Author: sas (page 6 of 28)

Meine Chilisorten 2019 & Thema Anzuchterde

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Juhu, es ist wieder so weit! Saisonstart beim Vorziehen, der Anfang der Garten-Gemüse-Saison. Die Ersten sind die Chilis, und weil das letztes Jahr so gut geklappt hat, habe ich ordentlich beim Samenhändler meines Vertrauens zugeschlagen. Chilis haben die gleichen Sammlerqualitäten wie Tomaten. Es gibt immer was Neues und Verrückteres, das man ausprobieren will. Das sind also meine Chili- und Paprikasorten für das Jahr 2019:

Palmichal Negro

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Irgendwie habe ich eine Vorliebe für dunkle Sorten, sowohl bei Tomaten als auch bei Chili. Ich weiß auch nicht, was das ist. Die Farbe erinnert mich an diese ganz dunklen Süßkirschen. Und die sind in meinem Hirn offensichtlich als ganz oben auf der Hitliste abgespeichert

Palmichal Negro ist eine  Sorte, die aus Costa Rica stammt. Ihre Früchte sind länglich, spitz zulaufend und reifen von grün über braun bis fast schwarz ab.  Sie  haben nur eine geringe, dafür aber fruchtige Schärfe. Ist ja auch mal schön. Sie ist buschig im Wuchs und wächst mit ca.  80 cm  halb hoch. Sie soll einen guten Ertrag liefern. Die Chilis lassen sich gut zum Grillen, Füllen, Kochen und auch Trocknen verwenden und natürlich auch gut für den  Rohverzehr. Chilipulver aus so dunklen Früchten macht bestimmt auch was her.

Art: Palmichal Negro (Capsicum annuum)
Schärfegrad:
1 – 2 leicht scharf
Fruchtfarbe: von grün nach fast schwarz
Fruchtgröße: ca. 12cm
Wuchshöhe: ca. 80cm

Bildquelle: https://www.legrainier.com/wp-content/uploads/PIM29546.jpg

Thunder Mountain Longhorn

Diese Sorte habe ich wegen ihrer spannenden Fruchtform ausgesucht:  Die Früchte der Thunder Mt. Longhorn werden sehr lang, einige Exemplare erreichen eine Fruchtlänge von  mehr als 50 cm. Dazu haben die Chilischoten so eine interessante Struktur, wie diese Wasserschläuche, die mit  dem Wasserdruck schrumpfen oder sich ausdehnen.

Thunder Chili & Mushroom Spieße | CHILI BARBECUE

Bildquelle: http://www.chili-barbecue.de/thunder-chili-mushroom-spiesse/

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Der Topfgarten über den Dächern von Kairo

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 Cairo Urban Gardener

Meine Freundin Bianca lebt seit vielen Jahren in Ägypten.  Seit einigen Jahren wohnt sie in einer Wohnung mit einer riesigen Dachterasse von 97 Quadratmetern.  Über die Jahre hat sie dort einen Dachgarten entwickelt, in dem sie ihrer Leidenschaft für Kakteen und Sukkulenten frönt, aber auch so viel Nutzpflanzen anbaut, wie in Topfkultur und dem dortigen Klima möglich ist.

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Für mich ist es immer wieder spannend zu sehen, was es  bedeutet, in einer so anderen Klimazone zu gärtnern und Topfgärtnern auf einer Dachterasse in einer 9 Mio. Stadt ist noch mal eine ganz andere Hausnummer. Die Motivation und die Liebe zum Wachsen und Gedeihen teilen wir aber gleicher Maßen.

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DIY-Vogelhäuschen

Winterzeit ist Bastelzeit:-)! Letzten Sommer hatte ich mir vorgenommen mir selbst Nistkästen zu bauen. Die im Handel sind für die Qualität wirklich teuer und ich habe so viel Altholz rum zu liegen.  Aber ich habe nicht die Zeit gefunden.

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Gestern wollte ich eine gekaufte Nisthöhle umhängen, weil ich mir Sorgen wegen der Erreichbarkeit durch die Katzen gemacht habe. Aber als ich versuchte, das Häuschen von der Aufhängung runter zu kriegen, ist auf einmal eine Blaumeise daraus entflohen.  Ups. Unter ihrer Beschimpfung habe ich mich zurück gezogen und mich an die Arbeit für ein weiteres Häuschen gemacht.

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Es lebt! – Frühlingserwachen bei den Honigbienen

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Viele haben mich in letzter Zeit gefragt, wie es den Bienen geht, was gerade bei ihnen passiert und woher ich das weiß. Ich wollte gerade ganz trocken ausholen vom Ist-Stand zu berichten, aber siehe da, das Wetter spielt mir in die Hände: Die Bienen fliegen (schon zum zweiten Mal), aber ich bin das erste Mal Zeuge. Heute waren es 15 Grad, das ist der Startschuss für die Bienen, obwohl erst Mitte Februar ist.

Woher weiß ich, dass sie schon mal geflogen sind in den letzten Tagen? Sie haben tote Bienen vor die Tür gekehrt und eine Biene war auf dem Anflugbrett verklammt.

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Verklammen:

Honigbienen sind wechselwarme Tiere. Die Körpertemperatur wechselwarmer Tiere entspricht nahezu der Temperatur der Umgebung. Im Bienenvolk ist es durch das Wärmen des Brutnestes relativ warm. Die Bienen können aufgewärmt problemlos zum Ausflug starten. Landen sie dann jedoch auf kalten Flächen, sammeln an kalten und vielleicht sogar feuchten Blüten insbesondere in Bodennähe, verlieren sie womöglich so viel Wärme, dass sie nicht wieder starten können. In der Folge verklammen sie und gehen ein. Selbst Bienen, die auf dem Rückflug zum Bienenstock auf dem kalten Boden oder im feuchten Gras vor dem Stockeingang landen, verklammen schnell und schaffen nicht mehr die Rückkehr ins wärmende Volk.

Quelle: https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/aktuelles/honigbienen-verklammen-und-sterben-vor-dem-flugloch-153634.html

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Biberazzi – Besuch beim Biber

Neulich machte ich mit Freunden einen kleinen Spaziergang hinterm Haus des Gastgebers in der Schorfheide Chorin. In dieser durch die letzte Eiszeit geprägten noch relativ jungen Landschaft wimmelt es vor Seen, Mooren und kleinen Wasserwegen. Die Landschaft ist eine Einladung für den Biber und er ist ihr auch nachgekommen. Ich habe auch schon öfter mal einen angenagten Baum hier und da gesehen, aber noch nie habe ich das Wirken des Bibers so extrem gesehen, wie in diesem Habitat.

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Biberteich

Für die Rückkehr des Bibers werden Infobroschüren verfasst, wie für die Rückkehr der Wölfe, denn er ist eine waschechte “Konflikttierart”. Titel: “Wieder mit dem Biber Leben lernen”…. Wir sind es nicht mehr gewohnt, dass jemand anderes als wir die Landschaft nach seinen Bedürfnissen verändert. Und man muss schon sagen, es ist beeindruckend, was eine Biberfamilie so alles bewirken kann.

Das hier war offensichtlich ja mal kein See. Jetzt ist es ein stehendes Flach-Gewässer, gemacht durch den Biber, der hier Wasser aufgestaut hat. Irgendwie magisch, dieser Ort.

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Biberburg

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Mehr von Bienen, Blümchen & Insektenhotels

Eulenfalter

Das ist ein Eulenfalter.  Genauer gesagt eine Gammaeule.

Ich freue mich nicht besonders, wenn ich die Raupen der Eulen sehen, denn viele Eulenlarven fressen an meinem Gemüse. Bei Massenvermehrungen können sie zu echten Schädlingen werden. Die Gamma-Eule ist ein Generalist, sowohl im Lebensraum, als auch im Nahrungsanspruch. Der Falter besucht Blüten aller Art. Seine Raupen  legt er besonders gerne auf Salat-, Spinat- oder Kohl-Äckern ab.

So ist sie einer der häufigsten Nachtfalter, wobei ihre Zahl stark schwankt. Unterstützt durch Einwanderungswellen aus dem Süden kommt es immer wieder zu regelrechten Gammaeulen-Jahren. Denn Gamma-Eule sind Wanderfalter, sie können sogar Hochgebirge wie die Alpen überqueren, so dass es vom Frühjahr bis in den Herbst hinein  zu Einwanderungswellen aus dem Mittelmeerraum kommen kann. Über Rückwanderbewegungen weiß man bisher nur wenig. Sicher ist, ihr Lebensraum reicht bis nach  Nordafrika, umfasst große Teile Asiens und umfasst Europa bis zum Polarkreis.

Das Taubenschwänzchen:

DSC_0331 Diesen Falter habe ich dieses Jahr auch zum ersten mal in meinen Leben wahrgenommen. Farblich eher unscheinbar ist er mir wegen seines Kolibri-artigen Fluges ins Auge gefallen. Im nervösen Scwirrflug fliegt er von einer Blüte zur andern und trinkt im Gegensatz zur Mehrheit der Schmetterlinge den Nektar während des Fluges. Hilfreich ist dabei sein enorm langer Rollrüsseln, mit dem er in die tiefen Kelche seiner Zielblüten gelangt. In Gärten fliegt es besonders gerne Rittersporne an, insbesondere langkelchige Pflanzen, aber auch Lichtnelken, Phlox und Schmetterlingsflieder, Klee, Storchenschabel, Natternkopf, Zieste und Jasmin. DSC_0329

Auch das Taubenschwänzchen gehört zu den Wanderfaltern, und auch es  kommt immer wieder aus dem Mittelmeerraum in unsere Breiten. Auch sie überqueren dabei die Alpen.  Sie sind unglaublich gute und ausdauernde Flieger. Auf ihren Wanderungen liegen sie in Betracht ihrer Größe unglaubliche  Distanzen zurück und können bis zu 3.000 Kilometer in weniger als 14 Tagen bewältigen.
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Das Taubenschwänzchen gehört zu den Schwärmern, einer Gruppe der Schmetterlinge die größten Teils nachtaktiv ist. Das Taubenschwänzchen  fliegt hingegen auch tagsüber.

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Natur im Garten: Wildbienen und ihren Verwandten Lebensraum bieten

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Nachdem ich im Frühjahr bei einem Vortrag über Wildbienen war, sind mir auf einmal ganz viele Wildbienen und andere Insekten in meinem Garten aufgefallen, die ich dann  im Laufe des Jahres alle fleißig per Foto gesammelt habe. Das ganze Jahr drehte sich medial ja um das Insektensterben und die Gefährdung ihrer Vielfalt und ihrer Lebensräume. So nahm ich mir vor, über das Jahr mal zu schauen, welche Insekten so meinen Garten besuchen und bewohnen.

Jedes Mal habe ich recherchiert, was das für eine Art ist, wie sie lebt und welche Ansprüche sie an ihren Lebensraum hat und ich war ganz begeistert, was für eine Vielfalt ich vorgefunden habe und dass sie ihren Weg in meinen Garten gefunden haben. Ich habe mich dann um so mehr bemüht meinen Garten als Lebensraum attraktiver zu machen. Mehr dazu in Teil 2.

Also los geht es mit den Sichtungen:

Der Bienenwolf:

Dieses mir bis Dato unbekanntes Tier ist der Bienenwolf. Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) gehört zur Familie der Grabwespen.

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Grabwespen sind eine parsitoide Wespenart. Das bedeutet, dass die Larven dieser Wespen in ihrer Entwicklung parasitisch leben und den Wirt bis zum Ende ihrer Entwicklung am Leben erhalten, der Wirt aber mit dem Ende dieser Entwicklung getötet wird.   Beim Bienenwolf ist dieser Wirt die Honigbiene. Meine Bienen ;-(! Unter Umständen kann es in der Nähe von Bienenstöcken zu einer Massenvermehrung des Bienenwolfes kommen, so dass der Honigertrag beeinträchtigt wird. In der Regel kommt die Art aber vereinzelt vor und verursacht keine Schäden. Ich habe ihn nur dieses eine Mal gesehen. Es hatte gerade geregnet und er konnte nicht weg.

Der “Wolf” lauert da auf seine Beute, wo sie hinkommen wird- hier auf dem gerne besuchten Schleierkraut.  Das Opfer wird bei der Nektarsuche überwältigt. Das mit den Beinen ergriffene Opfer wird sofort durch einen Stich zwischen die Vorderhüfte gelähmt. Daraufhin presst der Bienenwolf mit seiner Hinterleibspitze den Hinterleib der Beute zusammen. Durch diesen Druck auf den Honigmagen der Biene tritt an ihrem Mund ein Nektartropfen aus, den der Bienenwolf aufleckt. Die Beute wird anschließend in Rückenlage gedreht und im Flug zum Nest transportiert- praktische Doppelverwertung- bloß nichts umkommen lassen. In dem Filmchen unten kann man sich ansehen, wie das abläuft.

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https://www.youtube.com/watch?v=8H4vGVqPZcU

Besonders beeindruckend finde ich den breiten Kopf und die stark ausgeprägten Mundwerkzeuge, die Mandibeln. Auch ohne zu wissen, was das für eine Art ist, ahnt man, dass man hier ein Raubtier sieht.

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Als Lebensraum braucht der Bienenwolf warme Sandböden, insbesondere an Steilhängen von Sandgruben oder Hohlwegen. Ich habe nur diesen kleinen Streifen- der Steingarten- ich bin fasziniert, was da alles Platz findet. Aber wer weiß, wo der brütet.

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Bienen im Sperrbezirk: Ausbruch der Amerkanischen Faulbrut

Eigentlich wollte ich mich die Tage hinsetzten und einen Post über mein erstes Honig-Schleudern schreiben, aber aus aktuellem Anlass muss ich umschwenken auf die Bedrohung durch die Amerikanische Faulbrut.

Mitte November bekam ich Post vom Veterinäramt meines Bienen-Bezirkes, dass die amerikanische Faulbrut ausgebrochen sei, und ich bin mit meinen Bienen im Sperrbezirk. Anhängig lange Ausführungen von Geboten und Verboten. Der Sperrbezirk hat nur 1 Km Radius, das ist recht klein und ich stelle fest, bin richtig in der Mitte. Das heißt ich bin schön nah dran am Herd und ich habe Angst.

Amerikanische Faulbrut-kurz AFB, was ist das?:

Die Amerikanische Faulbrut ist eine hochansteckende anzeigepflichtige Bienenseuche. Sobald der Verdacht besteht muss der Amtstierarzt informiert werden.
Erreger
  • Lateinischer Name: Paenibacillus larvae larvae
  • Sporenbildendes Bakterium
  • Sporen sind Dauerstadien und sehr widerstandsfähig gegenüber hohen Temperaturen (bis zu 120°C) sowie nahezu unbegrenzt ansteckungsfähig.
Entwicklung
  • Der Erreger befällt ausschließlich die Brut der Honigbiene.
  • Durch sporenhaltiges Futter gelangt der Erreger in den Larvendarm und keimt hier aus.
  • Jüngste Maden (bis 1 1/2 Tage) werden bereits durch wenige Sporen angesteckt und sterben frühzeitig, noch ehe es zur Massenvermehrung des Erregers kommt.
  • In den Larven kommt es erst nach Verdeckelung der Zelle zur eigentlichen Massenvermehrung der Faulbrutbakterien.
  • Die Streckmade oder Vorpuppe wird nun samt der Chitinhaut vollständig zersetzt und bildet in der unteren Zellrinne eine zungenförmige schleimige Masse.

Quelle: https://www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/084048/index.php

Von Tanarus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7884746

Sperrbezirk & Juristische Regelungen

In Deutschland regelt die Bienenseuchen-Verordnung sowohl Prophylaxe als auch Schutzmaßnahmen im Verdachtsfall bzw. nach amtlicher Feststellung der Seuche, die als anzeigepflichtige Tierseuche amtlich bekämpft wird.

Prophylaktisch kann jeder Imker jederzeit seine Bienenvölker durch einen amtlich bestellten Bienensachverständigen auf Amerikanische Faulbrut untersuchen lassen. Der sinnvollste Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr vor der Bildung von Ablegern. Eine solche Untersuchung ist zwingend erforderlich, wenn der Imker beabsichtigt, Völker zu verkaufen bzw. abzugeben, eine Belegstelle zu beschicken oder mit Bienenvölkern zu wandern. Bienensachverständige stellen für diese Zwecke Gesundheitsbescheinigungen aus, die in Kopie sichtbar an den Beuten befestigt werden. (Meine Bienen wurden auch letztes Jahr getestet- alles OK.)

Im Fall des Verdachts oder des Ausbruchs der AFB dürfen vor der amtlichen Klärung bzw. Feststellung der Seuche durch das Veterinäramt an dem Bienenstand keine Veränderungen vorgenommen werden. Für alle Personen außer dem Besitzer und seinen Vertretern und Handlungsgehilfen, Tierärzten und zuständigen Bienensachverständigen gilt ein Betretungsverbot.

Nach amtlicher Feststellung der AFB müssen am betroffenen Bienenstand Bienenwohnungen, tote Bienen, Gerätschaften, Wabenmaterial, Wachsvorräte usw. nach Anweisung des Amtstierarztes desinfiziert oder unschädlich beseitigt werden. Seuchenkranke Bienenvölker werden je nach amtlicher Anordnung entweder getötet („abgeschwefelt“) oder durch ein Kunstschwarmverfahren behandelt.

Mit der amtlichen Feststellung weist die Veterinärbehörde auch einen Sperrbezirk mit mindestens einem Kilometer Radius um den betroffenen Bienenstand aus, in dem alle dort gelegenen Bienenstände ebenfalls auf AFB untersucht werden müssen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Faulbrut

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Baumverstümmelung Teil 2- Noch mehr, was beim Baumschnitt falsch laufen kann

Weiter geht’s mit der Don’t Do Liste:

3. Stammparallele Schnitte (Missachtung des Astringes):

Wenn man einen Ast abschneidet und dabei in den Astring hinein schneidet oder ihn ganz missachtet, indem man möglichst dicht am Stamm entlang schneidet, nennt man das einen stammparallelen Schnitt. Diese Schnitte verursachen häufig schon unmittelbar deutlich größere Wunden aber haben insbesondere langfristig negative Folgen für den Baum.

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Unmittelbar größere Wunden entstehen deshalb, weil der Durchmesser der Schnittfläche hinter dem Astring ungleich größer ist. Falsche Schnitttechnik führt oft zu einem Abreißen des angeschnittenen Astes vom Stamm durch das Eigengewicht. Dabei wird oft ein längeres Stück Rinde mit heraus gerissen. Die Bruchkanten haben aufgrund ihrer Struktur eine viel größere Oberfläche als eine glatte Schnittkante. Das Einfallstor für Schadorganismen ist dadurch noch viel größer. Solche Wunden können vom Baum nicht vollständig geschlossen werden.

IMG_20181105_1313423Mit einem Stammparallelen Schnitt wird (auch ohne Abreißen) der Astring mit entfernt, in dem sich das Schutzholz bildet, das  die Wunde verschließen soll.  Auch die Astschutzzone, die das Kernholz gegen die Verotttungsprozesse im Stubben schützt (siehe unter “Aststubben stehen lassen”), wird mit entfernt. Der Baum ist schutzlos gegenüber Infektionen.

Langfristige Folgen:

Der angeschnittene Bereich wird von Pilzen befallen, die in das das Stammholz vordringen. Es kommt wieder zur zentralen Fäule. Der Baum geht ein. Hier ein schöner Link zu baumbesiedelnden Pilzen:

http://biotopholz.de/media/download_gallery/Holzzersetzende_Pilze.pdf

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Diverser Pilzbefall an einer großen Schnittwunde an einer Weide.

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Kleines Gemüsegarten-Intermezzo: Last days of tomatoes

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Ernte 16.11.2018

Heute habe ich noch mal einen Blick ins Gewächshaus geworfen: So sah es aus. Durch das milde Klima gab es immer noch kein Frost und die Tomaten haben immer noch Lebenswillen.

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16.11.2018

Sehr lange wird dieser Zustand aber nicht mehr anhalten, deshalb habe ich nun die letzten verbliebenen Tomaten abgeräumt. Das ist jetzt die vierte grüne  oder semi-grüne Ernte, die ich kleckerweise nachreifen lasse. Ein Teil wird kühl zur Entwicklungsverzögerung im Gartenhaus geparkt. Der Andere Teil kommt in die warme Küche.

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IMG_20181116_1347135Die Striped Roman reift sogar noch selbstständig ab. Es ist immer noch interessant zu sehen, wie unterschiedlich die verschieden Tomatensorten mit den äußeren Einflüssen umgehen. Die Striped Roman ist neben  einer weiteren Sorte z.B. stärker von Fruchtfäule und Schimmel befallen als andere. Am meisten überrascht mich die Michael Pollan, die im Freiland extrem anfällig gegen Nässe ist und dadurch auch gegen Braunfäule. Hier hält sie sich immer noch sehr gut, obwohl sie ein begrenztes Höhenwachstum hat und schon im August damit durch war. Doch sie bildet aus den Blattachsen immer wieder kurze Seitentriebe  mit 1-3 Tomaten. Eine sehr ungewöhnliche Art zu wachsen. Aber auch andere Tomaten blühen noch und schieben Geiztriebe, da wo die alte Mutterpflanze nicht mehr so fit aussieht:

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