Ja, das ist die ganze Saison eigentlich, aber ich habe so viel zu tun, ich schaffe es es einfach nicht. Ich habe so wenig Zeit, dass ich bis jetzt gebraucht habe, um die Blogpause überhaupt kurz zu posten. Ich hoffe ich komme noch dazu ein paar Fotos zu machen, dann hole ich den Sommer hoffentlich später hier nach:-) Bis dahin, liebe Grüße.
Es ist wieder so weit: Mein Garten hat seinen Blütenklimax erreicht. Es ist die maximale Pracht, mehr gleichzeitig in Blüte wird bei mir nicht mehr. Wann ist euer Garten eigentlich bei seinem Schönheitsmaximum? Das würde mich mal interessieren.
Der Anblick des Gartens erinnert mich aktuell an diese Kitschpuzzel von englischen Gärten mit mutzeligen uralten Cottages mit unnatürlich vielen Blüten, damit ich die Puzzelteile besser auseinander halten lassen.
Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich nicht viel verändert, aber es ist immer wieder schön und erstaunlich es zu sehen. Irgendwie wirkt dieser Reigen der Natur sehr beruhigend auf mich. Unbeirrbar, mit einer so zart wirkenden Kraft, die doch unaufhaltsam ihre Wirkung entfaltet. Ein wenig wie das Herannahen der Flut im Wattenmeer. Man merkt nicht, wie es fließt und plötzlich steht man im Wasser und muss sich beeilen.
Diese Iris liebe ich wegen ihres wundervollen Zitrusdufts. Ich würde ihn am liebsten konservieren und mir eine Handcreme oder Seife daraus machen, aber ich weiß nicht, wie das geht. Schade, dass sie immer nur so kurz blühen.
Bitte entschuldigt, dass ich so lange auf neue Gartenpost warten lasse, aber ich habe immer so viel zu tun, dass ich kaum Zeit finde zu schreiben. Ich mache zwar schrecklich viele Fotos, aber das Sortieren, Auswählen und das Schreiben, dauern so lange, dass ich es derzeit immer vor mir her schiebe. Aber jetzt gibt es endlich mal den Blick in den Gemüsegarten, bevor der Mai vorbei ist:
Der Gemüsegarten sah noch lange recht traurig aus im Vergleich zu den Staudenbeeten, wo immer alles früh Fahrt aufnimmt. Aber jetzt sieht es auch hier schön aus und es gibt überhaupt etwas zu sehen. Ich habe das Neu-mulchen der Wege fast abgeschlossen, es fehlen noch 5 Prozent. Gestern habe ich vor den Toren Berlins einen Baumarkt gefunden, wo die Holzhäcksel 30 Prozent weniger kosten, jeah! Die sind ja in letzter Zeit vergoldet worden und ich rege mich jedes Mal tierisch über diesen Wucher auf. Schön sieht es jetzt aber aus. So frisch! Da kann ich jetzt wieder 1 Jahr lang, vielleicht auch zwei drauf rum trampeln:-)
Im unteren Bild sieht man das Kräuterbeet. Es sieht aus, als würde es aus allen Nähten platzen, aber noch hat alles seinen Platz.
Eigentlich ist mir mein Gemüsegarten zu klein, deshalb pflanze ich so dicht. Ich habe so viel, dass ich unterbringen möchte. Ich möchte aber auch nichts vom Staudengarten abknapsen, bzw. gibt es einfach Bereiche, die für den Gemüseanbau weniger geeignet sind. Das schränkt die verfügbare Fläche einfach ein. So geht es wohl jedem Gärtner.
Im vorigen Beitrag habe ich ja über den Ableger berichtet, den ich gemacht habe und dass die Bienen im Ablegervolk eine neue Königin brauchen, denn ihre alte Königin ist ja im Herkunftsvolk geblieben.
Ich habe zwei Weiselnäpfchen mit umgezogen, in denen schon ein Königinnenei hätte sein können, was aber eher unwahrscheinlich war, weil sie mit dem Schwärmen noch nicht ganz ernst meinten und ich zuvor zu engmaschig kontrolliert habe. Die spannende Frage war nun also, aus welchem Ausgangsmaterial haben sich die Bienen ihre neue Königin gezogen? Ist es eine echte Königin oder eine Nachschaffungskönigin? Letzten Freitag war Auflösung:
Hier sieht man, dass es eine Nachschaffungskönigin geworden ist. Die Bienen haben aus den jüngsten Eiern mitten im Brutnest Weiselzellen ausgebaut. Und das nicht nur auf einer Wabe, sondern auch noch auf einer zweiten:
Man will ja auf Nummer sicher gehen.
Aber ein Volk braucht doch nur eine Königin? Was passiert denn mit den vielen Königinnen, wenn es nur eine werden kann? Die erste Königin, die schlüpft und sich berappelt läuft rum und sticht die Konkurrentinnen ab. Letztes Jahr konnte ich das beobachten. “Es kann nur eine geben!!! ” Haben sie sich wohl vom Highlander abgeguckt, oder er von ihnen?
So schön sieht es jetzt gerade aus. Die Bienen müssen sich nicht weit bewegen, um ihren Nektar zu finden, sie können sich gleich ” vor der Tür” in das Blütenmeer plumpsen lassen. Die Obstbaumblüte geht mit den späten Äpfeln gerade zu Ende. Aber die Milchsterne und und die Vergiss-Mein-Nicht blühen in Massen. Die Kastanien haben schon angefangen und die Brautspieren-Hecke fängt gerade an zu blühen und auch das wird wieder eine Massenblüte, eine richtige Tracht und das ist das, was meinen Honigraum schön voll macht.
Rückblick Anfang April:
Aufsetzen der Honigräume bei Kirschblüte
Eine Woche nach dem Aufsetzen der Honigräume kontrolliere ich, ob sie angenommen wurden. Gleichzeitig kontrolliere ich auch immer die Volksstärke, denn ich habe dies Jahr die Bienen geschiedet. Das heißt, dass ich ihnen nicht den vollen Raum der Beute zum Brüten geben, sondern das Brutnest einenge, damit sie aus Platznot die Rähmchen voll mit Brut ausfüllen und den Honig in den Honigraum tragen und nicht das Brutnest verhonigen. Wenn die neueste Wabe zu 80 Prozent belegt ist, bekommen sie eine Neue zum Voll-machen.
Hier bin ich sehr zufrieden, wie kompakt das Brutnest ist, die nächste Wabe kommt rein.
Nebenbei soll das Schieden mit einem Thermoschied auch sehr gut sein für den Wärmehaushalt, weil die Bienen nicht ein so “großes leeres Haus” heizen müssen. Das spart Energie (Honig:-)) und soll Bienen mit einem besseren Fettkörper machen, die deswegen langlebiger sein sollen. Ja, wenn’s shee macht?! Wie gesagt, ich probiere, ob diese Therorien nutzbringend für mich sind.
Man muss da aber ziemlich hinterher sein, weil die Bienen manchmal so schnell alles bebrüten, dass sie wirklich Platznot haben. Bei dieser Kontrolle hatte es die Königin geschafft, sich an einem schlecht sitzenden Honiggitter vorbei zu drücken und oben im Honigraum Eier rein zu legen. Hm. Die mussten dann entsorgt werden.
Derzeit habe ich wieder das Gefühl das einfach alles blüht, die Natur schießt aus vollen Rohren. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin gucken soll, es sieht schon fast ein bisschen unecht aus.
Süßkirsche und Pflaume
Es blüht oben es blüht unten, die Bienen drehen durch. Und es duftet so unglaublich. Wenn ein Windstoß kommt, reißt er lose Blütenblätter mit sich und es schneit zarte weiße Blütenblatt-Flocken, wie in einer japanischen Frühlingsfantasie.
Nach den Kirschen haben die Apfelbäume angefangen zu blühen. Der erste war der Klarapfel im Gemüsegarten, danach kam der Holstein Cox (hier auf dem Bild) zeitgleich mit dem Gelben Bellefleur auf der großen Wiese von dem ich lange Zeit dachte, es wäre eine Landsberger Rennette. Nu bin ich schlauer. Der Jacob Lebel alterniert dies Jahr. Er trägt nur alle 2 Jahre richtig.
Ich liiiieeebe den Berliner Staudenmarkt! Es ist mein Highlight im Saisonauftakt. Eine Tradition auf deren Wiederholung ich sehnsüchtig warte, wie ein Kind auf seinen Geburtstag.
Doch dieses Jahr musste ich darauf verzichten, wie auf viele lieb gewonnene Fixpunkte in meinem Früh-Jahresablauf. Alles war vorbereitet, der Tag war frei geschaufelt, das Budget geplant, die Verabredungen ausgemacht, wir standen in den Startlöchern und dann kam die Absage. So eine Enttäuschung:-(
Genauso ging es auch den vielen Anbietern, Gärtnereien und Baumschulen, die den Staudenmarkt zu dem machen, was er ist. Sie haben den ganzen Winter über vergebens Vorarbeit geleistet und produziert, ohne nun Käufer für ihre Pflanzen und Produkte zu haben. Für viele der Gärtnereien, die einen Großteil ihrer Einnahmen über Staudenmärkte bestreiten ist dieser Verlust eine existentielle Bedrohung und es besteht die Gefahr, dass sie die Krise nicht überleben. Einige der Anbieter_innen kommen extra aus den Niederlanden, Polen, Belgien oder Tschechien. Es ist ja nicht nur diese eine besondere Staudenmarkt, alle Anderen, von denen sie leben, fallen ja auch aus.
Das Organisationsteam des Staudenmarktes Berlin hat deshalb den Berliner Staudenmarkt kurzerhand zum virtuellen Staudenmarkt gemacht, um den Gärtnereien zu ermöglichen ihre Kundschaft zu erreichen.
haben sie nun einen digitalen Ort geschaffen, an dem sich Gärtnereien, die sonst ihren Stand dort haben, zeigen können und Gartenliebhaber mit ihrem Lieblingsanbieter in Kontakt kommen können. Viele der Anbieter_innen haben keine professionelle Webpräsenz, einige haben eigene Shops aber nicht die Bekanntheit, um ohne Hilfe breite Kundschaft zu erreichen. Bei Anderen gibt auch die Möglichkeit telefonisch oder per Mail zu bestellen. Einige haben auch einen Hofverkauf (Brandenburg & Berlin kann man ja auch anfahren).
Der Baumarkt ist eh gerade zu voll, stundenlang auf einen Korb warten und mit ihm in der Schlange stehen? Och nö…Kommt doch lieber zum virtuellen Staudenmarkt und unterstützt die kleinen Spezialgärtnereien und Kunsthandwerker mit ihrem ganz besonderen Angeboten. Sie brauchen euch. Und mit ein bisschen Glück dürfen sie im September wieder ausstellen und sind dank eurer Unterstützung dann auch noch da.
Weitere Artikel zum Berliner Staudenmarkt im Normalbetrieb und dem Botanischen Garten:
Es ist jedes Jahr das Gleiche, ich weiß. Aber es ist für mich immer wieder ein Wunder, wenn auf einmal der Frühling ausbricht und alles blüht und summt. Die Bienen frohlocken, die Honigräume sind aufgesetzt, aber auch ich freue mich jedes Jahr neu über diese Pracht. Leider dauert sie nur wenige Tage, aber ich kann sie festhalten mit einem Foto.
Die große Süßkirsche
Und dieser unfassbar blaue Himmel dazu! Ich nenne ihn jetzt den Corona-Himmel. Kein Flugzeug, kein Kondensstreifen, der Himmel hat sich verändert, seit alles runter gefahren wurde.
Auch die Ringeltauben lieben den Kirschbaum und balzen hier
Dieses Jahr ist mir das hier aufgefallen: Der Baum treibt direkt aus dem Stamm neue Äste und Fruchttriebe. Blüten, direkt am Stamm! Das muss vom Rückschnitt von vor 2 Jahren kommen.
Türkenpflaume/ Kirschpflaume:
Wenige Tage vor der Kirsche hat die Türkenpflaume (Prunus cerasifera) geblüht. Sie ist die Propfunterlage eines abgesägten Pflaumenbaums gewesen. Der war schon vor meiner Zeit entfernt worden. Diese Türkenpflaume blüht so reichlich und duftet dabei so wundervoll, wie Schwarzdorn/ Schlehe. Der Wahnsinn.
Leider trägt sie irgendwie nicht richtig. Das kann man gar nicht glauben, wenn man all die Blütenpracht sieht. Letztes Jahr hat sie 3 Früchte zur Reife gebracht. Es gibt wohl verschiedene Auslesen, die mehr oder weniger auf Ertrag selektiert waren. Als Propfunterlage geht es ja um Vitalität. Doof für mich was könnte ich hier Kuchen backen. Marmeladen aus ihr sollen besonders lecker sein.
Ach, die Jahresendfigur, die Geschenke verteilt, war wieder gut zu mir. Dieses Jahr stand auf meinem Wunschzettel ein Solarwachsschmelzer, denn bisher war Wachsschmelzen ein schmutziges unterfangen. Eine echte Sauerei und zeitaufwändig. Ich habe das vor zwei Jahren bei meinem Imkerpaten mit gemacht und den Artikel unter “Sauerei” verlinkt.
Mein Solarwachsschmelzer ist ein Eigenbau eines Imkerversandhandels. Eine recht einfache Holzbox, schwarz gestrichen mit einer gerahmten Doppelstegplatte als Deckel unter dem sich die Hitze staut. Die 20 Grad bei Frühlingswetter reichen schon aus, um ihn ans laufen zu bringen.Die Waben liegen auf einem stark spiegelnden Metall auf das mit Gefälle verbaut ist. Das flüssige Wachs läuft vor bis zur Kante und tropft dann in diese Auffangschale, die nichts weiter als eine schön beschichtete Kuchenform ist. In der Auffangform muss immer Wasser sein, damit das Wachs nicht anbappt und sich wieder gut herauslösen lässt.
Vorletzte Woche war es mit 14 Grad ja schon richtig nett, auch wenn es in der gerade vergehenden Woche wieder richtig kalt war. Erstaunlicher Weise sind meine Bienen heute aber gestern geflogen bei 7 Grad (im Schatten :-)). Vorletzte Woche, als es so warm war, waren viele Bienen unterwegs. Besonders fiel mir auf, dass sehr viele von ihnen nach Wasser suchten. In dieser Schüssel bade ich normalerweise meine Verschenke-Pflanzen nach dem Eintopfen.
Als ich wieder an die Schüssel trat wimmelte es dort vor Bienen. Zwei musste ich mit der kleinen Ziegelinsel vor dem Ertrinken retten.
Doch warum brauchen die Bienen so dringend Wasser?
Man könnte meinen, Bienen bräuchten nicht extra Wasser trinken, der Nektar ist doch Flüssig und Honig mehr oder weniger doch auch?
Wie alle Lebewesen brauchen Bienen Wasser für das Funktionieren ihres Stoffwechsels. Das Wasser ist aber nicht nur für die einzelne Biene von Bedeutung, sondern für den gesamten Bien:
Wasser zum Regulieren der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur im Stock:
Beim Auswintern ( und das ist genau jetzt) benötigt das Bienenvolk am meisten Wasser, denn der Wassergehalt der Außenluft ist aufgrund der kühlen Luft relativ gering (warme Luft kann mehr Wasserdampf halten) und die immer größer werdende Fläche des Brutnestes braucht zum Gedeihen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die relative Feuchte im Brutnest schwankt zwischen 40-60 % und im restlichen Stock zwischen 30-50 %.
Das Brutnest mit verdeckelten Arbeiterinnen.
Durch ein ausgeklügeltes System von Kühltechniken wird die Luftfeuchtigkeit im Stock gesteuert:
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