Am Feiertag haben wir einen wunderschönen Tag im Wald beim Pilze suchen verbracht. Die meiste Zeit hat allerdings die Fahrerei beansprucht. Wir wollten nur einen kleinen Ausflug machen am Stadtrand, aber dann führte uns der Weg nach Märkisch Luch.
Eine lange Fahrt auf der Landstraße, immer mit offenen Augen nach links und rechts, nach einem Wald, der vielversprechend aussieht. Und so fanden wir unseren Weg in diesen wunderschönen, vielseitigen Wald mit einer für mich ungewöhnlichen, abwechslungsreichen Vegetation auf kleinstem Raum. Es sieht so unnatürlich schön und grün aus, dass ich bisweilen dachte, ich bin am Filmset und gleich wird Bambi neben mir in Position gebracht.
Ich konnte die Pilze schon aus dem Autofenster beim Vorbeifahren leuchten sehen. Wahnsinn! Der Jagdtrieb setzte sofort ein, ich konnte es kaum abwarten aus dem Auto zu springen.
Dieses Jahr scheint ein enorm gutes Pilzjahr zu sein. Wen wundert’s bei all dem Regen. Wohin das Auge blickte, lachten die Maronen, es war so übertrieben, dass ich mir vor kam, wie ein Kleinkind auf Ostereiersuche, bei dem die Verwandten es etwas zu gut gemeint haben beim “verstecken” oder eher offensichtlich platzieren. Man musste eher aufpassen nicht einen Pilz zu zertreten.
Neben den Wunschpilzen gab es aber auch noch allerlei andere spannende Gewächse, zum Beispiel dieser versteckte Fliegenpilz hier. Es kommt mir vor, als gäbe es davon weniger, als ich es von früher gewohnt bin. Aber vielleicht liegt es am Waldtyp und dessen Boden. Ich orientiere mich immer an den heimischen Wäldern meiner Kindheit.
Auf kleinstem Raum gibt es in diesem Wald ganz unterschiedliche Bodenverhältnisse und Bewuchs. Bei den Maronen gab es dickes Moos, in dem man mit den Füßen geradezu versank. Am Forstweg wuchsen diese Flechten und Heidekraut, was ich so gar nicht kenne im Wald.
Dieser Pilz sieht aus wie ein Krempling oder? Naja egal, ich muss nicht wissen, was es ist. Ich essen nur, was ich sicher kenne.
Den hellen Pilz hier unten kenne ich auch, aber den esse ich trotzdem nicht. Selbst mit Sicherheitsanstand grusele ich mich vor Knollenblätterpilzen, als würden sie mich anspringen wollen. Eine solche Ansammlung habe ich zuletzt auf dem Wandertag in der dritten Klasse gesehen.
Lieber den hier. Mein Gott, was für ein Pilz. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Maronen so groß werden. Äußert effektiv später beim Putzen.
Und was ist das? Ein Halimasch vielleicht? Hat einer von euch schon mal Halimasch gegessen?
Wir mussten schließlich aufgeben, weil klar war, dass wir nicht alles essen können, wir einpacken können. Wir haben es trotzdem übertrieben. Ich habe über 4 Stunden geputzt. Was nicht zum Abendbrot gegessen wurde habe ich tiefgefroren.
Auf dem Rückweg ist unser Auge an diesem Gebäude hängen geblieben. Es ist das Gutshaus des Domstiftguts Mötzow. Wir brauchten eine kleine Zwischenmahlzeit und wurden auch fündig. Der Hof und das dazugehörige Gutshaus bewegen sich auf einem Vermarktungsniveau von Kaffeefahrtentum. Es ist ein gutes Beispiel für “Think Big!” Vielleicht muss man das machen, um solche Anlagen erhalten zu können? Ich weiß es nicht. Ich habe da äußerst ambivalente Gefühle zu.
Auf dem Weg zum Wald kamen wir auch an Karls Erdbeerhof vorbei, wem das was sagt. Und der riesige Parkplatz war brechend voll. Im Wald waren wir so gut wie allein, obwohl man da eine ausgezeichnete Selbstpflücker-Erfahrung machen kann ;-). Der (Vor-)Städter scheint lieber Agritainment zu suchen. Alles aus einer Hand, sicher, sauber, schnell konsumierbar. Der Pilz hat kein CE-Kennzeichen.
Beeindruckende Kürbissammlung, jedenfalls. Ob sie die alle selbst angebaut haben?
Und auch eine kleine Sammlung alter Ost-Landmaschienen. Da geht mir wieder das Herz auf.
Oktober 7, 2017 at 10:50 am
Wow, eigentlich wollte ich nur mal schnell gucken, was es bei dir im Garten Neues gibt… jetzt habe ich mehr als eine halbe Stunde geschmökert. Toll, toll, toll… aber jetzt muss ich mich losreißen, sonst wird wieder nix geschafft. Liebe Grüße – auch ans Brüderlein ;-)
Oktober 11, 2017 at 9:13 pm
Hey Sandra, wie schön von dir zu lesen! Freue mich, dass du da warst, ich war übrigens zeitgleich hier mit dir, hätte ich ne Chatfunktion hätten wir uns unterhalten können:-) Grüße hab ich ausgerichtet. Bitte richte auch Grüße von uns aus:-)
lg
Oktober 18, 2017 at 8:18 pm
Hallo Du, jetzt hab ich es endlich geschafft mal wieder alle Neuerungen anzusehen. Der Garten ist zu jeder Jahreszeit schön und das Haus wird auch immer besser. In allem steckt ja eine Wahnsinnsarbeit und viel Liebe und Leidenschaft. Von dem Ausflug “in die Schwammerl” , wie die Steirer sagen, hat mir Thilo schon erzählt. Hat Stefan die Bilder schon gesehen?. Ich werde ihn fragen.
Viel Freude bei der Arbeit weiterhin , in einem hoffentlich noch schönen Herbst. Liebe Grüße Birgid