Ruiter-Hybride ‘Romance’), blautönigen Ritterspornen, Blauraute, dunkelroten Taglilien, Sternkugellauch, Phlox in blau bis lila Tönen, der Lilie ‘Netty ‘s Pride’, Skabiose ‘Black Knight’, Agastache ‘Kudos Coral’ oder Digitalis parviflora.

Achillea millefolium 'Hannelore Pahl' | lautrejardin ...
‘Hannelore Pahl’ , Bildquelle: http://www.plantes-vivaces.ch/de/katalog/achillea-millefolium-hannelore-pahl

Goldgarbe

Die oben als Hybridelternteil erwähnte Goldgarbe stammt ursprünglich aus dem Kaukasusraum und ist in der Türkei, im Irak, Iran, Afghanistan, Tadschikistan und Kirgisistan verbreitet. Sie wächst dort in Steppen und Grasländern, weswegen sie sonnige Standorte und durchlässige so wie sandige und lehmige Böden bevorzugt.

Bildquelle: Von Mario Kummerer – Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16242917

Durch ihre Herkunft ist sie genügsam, trockenheitsverträglich und robust. Sie hat einen langsam größer werdenden, horstigen Wuchs und erreicht Höhen um die 1,30 -1,50 Meter. Diese Wiederstandfähigkeit gekoppelt mit ihrer Wuchsfreudigkeit ließ sie in einigen europäischen Ländern zum Neophyt werden.

Mir kommt sie nicht ins Beet, weil ich diese Art von gelb nicht mag und die Pflanze einfach so proninent ist und sehr widerspenstig beim Ausgraben. Sie ist für Gelb-Liebhaber aber natürlich eine tolle, imposante Staude, zum Beispiel im Kiesgarten oder Steppengarten.

Die Goldgarbe lässt sich toll mit Komplementärfarben kombinieren, wie zum Beispiel blauem und violetten Steppensalbei, Wiesen-Ehrenpreis oder tiefblauem Rittersporn. Sie ergibt harmonische Kompositionen mit Gräsern und ist ein toller Strukturgeber in einer “Feuer-Rabatte” (einer Rabatte im Farbspektrum gelb-orange-rot). Hier machen sich Fackellilien, rotlaubiges Chinaschilf, Japanisches Blutgras, Helenium, Monbretien, gefülltes Fingerkraut, graue Färberkamille, Brennende Liebe oder Taglilien im orange-rot Spektrum toll als Pflanzpartner.

Storchenschnäbel

Storchenschnäbel sind auf allen Kontinenten verbreitet. Mit 380 bis 430 Arten ist es die artenreichste Gattung der Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewächse. 16 davon wachsen im Mitteleuropa. Deshalb überrrascht es nicht, dass sich hier robuste, üppig blühende Wildstauden und Züchtungen für fast alle Lebensbereiche finden. Sie werden für Steingärten, Gehölzrandpflanzungen oder Rabatten genutzt. Die Verwendungsbereiche sind so vielseitig wie die Varianz ihrer natürlichen Standorte.

Himalaja-Storchschnabel (Geranium himalayense)
Bildquelle: Von Ghislain118 (AD) http://www.fleurs-des-montagnes.net – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12784576

Die Wildformen:

Der Blutrote Storchschnabel oder Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) wächst in Europa bis nach Kleinasien in den sonnigen und lichten Waldrandbereichen und kommt dabei auch mit trockenen Böden zurecht. Der Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), dessen Verbreitungsgebiet von Europa bis nach Mittelasien und Sibirien reicht, ist dagegen eher an kühl-feuchten Standorten zu finden und wächst bevorzugt in den feuchten Senken von Wiesen und an Gräben. Der Wald-Storchschnabel,(Geranium sylvaticum) der von Europa bis nach Westasien zu finden ist, wächst in bodenfeuchten Mischwäldern, auf frischen bis feuchten Bergwiesen und Hochstaudenfluren. Der Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) ist als Sumpfpflanze in Ufer- und Hochstaudenfluren an Gräben, Bächen und Teichen sowie auf feuchten bis nassen Wiesen zu finden.

Bildquelle: Wald-St.: Quelle: Von Randi Hausken from Bærum, Norway – Wood cranesbill, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29876281, Sumpf-St.: Von Franz Xaver – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7998003, Blut-St.: Von Stefan.lefnaer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32976624

Storchenschnäbel im Garten:

Arten und Hybriden der Gattung Geranium werden mindestens seit dem 16. Jahrhundert als Zierpflanzen kultiviert. Die Geschichte der Kultivierung kann man hier auf Wikipedia schön zusammengefasst nachlesen. Warum sie im Garten so beliebt sind, ist naheliegend: Nicht wenige Arten glänzen als großblütige Dauerblüher, viele Sorten zeigen im Herbst eine reizvolle Färbung des Laubes. Alle eint, dass sie von natur aus robust und wenig krankheitsanfällig sind. Schädlingsbefall sieht man sehr selten. Für jeden Standort findet sich etwas passendes. Es gibt Exemplare für den Steingarten, den Kiesgarten, das Beet und sogar für den trockenen Schatten am Gehölzrand.

Verschiedenfarbiger Storchschnabel(Geranium versicolor)

Geranium versicolor – Storchschnabel

Der Verschiedenfarbige Storchschnabel oder auch Veränderlicher Storchschnabel (Geranium versicolor) ist ursprünglich im nordöstlichen Mittelmeergebiet zuhause. Typisch für die Sorte sind die weißen Blüten, deren magentafarbene Äderung sich deutlich absetzt. Mit genug Abstand wirken sie nur zartrosa. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Die Sorte wächst horstig und üppig, aber eher niederlegend und bildet keine Ausläufer. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 40 cm. Sie schätzt einen humusreichen Boden ist ideal für absonnige bis schattige Standorte geeignet. Ein weiteres Plus ist, dass die Art recht trockenheitsverträglich ist und sich deshalb für flächige Gehölzunterpflanzungen eignet. Sie bleibt fast das ganze Jahr über grün und ziert so lange durch ihren Blätterteppich.

Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum)

Als Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum) bezeichnet man verschiedene Hybriden, die überwiegend aus Züchtungen des Iberischen Storchschnabels (Geranium ibericum) und des Breitkronblättrigen Storchschnabels (Geranium platypetalum) entstanden sind.

Geranium ibericum – Pracht-Storchschnabel

Der Pracht-Storchschnabel zeichnet sich durch seine Wüchsigkeit und äußerst ansprechenden Blattschmuck und seine große Blüten aus. Im Herbst nehmen die Blätter eine herbstliche gelborange bis leuchtend rote Farbe an, ehe sie abfallen. Die Wuchs der Art ist horstig, wobei die dichtstehenden Blätter eine halbkugelige Form ausbilden. Eine Pflanze wird 50 bis 60 Zentimeter hoch und zwischen 30 und 50 Zentimeter breit.

Geranium ibericum ‘Vital’ – Pracht-Storchschnabel

Die Blüten haben eine violette Grundfarbe, die von dunklen Blattadern durchzogen werden. Die Hauptblüte des Pracht-Storchenschnabels fällt auf Juni und Juli. Sie ist intensiv, aber leider recht kurz. Durch Rückschnitt kann man eines zweite Blüte im September erreichen.

Brauner Storchschnabel

Braunen Storchschnabel habe ich schon oft beim Gartenrundgang gezeigt. Er hat verhältnismäßig kleine purpurschwarze Blüten, und blüht blüht recht früh: Von April bis Ende Mai. Ich habe ihn deshalb zu den Frühjahrsblühern gepackt. Hier kann man sich den Artikel noch mal ansehen.

Geranium maculatum Hybriden

Geranium maculatum stammt aus lichten Wäldern Nordost-Amerikas und blüht von Mai bis Juli. Die Art bevorzugt frische, humose Böden in der Sonne und im Halbschatten. Geranium maculatum Hybriden zeichnen sich durch ihre besondere Laubtönung (häufig braun-rot), bzw. durch ihre spektakuläre Herbstfärbung aus.

Geranium maculatum ‘Vickie Lynn’

‘Vickie Lynn’ hat grünes Laub und eine auffallend schöne orange-rote Herbstfärbung. Ihre zarten violett-rosa Blüten zeigen sich von Mai bis Juli. Sie macht sich schön mit Allium, Irisarten, Fingerhut, höheren komplementären Geranium-Arten und Vergiss-mein-nicht.

Geranium Collinum-Hybride

Über die Herkunft der Geranium Collinum-Hybride ‘Nimbus’ lässt sich wenig heraus finden. Ein Elternteil dieses Hybrids Geranium clarkei, in Indien beheimatet ist. Besonders an dieser aufälligen Züchtung ist ihr sehr hoher Wuchs und die stark gefiederten Blätter, die anfangs gelblich sind und später nachdunkeln.

Geranium Collinum-Hybride ‘Nimbus

Durch seine außergewöhnlich Höhe von 70 cm – 90 cm lässt sich dieser Storchenschnabel, mit seinen intensiven blauviolett-leuchtenden Blüten ganz anders kominieren, als seine Verwandten. Denn er trifft seine Pflanzpartner auf Augenhöhe und umspielt sie mit seiner zarten Gestalt. Mit seinen weit streichenden Trieben füllt er in kurzer Zeit einen Quadratmeter, ohne dabei zu wuchern. Er sieht wunderschön aus in der Kombination mit Rosen, Papaver orientalis, Pfingstrosen, weißem Rittersporn, Taglilien vieler Farbnuancen oder Elfenraute

Ein eichter Rückschnitt nach der Blüte fördert Nachblüte. Hauptblütezeit ist von Juni bis August.

Wiesen-Storchenschnabel-Hybriden

Eine besondere Zuchtform des Wiesen-Storchenschnabels ist ‘Splish Splash’. Die Sorte hat  Blüten von weißer Grundfarbe, die zufällig varierend blau gesprenkelt sind. Das Muster jeder Blüte ist einmalig. Die Hybride zeigt sich robust und pflegeleicht.
Dieser Storchschnabel wird ca. 50-70cm hoch. Der Standort ist halbschattig bis vollsonnig, bei frischem Boden. Auch hier fördert der Rückschnitt eine Nachblüte. Die Sorte samt sich gerne aus. Das reizvolle hier ist, dass einige Sämlinge sind durchgehen blau, andere rein weiß und einge wieder das Sprenkelmuster aufweisen.

Zu meinen Lieblingssorten gehört die Geranium Pratense-Hybride ‘Orion’ . Ich liebe die Farbe von ‘Orion’, diese leuchtend blauen, großen Blüten, die den Betrachter von Ende Mai bis September erfreuen. Die Sorte wird mit 60 cm – 70 cm recht hoch und kann mit seinem halbkugeligen Wuchs etwa einen halben Quadratmeter pro Pflanze einnehmen. Die Sorte ist ein beliebter Rosenbegleiter. Wege ihres kompakten Wuchses wird sie gerne vor verkahlende, höhere Pflanzen gesetzt.

Ganz wunderbar eignet sie sich als Pflanzpartner für Alcea Hybride (Ausdauernde Stockrose) ‘Parkrondell’ weiße hohe Glockenblumen oder rosa Marien-Glockenblumen, Fingerhut, die schwefelgelbe Netzblatt-Aster ‘Moon beam’, Euphorbien, Oenothera odorata (‘Duftende Nachtkerze) ‘Sulphurea’ , Frauenmantel, Bart- und Wieseniris und Giersch :-)

Flockenblumen

Die Flockenblumen (Centaurea) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). In dem Namen der Unterfamilie kann man den Wortstamm Carde erkennen. (Karde, Cardy im Englischen) und da erkennt mal gleich die Familienähnlichkeit, oder ? Dazu gehören auch die Artischocke, die Färberdiestel, die Klette, die Eselsdiestel, Kornblumen und die Kratzdiesteln). Die etwa 260 Arten sind hauptsächlich in Europa, dem Mittelmeerraum und in Vorderasien verbreitet, einige Arten sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten.

Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)

Bildquelle: Von Ivar Leidus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27245905

Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) ist eine der heimischen Arten, die man im Umland häufig antrifft. Sie wächst auf Trocken- oder Halbtrockenrasen, auf extensiv genutzten Wiesen nd Mäh-Weiden, selten auf gemähten Wegböschungen. Im Winterhalbjahr schrumpft sie auf ihre Blattrosette zurück und ist dann ziemlich unscheinbar, währen sie in der Blüte Höhen bis 1,20 erreichen kann. Die relativ großen purpur- bis kräftig rosa gefärbten Blüten sind Anziehungspunkt für zahlreiche Insekten. Einige Falter sind nur auf die Skabiosen-Flockenblume spezialisiert. Wie alle Flockenblumen zeigt sich auch diese Sorte sehr anpassungsfähig. Am liebsten steht sie aber auf sonnigen Plätzen mit einem gut durchlässigen, lehmig-sandigen und humosarmen und kalkhaltigem Boden. Die langlebige, anspruchslose und robuste Wildstaude ist ein idealer Bewohner des Naturgartens.

Sie macht sich gut in der Gesellschaft der Wiesen-Schafgarbe, des Sand-Glöckchens, der Wegwarte, des Steinklees, der wilden Malve und von Stockrosen.

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Sandglöckchen

Die Zweifarbige Flockenblume (Centaurea dealbata)

Zweifarbige Flockenblume (Centaurea dealbata)

Die Zweifarbige Flockenblume kommt indigen im Kaukasus auf Bergsteppen und subalpinen Wiesen in Höhenlagen von 1700 bis 2400 Meter vor. Die Sorte wird spätestens seit 1804 in Gärten gezielt kultiviert. Die Art zeigtsich genauso trockenheitsresistent und genügsam wie die Skabiosen-Flockenblume. Die locker verzweigt wachsende Art wird jedoch nicht so hoch. Dafür hat sie dichtere und somit größer wirkende Blüten. Sie remontiert im Herbst, wenn man nach der ersten Blüte zurückschneidet.

Die Wiesenflockenblume ist immer gut besucht. Hier ist wieder eine Hosenbiene unterwegs.

Centaurea dealbata steht gern an sonnigen Standorten in der Nähe von Gehölzen und mag warme, locker-humose, durchlässige Böden. Die Staude vermehrt sich vegetativ über Ausläufer und bildet mit der Zeit zunehmend größere Bestände. In Kombination mit anderen robusten (Wild)-Stauden ergeben sich reizvolle, naturhafte Anlagen.

Hierfür eigen sich wilde Karde, Mannstreu, Purpur-Witwenblume, Taubenskabiose, Schafgarbe, Kaukasische Geißraute, Riesen-Flockenblume, Kleines Habichtskraut oder Mäuseohr, Oregano, Steppensalbei oder Katzenminze und Spornblume.

Die heimischen Hosenbienen gehören zu den spezialisierten Wildbienen. Die Arten D. argentata und D. suripes bevorzugen Kardengewächse, wie diese Flockenblume

Die Gewöhnliche Eselsdistel:

Auch die Gewöhnliche Eselsdistel gehört zu den Kardengewächsen. Sie steht bei mir gleich gegenüber der Wiesenflockenblume.

Die Gewöhnliche Eselsdistel stammt aus submediterranen, kontinentalen Gebieten in Europa und Kleinasien (Mittelmeerländern, asiatischen Regionen Russlands) und kommt neben ihren Ursprungsländern vereinzelt in ganz Europa vor.

In Deutschland und angrenzenden Ländern kommt sie als Ruderalpflanze z. B. am Wegrand, auf Trockenwiesen und Feldern vor. Da habe ich sie auch ausgegraben und in meinen Garten entführt. In Teilen ihres Lebensraumes ist sie eine gefährdete Pflanze. Dennoch wird sie oft als Unkraut gewertet. Ich finde sie sehr ansehnlich mit ihren filzigen grau-blauen Blättern und ihrem imposanten Wuchs. Sie erinnert mich an den Garten meiner Oma, da standen sie auch immer herum und schienen mir so unfassbar groß. Sie macht sich sehr gut im Steingarten, weil sie sandige und trocken Böden bevorzugt.

Eine schöne Kombination mit der Roten Spornblume.

Ihre Blüten aber auch ihre Blattform erinnern mich ein bisschen an die Artischocke und tatsächlich wären einige Pflanzenteile notfalls für den Menschen verwertbar, wie z. B. die Blütenkörbe und deren Böden artischockenähnlich als Gemüse, die Stiele (geschält) wie Spargel und der Samen, der zu 25 % ölhaltig ist, ließe sich zu essbarem Öl pressen.

Ich habe es verpasst, die Blüte zu fotografieren, so wird der Samen verteilt.

3 Comments

  1. Was für ein toller und informativer Artikel. Hier sehe ich all die Pflanzen, die ich so liebe und die im Laufe der Jahre aus meinem Garten, dank eines riesigen Baumes der alles austrocknete und beschattete, verschwunden sind. Nun werde ich sicher einige der Pflanzen neu ansiedeln. Du hast mir dafür eine perfekte Auflistung geschrieben.
    Vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße
    Claudia

    • sas

      November 21, 2019 at 5:26 pm

      Vielen lieben Dank Claudia, ich freue mich immer, wenn ich eine Rückmeldung kriege und so weiß, ob es jemand was bringt oder Freude bereitet, was ich poste. Ist das Pflanzenverschwinden die Schuld des Baumes, den du gefällt hattest?
      lg sas

      • Ja genau. Der Baum war für den kleinen Garten so viel zu groß, dass das Gelände eine einzige knochentrockenen, schattige Baumscheibe war. Und außerdem auch eine akute Gefahr für uns und das Haus, weil inzwischen morsch.

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